Berufspraktisches Kunstprojekt
„Peace and freedom for the world“
Eine düstere graue Stadt, eine riesengroße Pistole, ein kahler Baum mit einem Gehängten oder die so genannten „Monster des Krieges“ – es sind zunächst bedrückende Bilder, die in der Radunterführung in Bürgstadt ins Auge fallen. Bei genauerer Betrachtung sieht man aber, dass aus der Pistole keine Kugeln, sondern Blumen „schießen“ und dass auf dem gegenüberliegenden, belaubten Ast des Baumes ein Mädchen auf einer Schaukel sitzt. Vor allem aber sind es die zwei Tauben, die jeweils in der Mitte der beiden Wände der Unterführung den Blick auf sich ziehen. Diese Bilder schenken Hoffnung und Zuversicht. Sie zeugen vom Mut der Künstler, sich mit ihren Erlebnissen auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten. Sie machen Mut in einer Zeit, in der viele Menschen von verschiedensten Sorgen und Ängsten geplagt werden.
Berufspraktisches Kunstprojekt
Die Wandgestaltung an der Radunterführung in Bürgstadt ist ein berufspraktisches Kunstprojekt für zwei Berufsintegrationsklassen der Berufsschule Miltenberg und zwar für die Vorbereitungsklassen. Projekte wie diese werden seit mehreren Jahren vom Kunstnetz Miltenberg als Kooperation mit der Berufsschule angeboten. Das Konzept und die Durchführung liegen in den Händen von Christiane Leuner, freischaffende Künstlerin, Kunsttherapeutin (AKT) und KNK-Beraterin (KNK – Kompetenznachweis Kultur), die auch die künstlerische Leitung im Kunstnetz Miltenberg innehat.
Titel „Peace and freedom for the world“
„Das Besondere ist diesmal, dass in den beiden Integrationsklassen viele junge Menschen mit Kriegs-und Fluchterfahrungen an einer künstlerischen Gestaltung im öffentlichen Raum zum Thema ´Frieden und Freiheit´ sehr engagiert teilgenommen haben“, erzählt Christiane Leuner. „Der Titel des Projekts ´PEACE AND FREEDOM FOR THE WORLD´ hat zu einem intensiven Austausch und beeindruckenden Entwürfen geführt, in welchen die Schüler*innen mit großem Nachdruck ihrem Wunsch nach Frieden und Freiheit und was es für sie bedeutet Stellung genommen haben. Ich denke, die entstandenen Bilder sprechen für sich!“
Äußerungen zur aktuellen Problematik
„Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten sehr viel zu sagen, erzählten bei der Motivfindung viel über ihre Erfahrungen auf der Flucht und äußerten sich zur aktuellen Problematik“, fährt Christiane Leuner fort. „Innerhalb einer Diskussion der ganzen Klasse wurden die einzelnen Entwürfe dann zu einem großen Ganzen zusammengefügt und auf eine große Rolle Papier gemalt, die als Vorlage diente.“ Das Gesamt-Konzept umfasste das künstlerische Tun und das Umsetzen eigener Ideen sowie ein Kompetenztraining. Junge Menschen können so innerhalb eines größeren Kunstprojektes mehr über sich und ihre Kompetenzen erfahren und Kunst im öffentlichen Raum gestalten, um sich so sichtbar zu machen, Verantwortung übernehmen und zur Verschönerung von z.B. verschmutzten Unterführungen beitragen.
Aktion ist wie ein Praktikum
„Die Aktion ist wie ein Praktikum zu sehen, bei dem die Schüler*innen lernen, ihre Fähigkeiten zu trainieren, beispielsweise Genauigkeit, Durchhaltevermögen, Umsetzungsfähigkeit usw. und auch verborgene Talente in sich zu entdecken“, ergänzt Christiane Leuner. „Die Motive haben sie selbst entworfen. Ich begleitete den Prozess, ergänzte wo nötig und führte in Maltechniken ein. Ab dem zweiten Tag wurde das Motiv vor Ort in der vorbereiteten und vom Bauhof Bürgstadt, der uns freundlicherweise unterstützte, grundierten Unterführung umgesetzt, was sehr viel Engagement verlangte, da es sehr anstrengend war, auf dem rauen Untergrund zu malen. Zuerst führte ich hier in die Maltechnik ein und gemeinsam brachten wir das Motiv auf die Wand. Dann arbeiteten die Schüler*innen oft an ihren eigenen Ideen oder halfen sich gegenseitig an größeren Teilen des Motivs. Jeden Tag wechselte die Arbeitsgruppe, die aus jeweils 5 - 6 Schüler*innen bestand.“
Stolz auf das Geleistete
„Bereits ab dem zweiten Tag vor Ort konnte man sehen, dass es ein beeindruckendes Bild werden würde“, so Christiane Leuner weiter. „Die Arbeitsgruppen waren zu Recht mit großem Stolz erfüllt, da jeder sehen konnte, was und wie viel jeder Einzelne geleistet hatte. Während der Aktion, die jeden Tag von 8 bis 13 Uhr lief, blieben viele Passanten stehen und sprachen uns an – alle hocherfreut und begeistert von dieser Kunstaktion.“
Zertifikate für junge Künstler
Nach der Fertigstellung der zweiten Wand gab es am vergangenen Montag eine kleine Einweihungsfeier mit der Schule und der Gemeinde Bürgstadt, die wie das Kulturreferat des Landkreises die Aktion unterstützt hatte. Die Jugendlichen bekamen im Rahmen dieser Feier individuell ausgestellte Zertifikate über die Teilnahme. In diesen steht, wie sie gearbeitet haben und welche Kompetenzen sie gezeigt haben. Die Zertifikate können später bei Bewerbungen verwendet werden.
Projekt, das am Herzen liegt
„Mir liegen Projekte wie dieses sehr am Herzen, deshalb führe ich sie auch immer wieder durch, obwohl sie sehr aufwendig und anstrengend in der Durchführung sind“, sagt Christiane Leuner abschließend. „Auch für die jeweils beteiligte Schule ist das nicht einfach zu stemmen und die Gruppen so einzuteilen, dass das auch klappt. Ich mache diese Projekte, um den Menschen, denen ich im Kurs begegne, zu zeigen, welche verborgenen Talente sie haben. Es geht ganz einfach um die Kunst und die Kreativität der Menschen. Bei diesem Projekt ist das Besondere die Aktualität, die sich im Titel ´PEACE AND FREEDOM FOR THE WORLD´ widerspiegelt. Beim Projekt waren Menschen mit Fluchterfahrungen wie z. B. Ukrainer, Iraner, Somalier, Syrer, viele Menschen aus Afghanistan und aus weiteren Ländern dabei, die hautnah und voller Inbrunst von ihren Erlebnissen erzählen konnten. Die Symbole, die sie anschließend aus den Gesprächen heraus entwickelten, waren erschütternd und berührend zugleich. Mir war es wichtig, das an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein weiterer Grund, warum ich dieses Konzept entwickelt habe, ist, dass die Projekte berufspraktische Kunstprojekte sind. Während dieser Zeit versuche ich, die jungen Leute zu coachen und zu trainieren, damit sie wissen, was von ihnen erwartet wird, wenn sie im nächsten Schuljahr in ein Praktikum gehen. Ich habe ja die Schüler*innen in den Vorbereitungsklassen, die noch kein Praktikum absolviert haben und meist erst wenige Monate in Deutschland sind. So simulierte ich in diesem aktuellen Fall eine Baustelle, bei der eine Malerfirma einen Auftrag zu erledigen hat. Die Schüler*innen waren die Auszubildenden, die bei der Durchführung des Auftrags durchaus an ihre Grenzen gekommen sind – es war heiß, sie mussten auf Schrägen klettern, es war dreckig und sehr anstrengend, von 8 bis 13 Uhr mit nur einer Pause zu arbeiten, wenn man das nicht gewohnt ist. Sie konnten so erleben, wie eine Ausbildung in Deutschland funktioniert und wie sie sich einbringen müssen. Sie lernten soft skills wie Ausdauer, Genauigkeit, Freundlichkeit, Höflichkeit oder Pünktlichkeit, die bei uns wichtig sind. Viele kannten das vorher nicht. Zwar gibt es in der Schule auch Regeln, aber die Simulation einer Ausbildung ist nochmal eine andere Anforderung. Allerdings sehe ich auch jedes Mal ganz deutlich, wie die jungen Menschen an den Projekten wachsen. Sie sind hinterher so stolz, das ist unglaublich. Faszinierend für mich persönlich ist auch zu sehen, wie diese jungen Leute entdecken, was in ihnen steckt und was sie alles können. Einige sind ja oft erst einmal vorsichtig und trauen sich nichts zu. Diesen Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehme ich die Angst und mache ihnen Mut, sich an Neues heranzuwagen. Dazu habe ich ein spezielles Konzept in punkto Maltechnik und Art der Malerei entwickelt, mit dem wirklich jeder malen lernen kann. Das ist sehr schön zu sehen! Wir hoffen noch auf einen Sponsor, der die Kosten der Versiegelung übernimmt, da die Gefahr der Verschmutzung groß ist und damit das entstandene Objekt lange schön bleibt.“
Unterstützung durch Markt Bürgstadt
„Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle beim Bauhof der Marktgemeinde Bürgstadt mit Bauhofleiter Herrn Friedel und seinen Mitarbeitern, der uns ganz toll unterstützt hat“, lobt Christiane Leuner die Verantwortlichen. „Jeden Morgen wurde durch die Bauhofmitarbeiter unsere ´Baustelle´ abgesichert und ein Tisch für die Materialien bereitgestellt und hinterher wieder abgebaut. Malerin Maureen Riegel, die vom Bauhof beauftragt wurde, hat die Fläche grundiert – was sie übrigens schon des Öfteren für uns getan hat, weil wir ja eine Grundierung brauchten, auf der wir das Kunstprojekt auftragen konnten. Das war eine hervorragende Zusammenarbeit. Und auch die Berufsschule hat bereits signalisiert, dass sie im nächsten Jahr wieder mit uns zusammenarbeiten möchte.“
Kooperation mit der Berufsschule Miltenberg
Eine der Lehrkräfte, die bereits seit längerer Zeit mit dem Kunstnetz Miltenberg kooperieren und im nächsten Jahr gerne wieder ein Kunstprojekt umsetzen möchten, ist Monika Oswald. Sie ist Lehrerin an der Berufsschule Miltenberg und betreut Schüler*innen in den Berufsvorbereitungsklassen. „Wir kooperieren mit unseren Vorbereitungsklassen der Berufsintegrationsklassen (BIK) bereits seit längerer Zeit mit dem Kunstnetz und deren künstlerischer Leiterin Christiane Leuner“, schildert Monika Oswald. „Angefangen hat diese Zusammenarbeit, weil wir mit unserer damaligen Vorbereitungsklasse ein Projekt gesucht haben, mit dem wir den Bereich Kunst und Kreativität abdecken konnten.
Jetzt hatten wir uns dazu entschlossen, ein schulnahes Projekt umzusetzen, damit auch die anderen Berufsschüler*innen sehen, dass die Berufsintegrationsklasse arbeitstechnisch und kreativ etwas umsetzt. So kam es zum Kunstprojekt an der Radunterführung in Bürgstadt.
Die Schüler*innen dieser Vorbereitungsklassen, die zunächst einmal die deutsche Sprache lernen, kommen nach diesem einen Schuljahr in die BIK und können dort ihren Abschluss machen. In der BIK absolvieren die jungen Menschen begleitend zum Unterricht ein Betriebspraktikum, um das angeleitete Arbeiten in festen Gruppen zu trainieren. Die Jugendlichen in den Vorbereitungsklassen haben unterschiedliche Voraussetzungen kognitiver Art – von sehr klug bis nicht sehr klug, von sehr fleißig bis gar nicht fleißig, von hoch motiviert bis gar nicht motiviert – und sind ein bunter Haufen aus unterschiedlichen Sprachkulturen. Um sie auf die Berufspraktika in der BIK im darauffolgenden Schuljahr vorzubereiten, helfen die mit dem Kunstnetz durchgeführten Projekte sehr, da die Schüler*innen diese mit ihrer vertrauten Gruppe, aber mit einer fremden Anleiterin, also nicht der vertrauten Lehrkraft, durchführen. Dadurch lernen sie Robustheit, Toleranz, die Fähigkeit, Probleme zu besprechen, Bedürfnisse zu artikulieren und sie lernen, kulturelle Unterschiede zu erkennen und zu akzeptieren. Außerdem lernen sie Pünktlichkeit, sich zu organisieren, sich abzumelden, wenn sie einen Termin haben und auch, einen Termin so zu legen, dass er nicht mit der Berufsschule kollidiert. Sie erfahren, dass Schule Vorrang hat, und dass Fehlzeiten dazu führen, dass sie ihren Abschluss nicht bekommen. Das Projekt ist sozusagen ein soziales Übungsfeld für die jungen Menschen. Die Lehrkräfte können jetzt schon im Vorfeld Dinge thematisieren, die unter Umständen im Praktikum zum Problem werden könnten.
Als Begleitung haben wir Sozialpädagogen. Ein Sozialpädagoge oder eine –pädagogin steht je Klasse 12 Stunden in der Woche zur Verfügung. Für die Abschlussklassen ist eine Fachkraft ganz allein zuständig, die die ganze Woche von 8 bis 16 Uhr Ansprechpartner ist. Hier können Probleme angesprochen werden.“
Künstlerische Arbeit von Kindern und Jugendlichen fördern
Ein solch umfangreiches Projekt ist ohne Förderer und Unterstützer nicht möglich. „Das Kulturreferat des Landkreises fördert Projekte wie das Kunstprojekt des Kunstnetzes mit Integrationsschülerinnen und –schülern der Berufsschule Miltenberg sehr gerne“, bekräftigt Juliana Fleischmann, Kulturreferentin Landkreis Miltenberg. „Das Kunstnetz – eine Einrichtung des Landratsamtes Miltenberg – hat sich zum Ziel gesetzt, die künstlerische Arbeit von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Dies geschieht durch die Begegnung und das Arbeiten mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Die künstlerische Leitung des Kunstnetzes liegt in den Händen von Christiane Leuner, für die Geschäftsführung ist das Kulturreferat zuständig.
Das Projekt, das gerade an der Radunterführung in Bürgstadt realisiert wurde, ist deshalb besonders interessant, weil die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben stehen und durch die Teilnahme an dem Projekt eine ganze Reihe weiterer Fähigkeiten erlernen, die so nicht im Schulalltag vorkommen. So lernen sie beispielsweise, wie man sich ein Thema erarbeitet, wie man mit Farben, Perspektiven oder dergleichen umgeht, wie man seinen Arbeitsplatz vorbereitet und wie man schließlich zu einem Ergebnis kommt und damit umgeht. Auch lernen sie, dass ein fester Arbeitsrhythmus mit festgesetzten Arbeitszeiten eingehalten werden muss. Das sind alles Fertigkeiten, die sie in ihrer späteren Ausbildung und dann natürlich auch im Berufsleben brauchen.
Das Schöne an diesem Projekt ist, dass es im öffentlichen Raum gestaltet wird und nicht nur für die Teilnehmenden oder die Schule, sondern für die Gemeinschaft ist.
Gleichzeitig mit ihrer Teilnahme beim Projekt erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat, das ihnen beispielsweise bei Bewerbungen zu Gute kommt. Damit können sie nachweisen, dass sie gewisse Fähigkeiten gelernt haben.
Seit seiner Gründung als Teil des Kulturreferats wird die Arbeit des Kunstnetzes vom Landkreis im Rahmen des Kulturhaushaltes finanziert. Seit einigen Jahren entscheidet der Kreistag über einen eigenen Haushalt für das Kunstnetz, wodurch dessen Arbeit an zusätzlicher Bedeutung gewinnt. Hierfür präsentiert das Kulturreferat die Projekte des Kunstnetzes inhaltlich und finanziell im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales. Der Landkreis unterstützt die Projekte mit bis zu 50 Prozent, für die anderen 50 Prozent werden Sponsoren bzw. Förderer gesucht. Bei der Förderung durch den Landkreis immer mit eingebunden ist der Bezirk Unterfranken.“
Berührende Geschichten
„Wir von der Marktgemeinde Bürgstadt unterstützen Projekte wie das berufspraktische Kunstprojekt von Integrationsschüler*innen sehr gerne, zumal das Projekt auf unserer Radunterführung realisiert wurde“, ergänzt Bürgermeister Thomas Grün aus Bürgstadt. „Es handelte sich hierbei um ein soziales Projekt, das wir gefördert haben, weil wir versuchen, unseren sozialen Aufgaben gerecht zu werden. Außerdem sind die Jugendlichen, die hierbei mitgemacht haben, die Arbeitskräfte von morgen, die wir alle brauchen.
Bei der Vernissage am letzten Montag hatte ich Gelegenheit, mit den teilweise sehr jungen Künstlern und Künstlerinnen über ihre Motive und die Beweggründe dafür zu sprechen. Sie erzählten, wo sie herkommen und was sie erlebt haben. Deren Geschichten waren sehr berührend – was müssen diese Kinder schon alles erlebt haben! Solche Schilderungen bewegen mich dazu, aktiv zu werden und mich im Gemeinderat dafür stark zu machen. Es ist wichtig, dass diese jungen Menschen eine Wertschätzung ihrer Arbeit und ihres Engagements erfahren. Das kann gerade in dieser Altersgruppe die Weichen für das spätere Leben stellen.
Die starken Motive, die die Wände der Radunterführung jetzt schmücken, zeugen davon, wie engagiert die Integrationsschüler*innen bei der Sache waren und dass sie mit der künstlerischen Arbeit ihre Traumata verarbeitet haben. Das beeindruckt mich sehr!“
Text: Andrea Kaller-Fichtmüller
Aussagen der Schüler*innen der Berufsschule Miltenberg
So sahen Schüler*innen der Berufsintergrationsklasse Vorbereitungskurs A (BIK VA), die die zweite Wand bemalten, ihre Teilnahme beim Kunstprojekt.
Kyrylo, 16 Jahre (Dunkle Stadt):
„Mein Motiv zeigt eine graue Stadt. Sie steht zum einen für die Städte in meinem Land, der Ukraine, die nun durch den Krieg zerstört sind. Zum anderen steht die graue Stadt dafür, dass die Menschen in zu vielen Routinen leben und dadurch einen grauen Alltag haben. Das ist Stillstand. So ist das Leben sinnlos. Leben braucht Veränderung. Ich mache bei diesem Projekt gerne mit, und es ist wichtig für meine weitere Ausbildung. Ich lerne hier viel. Das Malen und Reden mit den anderen ist für mich Abwechslung, in der Schule ist es immer das Gleiche.“
Alejandro Brown Melgar, 28 Jahre (Waffe mit Blumen):
„Ich genieße es sehr, hier zu malen. Ich liebe die Kunst. Mein Motiv hat die Bedeutung ´Friedliche Revolution´. Es erinnert an die Revolution in Portugal, als der Diktator gestürzt wurde. (Nelkenrevolution 1974). Nur mit Frieden gibt es Freiheit. Es gibt zu viele Kriege in der Welt.“
Morsal, 18 Jahre (Baum mit zwei Seiten):
„Ich liebe Kunst! Dieses Projekt ist wichtig für mich. Ich habe viele Ideen und kann mich mit Kunst gut ausdrücken. Mein Motiv ist ein Baum mit zwei Seiten. Eine Seite, die mit dem Mädchen auf der Schaukel, steht für Frieden, Freiheit und Zukunft. Die andere Seite des Baumes, an der ein Mensch sich erhängt hat, steht für Verzweiflung und Tod, die der Krieg verursacht.“
Thikra, 18 Jahre (Globus und Buch):
„Der Zugang zu Wissen, Büchern (nicht nur Schulbücher) und Bildung für alle ist notwendig, um in Frieden und Freiheit leben zu können. Nur wer sich bildet, kann sich eine eigene Meinung bilden. Diese ist sehr wichtig für Frieden und Freiheit.“
Interviews und Bilder: Marlene Deß
Autor:meine-news.de Redaktion aus Miltenberg |
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