SPD nimmt Mitbewerber aufs Korn
Politischer Aschermittwoch: Volles Haus bei der SPD
Wörth am Main. Volles Haus beim politischen Aschermittwoch der SPD in Wörth: Vor etwa 90 Gästen aus den SPD-Ortsvereinen im Landkreis Miltenberg haben nach drei Jahren Pause erstmals wieder Redner aus der Partei die politischen Mitbewerber aufs Korn genommen. Darüber informiert die SPD in einer Pressemitteilung.
Kreisvorsitzender Steffen Salvenmoser freute sich sichtlich über den großen Zuspruch: „So viele Leute hatten wir noch nie da!“ Im Mittelpunkt des Abends, den SPD-Ortsverein Wörth und Kreisverband gemeinsam im LOKal ausrichteten, standen die bevorstehenden Wahlen: zum Landtag, zum Bezirkstag und zum Bürgermeister in Erlenbach. Und so waren die Reden ein Streifzug durch alle politischen Ebenen in Deutschland.
Als Erster teilte Salvenmoser in seiner Begrüßung gegen CSU-Ministerpräsident Markus Söder aus: Es sei ein „schräges Demokratieverständnis“, wenn der meine, das rot-rot-grüne Bündnis in Berlin dürfe trotz Mehrheit nach der Wahl nicht weiterregieren.
Der Erlenbacher Bürgermeisterkandidat Benjamin Bohlender fand, nach 24 Jahren sei es an der Zeit, dass es in seiner Stadt einen glaubwürdigen Wechsel und frischen Wind gebe. Erlenbach stehe „vor großen Herausforderungen“, dafür brauche es einen kompetenten Rathauschef mit politischer Erfahrung. Die Familienfreundlichkeit beispielsweise lasse zu wünschen übrig, außerdem müsse die Stadt Klimaschutz, Verkehrskonzept, Vereinshaus und die Sanierung der Grundschule angehen. Den noch amtierenden Bürgermeister Michael Berninger rügte Bohlender dafür, dass es zum wichtigen Thema ICO-Süderweiterung bislang noch keine einzige offizielle Informationsveranstaltung gegeben habe. „Und was schreibt sich die CSU jetzt im Wahlkampf auf die Fahnen?“, fragte er und gab die Antwort gleich mit: Man wolle mehr Bürgerbeteiligung. „Das kann man sich nicht ausdenken“, sagte Bohlender.
Landtagskandidat Samuel Herrmann sprach verschiedene landes- und bundespolitische Themen an. Er kritisierte die Fokussierung der FDP auf die Wirtschaft als „Denkfehler“ und tadelte die CSU dafür, dass sie die Gewerkschaften schlecht rede, obwohl diese doch für Besseres kämpften. Eine schlechte Note gab Herrmann der Wohnungspolitik der CSU in Bayern: „2013 wurden 33.000 Wohnungen verkauft. Und seit dem letzten Landtagswahlkampf 2018 hat Söders Baugesellschaft Bayernheim genau null Wohnungen gebaut.“ Ein Problem sieht Herrmann darin nicht zuletzt für die Betriebe in der Region: Der Wohnungsmangel erschwere die Suche nach geeigneten Fachkräften zusätzlich. „In der Politik in Bayern muss wieder der Mensch im Mittelpunkt stehen“, forderte der Kleinwallstädter.
Eine Grußbotschaft kam von Bezirkstagskandidatin Andrea Schreck, die das Ziel ausgab, die Zahl der SPD-Räte in dem Würzburger Gremium wieder von drei auf vier zu erhöhen.
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