Höhenflug, keine Bruchlandung
Flughafenpfarrer von Miltenberg begeistert

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Ermutigend ist es, wie sich am Donnerstagabend, 22. September, der Franziskussaal füllt, als der dienstälteste Flughafenpfarrer Deutschlands, Pater Maader, nach einem ausführlichen Spaziergang durch Miltenberg bescheiden Platz nimmt. Er berichtet aus seinem Leben, liest aus seinem Buch, das fast ein Jahrhundert umspannt. Es geht den Menschen aus Miltenberg und Umgebung sichtlich nahe. Unter ihnen zwei junge Rundfunktechniker, Touristen, die im Handumdrehen die Mikrofonanlage in Gang bringen.

Eindringlich beschreibt Walter Maader, Sohn eines katholischen Gewerkschafters, wie er trotz Demütigungen und Kriegseinsatz als Minderjähriger auch innerlich gesund die unselige Zeit übersteht. Nach dem Krieg ist er unvoreingenommen auf der Suche, unter anderem bei der sozialistischen und der evangelischen Jugend: „Wir waren endlich frei.“ Das prägt später seinen Dienst, bald auf dem Frankfurter Flughafen.

Bewegend erzählt er von einer Frau, die dort in die Kapelle kam: Kann ich hier weinen? „Ich bin nicht in sie eingedrungen“, fügt der weise Seelsorger hinzu, er habe verstanden, „was wir sind – der einzige Ort auf dem Airport, wo das ungestört möglich ist.“ Kirchliche Gängelung und Engführung liegen ihm fern. „Bei uns gilt: Wer immer mit einer Frage oder Bitte kommt, wir sagen erst einmal Ja.“ Ohne Wagnis keine Zukunft.

Geschmunzelt und gelacht wird über schräge Auftritte von Betrügern verschiedener Couleur. Vieles kommt nicht zur Sprache, seine Flucht mit Mutter und Oma aus dem zerbombten Würzburg, aufgrund der er sich in die Flüchtlinge auf dem Flughafen einfühlen kann. Oder wie Mutter Teresa auf der Durchreise ihm die Telefonnummer des amerikanischen Präsidenten hinhält, den er tatsächlich für sie an den Apparat bekommt.

Sein Buch „Höhenflüge und Bruchlandungen“ (bene! - Droemer-Knaur) liegt weiterhin auf den Tischen der veranstaltenden Buchhandlung Casa Rossa in der Hauptstraße neben dem Engelplatz. Deren Team sorgte für regionalen Wein und Brot und auch dafür, dass die Spenden für den honorarfreien Abend nach Abzug der Saalmiete an den „Martinsladen“ gehen. Ich habe mich gefreut, Pater Maader im Gespräch durch den Abend zu begleiten. Bücher sind für die Menschen da, nicht die Menschen für die Bücher.

Foto: privat
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Autor:

Klaus Hamburger aus Miltenberg

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