Is(s) was!?

Fernsehkoch Stefan Marquard sah dem Mensa-Team und Schülern des Hermann-Staudinger-Gymnasiums einen Tag über die Schulter und gab Tipps.
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Ernährung und Esskultur haben sich gewandelt

Unsere Esskultur hat in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Wandel hinter sich. In der Vergangenheit hatte deutsches Essen möglichst deftig und herzhaft zu sein, es gab feste Essenzeiten und Fleisch oft nur einmal in der Woche. Heute sprechen von einem enormen Fleischverbrauch, Bio- und Multikultiküche, Diätwahn und Fastfood.

Mit Fernsehkoch Stefan Marquard, hat sich das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten prominente Unterstützung geholt, um Schülerinnen und Schüler für gesundheitsförderliche Schulverpflegung zu begeistern. Auch im Herman-Staudinger-Gymnasium in Erlenbach war der prominente Koch zu Gast. Er verbrachte einen Tag mit Schülern und dem Küchenteam der Mensa, um mit den Kids zu kochen und der Küchencrew Tipps zu geben – auch in Bezug auf Pausenfrühstück und Produkte aus der Region. (Einen ausführlichen Bericht und Fotos finden Sie auf www.meine-news.de)

Zwar hat sich durch unsere Reiselust und den Zuwachs ausländischer Mitbürger die moderne Multikultiküche hier schon sehr etabliert, gleichzeitig geht der Trend aber auch wieder hin zur regionalen Küche. Regional einkaufen und kochen heißt auch gleichzeitig: Wir essen mit Respekt – vor Tier und Umwelt. Hinter unserer Überschrift „Is(s) was!?“ steckt nämlich viel mehr als nur eine flapsige Titulierung denn, natürlich ist etwas: Wir müssen uns bewusster darüber werden was auf den Tisch kommt.

Frühstück nimmt einen höheren Stellenwert ein

Angesichts der übervollen Regale im Supermarkt fragen wir uns heute oft: Was ess' ich bloß? Nach dem Krieg war es wichtig: Wo krieg' ich mein Essen überhaupt her? Der Wandel unserer Esskultur ist auf viele Faktoren zurückzuführen: So hat sich etwa unser Lebensstil stark verändert. Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts leistete der Großteil der Bevölkerung körperlich schwere Arbeit auf den Feldern und im Bergbau. In der heutigen Zeit herrscht doch eher Bewegungsarmut, aufgrund von Motorisierung und Automatisierung. Dies führt dazu, dass deftiges Essen nicht mehr so wichtig ist. Es wird mehr Wert auf eine gesunde und vitaminreiche Nahrung gelegt – oder aber die schnelle Küche in Form von Döner, Pizza und Burger.

Auch das Mahlzeitenmuster hat sich verändert. Die wenigsten gehen zum Mittagessen extra nach Hause. Es wird im Stehen oder Gehen gegessen, auf der Straße, in der Bahn und im Auto. Unsere Esskultur reagiert zwangsläufig auf die veränderten Arbeits- und Bildungswelten. Daraus hat sich eine eigene Kantinen- und Mensakultur entwickelt, auch an Schulen. In der Regel werden nach wie vor zwar die drei Hauptmahlzeiten eingehalten aber feste Essenszeiten, im Familienkreis, werden seltener. Man isst mehr nach Terminplan. Und da heutzutage vermehrt beide Elternteile arbeiten, wird oft erst abends warm gegessen. Die klassische Brotzeit findet eher seltener statt.

Frühstückst du noch oder Brunchst du schon?

Essen ist ein grundlegender Bestandteil unseres Lebens. Es sorgt nicht nur für die Versorgung mit Energie und Nährstoffen, sondern ist auch Teil unserer Lebenskultur – und die genießen wir. So hat sich in den letzten Jahren der Trend zum Brunch ungemein verstärkt. Wir genießen heute mehr denn je ein ausgedehntes Frühstück. Es wird auch gern mal der Geburtstag mit einem Brunch gefeiert.

Brunch ist die kulinarische Verbindung zwischen "Breakfast" und "Lunch", zu Deutsch Frühstück und Mittagessen. Beim Brunch kommt jeder auf seine Kosten, denn man hat die Wahl zwischen vielen kalten und warmen sowie süßen und herzhaften Speisen. Der Brunch entstand im Laufe des 18. Jahrhunderts in Großbritannien. Bereits 1865 enthielt ein englisches Rezeptbuch Vorschläge zur Bereicherung des sonst eher leichten “Tea & Toast Breakfast”. Seine weltweite Beliebtheit hat der Brunch jedoch dem Weg über Amerika zu verdanken.

Der frühe Vogel...

Wenn man schon samstags in aller Früh‘ für Karten ansteht dann muss dies auch belohnt werden. Die „Prözler Dabbefänger“ vom Carneval Club Dorfprozelten e.V. verkaufen nämlich am kommenden Samstag wieder die Karten für ihre jährliche Prunksitzung, der Andrang ist jedes Jahr groß. Und da Faschingler Gesellschaftsmenschen sind, verbindet man das angenehme mit dem nützlichen und lässt es sich auch gleich bei einem Frühstück, das im Sternsaal angeboten wird, gutgehen.

Die Vielfalt macht`s

Das Tolle an einem Brunch-Buffet ist die große Vielfalt: heiße Würstchen, Salate, kalte Platten mit Käse, Wurst und Fisch und süße Quarkspeisen, Müsli und Obstsalate, Kaffee, Säfte und sogar Sekt. Es findet sich alles, was den Frühstücks- und Mittagsappetit stillt. Dabei geht es allerdings nicht darum, sich möglichst viel auf einmal auf den Teller zu laden, sondern häufiger kleinere Portionen zu holen.

Frühstück international

Der Verein Frauen für Frauen e.V. bietet zweimal in der Woche im MütterCafé AtemPause, im Jugendzentrum Erlenbach, Frühstück an: „Jeden Dienstag von 9-11 Uhr mit Kinderbetreuung und familienfreundlichen Preisen. Dieses läuft erst seit Dezember, wird aber sehr gut angenommen. Und mittwochs gibt es das Themenfrühstück. Hierzu werden Referenten eingeladen, die zu bestimmten Themen referieren. „Wir suchen Themenschwerpunkte die die Besucher interessieren. Dabei versuchen wir multikulturell zu sein, wodurch auch die Sprachbarriere geringer ist“, sagt Silke Buhleier die, zusammen mit Sabina Fuchs das Projekt „Starke Mütter-Starke Kinder“, leitet.

Aber nicht nur auswärts ist frühstücken toll, auch zuhause kann man groß auftischen. Schön ist es, wenn man Freunde einlädt und jeder eine Kleinigkeit mitbringt. Deshalb, liebe Leserinnen und Leser, gönnen Sie sich ab und zu etwas Besonderes - und das schon am Morgen!

Autor:

Sylvia Kester aus Miltenberg

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