Wirtschaftsausschuss Landkreis Miltenberg steht hinter Standortmarketing

Wie positioniert sich die Region Bayerischer Untermain innerhalb der Metropolregion FrankfurtRheinMain? Was ist ihr wichtig und welche Ziele möchte sie erreichen? Alle diese Fragen haben 270 Akteurinnen und Akteure in drei Workshops behandelt.

Landrat Jens Marco Scherf fasste in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus am Montag, 23.10.2017 die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und ging speziell auf das Standortmarketing ein, das mit einem Konzept vorangetrieben werden soll.

Dieses wichtige Feld einschließlich sei einschließlich der Fachkräftesicherung eine der Hauptaufgaben der Initiative Bayerischer Untermain, erklärte Scherf. In einem in Auftrag gegebenen Standortmarketingkonzept für den Bayerischen Untermain müssten die Attraktivität der Region und die hervorragenden Möglichkeiten dargestellt werden, die sich den Fachkräften dank der hier ansässigen erstklassigen Unternehmen bieten.

Wie breit das Feld der Fachkräftesicherung ist, verdeutlichte Scherf anhand konkreter Punkte. Die Förderung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, sei extrem wichtig, meinte der Landrat. Dies beginne schon in jungen Jahren mit Wettbewerben wie etwa „Jugend forscht“ und dem „Haus der kleinen Forscher“. Es gelte zudem, die Möglichkeiten der Berufsorientierung aufzuzeigen und das schulische Lernen besser mit der Praxis des Arbeitens zu verknüpfen.

Die Aus- und Weiterbildung, das „lebenslange Lernen“, sei zu fördern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen. Große Bedeutung habe für den ländlichen Raum auch die Mobilität.

Das Marketing zur Gewinnung von Fachkräften müsse aber eingebettet sein in ein regionales Gesamtkonzept, zeigte sich Scherf überzeugt. Als „Bayern in Rhein-Main“ könne die Region Bayerischer Untermain ein echtes Alleinstellungsmerkmal nutzen, sagte der Landrat und hob das große Potenzial hervor, das sich hinter den starken Begriffen Bayern und Frankfurt – beide stehen für große Wirtschaftskraft – verbirgt. Das notwendige Standortmarketingkonzept sei bei PricewaterhouseCoopers (PWC) beauftragt worden und werde von der Regionalmanagementinitiative Bayerischer Untermain gesteuert, aufbauend auf dem regionalen Strategieprozess und der Positionsbestimmung der Region innerhalb von FrankfurtRheinMain (FRM). Ziel des Konzepts sei die Entwicklung von konkreten Handlungsempfehlungen, mit denen die Bekanntheit der Region als Wirtschafts- und Karrierestandort erhöht werden kann.

Anna Hölzer (PWC) blickte kurz auf die Positionsbestimmung zurück, in deren Rahmen eine lange Liste wichtiger Projekte und Maßnahmen erarbeitet und priorisiert worden war. Als wichtigstes Querschnittsthema habe sich dabei die Mobilität herausgestellt – etwa in Bezug auf die Anbindung der Region an die Metropole Frankfurt, aber auch mit der Forderung nach Erhalt des ICE-Halts Aschaffenburg. Als sinnvoll hätten alle Akteure auch die Einführung einer „strategischen Ebene, die alles bündelt“ empfunden, so Hölzer. Diese Idee eines „Strategic Boards“ sei von den anderen Partnern mit Interesse aufgenommen worden. Landrat Jens Marco Scherf zeigte sich „vorsichtig zuversichtlich“, dass es dazu kommen werde. Diese Ebene sei wichtig, um Zuständigkeiten zu klären.

Innerhalb des Standortmarketingkonzepts seien acht Entwicklungsfelder identifiziert worden, sagte Anna Hölzer, legte den Fokus ihrer Ausführungen aber auf die Wirtschaft, die Fachkräftesicherung und den Arbeitsmarkt. In Sachen Fachkräftemarketing gehe es darum, die Attraktivität einer Region darzustellen – etwa in Bezug auf Freizeit, Verkehr, medizinische Versorgung, Wohnraum, Familienfreundlichkeit. Diese Aspekte gelte es zu bewerben – etwa auf Fachmessen, aber auch mit anderen, durchdachten Konzepten. Bis Ende Dezember soll dieses Konzept fertig sein, kündigte sie an. Die entwickelten Maßnahmen würden zuvor mit den regionalen Akteuren in Interviews und Workshops abgestimmt und anschließend in der Arbeitsgruppe vorgestellt.

„Wir müssen Geschichten erzählen“, schlug Landrat Jens Marco Scherf die Werbetrommel für das Standortmarketing – beispielsweise die von erfolgreichen Firmen in der Region wie den Elektromotorenbauer Oswald. Innerhalb der Gremien der Metropolregion werde der Bayerische Untermain im Übrigen wegen der einheitlichen Strategie und der gemeinsamen Stimme sehr geschätzt, stellte Scherf am Ende der Diskussion fest.

Auch im Gremium herrschte kein Zweifel daran, dass ein sinnvolles Standortmarketing die Basis für die Zukunft der Region ist.

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