„Wir verdienen unser eigenes Geld!“

Alexandru Benea sorgt jeden Mittwoch für die Zustellung des Schaufensters in seinem Verteilgebiet in Miltenberg. | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
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Die Verteilung des Schaufensters und Wochenblatts ist ein attraktiver Neben- oder Ferienjob

Immer mittwochs begeben sich Alexandru Benea und Alina Breunig in Miltenberg, Petra Hohm in Erlenbach und Astrid Scherger in Dorfprozelten auf eine ausgedehnte Tour. Sie haben handliche Bündel im Arm oder ziehen ihre Wägelchen hinter sich her, gehen von Haustür zu Haustür, grüßen hier und dort freundlich die Bewohner und bedienen jeden Briefkasten zuverlässig und pünktlich mit der aktuellen Ausgabe des Schaufensters oder Wochenblatts. Ob Sonnenschein, Wind, Regen oder Schnee – auf Alexandru Benea, Alina Breunig, Petra Hohm und Astrid Scherger, die Verteiler des NEWS Verlags ist immer Verlass.

Gestiegene Ansprüche

Die Ansprüche von Jugendlichen sind heute anders als früher: Modische Klamotten, die neueste CD, ein cooles I-Phone … Das alles muss irgendwie finanziert werden. Ein üppiges Taschengeld ist aber nicht in jeder Familie möglich. Und den Kindern jeden Wunsch umgehend zu erfüllen, ist aus pädagogischer Sicht nicht unbedingt zu empfehlen. Ein möglicher Weg: Kinder oder Jugendliche üben einen regelmäßigen Nebenjob aus oder verdienen sich in den Schulferien durch einen Ferienjob etwas Geld dazu.

Vorteil: Nebenjob

Die Vorteile eines Neben- oder Ferienjobs liegen klar auf der Hand. Zunächst einmal wird durch das Verdienen eigenen Geldes das Taschengeld aufgebessert. Für viele ist das der wesentlichste Aspekt. Mit dem Geldverdienen lernt der Jugendliche auch den Wert des Geldes kennen, besser damit umzugehen und was es bedeutet, für sein Geld zu arbeiten. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt, weil man etwas Sinnvolles macht und damit ein aktiver Teil unserer Gesellschaft ist.

Aneignung von Fertigkeiten

Je nachdem, welchen Ferien- oder Nebenjob man ausübt, lernt man verschiedene Berufszweige kennen und eignet sich schon früh berufliche Fertigkeiten an. So weiß man, was einem Spaß macht und was man kann. Tugenden in der Arbeitswelt wie Zeitmanagement, Ordnung oder Zuverlässigkeit sind nicht die einzigen Schlüsselqualifikationen, die der Nachwuchs beim Job erlernen kann. Jede Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt ist heutzutage kostbar und sollte daher auch von den Eltern so gut es geht unterstützt werden. Die wichtigen Erlebnisse können beim späteren Berufseinstieg von unschätzbarem Vorteil sein.

Persönliche Entwicklung fördern

Auch für die persönliche Entwicklung ist ein Heranführen an geregelte Arbeitszeiten wichtig. Kinder und Jugendliche haben Erfolgserlebnisse und lernen früh, Verantwortung zu übernehmen. Gute soziale Umgangsformen werden geprägt, die auf dem weiteren Lebensweg hilfreich sind. Und zu guter Letzt lernt man viele neue Leute kennen und es ergeben sich dadurch vielleicht neue Bekanntschaften oder Freundschaften.

Vorbehalte entkräften

Daneben gibt es einige Eltern, die Vorbehalte gegenüber einem Nebenjob ihrer Sprösslinge haben. Wird die Schule durch die Arbeit unseres Teenagers vernachlässigt? Wird die ohnehin knappe Freizeit nicht noch mehr eingeschränkt? Ist unser Jugendlicher körperlichen oder psychischen Belastungen ausgesetzt, die eventuell zu groß werden könnten? Vernachlässigt er oder sie den Freundeskreis durch den Nebenjob und wird dadurch vielleicht sogar isoliert? Ist unser Kind überhaupt reif genug, um einer Arbeit nachzugehen?

Rechtliche Spielregeln beachten

Besorgnisse wie diese sind zwar nicht von der Hand zu weisen, aber doch weitestgehend unbegründet. Denn der Gesetzgeber hat mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) und der Kinderarbeitsschutzverordnung (KindArbSchV) Regelungen für die Beschäftigung von Kindern ab 13 Jahren aufgestellt, um junge Menschen vor Gesundheitsschäden zu bewahren. Wer mindestens 13 Jahre alt ist, darf mit Zustimmung der Eltern bis zu zwei Stunden täglich leichte Arbeiten ausüben. Für einen Ferienjob muss man mindestens 15 Jahre alt sein und darf höchstens vier Wochen und nur während der Schulferien arbeiten. Dafür ist hierbei eine tägliche Arbeitszeit bis zu acht Stunden erlaubt. Aber auch in dieser Gruppe steht der Schutz der Jugendlichen im Vordergrund und verbietet Arbeiten, die Gesundheitsgefahren mit sich bringen könnten.

Vieles ist möglich

Für eine leichte Tätigkeit als Nebenjob sind verschiedene Möglichkeiten erlaubt, beispielsweise Babysitting, Nachhilfeunterricht, Tätigkeiten in Haus und Garten, Mithilfe in landwirtschaftlichen Betrieben, Ausführen von Hunden, Besorgungen für ältere Menschen tätigen oder Prospekte austragen und verteilen. „Bei uns im NEWS Verlag in Miltenberg, der wöchentlich das Schaufenster und das Wochenblatt herausgibt, sind rund 300 Verteiler eingestellt“, erläutert Michael Reising, der stellvertretende Vertriebsleiter des Unternehmens. „Das sind Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, aber auch Erwachsene, die das Verteilen als attraktiven Nebenjob nutzen.“ Michael Reising freut sich jederzeit über Bewerbungen von neuen Verteilern: „Wir suchen immer junge Menschen, die gerne bei uns austragen möchten. Das können Interessenten für einen festen Nebenjob sein, aber auch nur das Verteilen in der Ferienzeit ist bei uns möglich. Also einfach bei uns melden, wir freuen uns!“

Verteiler oder Verteilerin beim NEWS Verlag

Dass die Verteilung der wöchentlichen Ausgaben und der Prospekte reibungslos klappt, dafür sorgen neben den Verteilern vor Ort die insgesamt fünf Vertriebsinspektorinnen Sonja Geyer, Karin Knörzer, Irmtraud Misch und Ilona Schäfer.

Sorgfältige Einarbeitung

„Ich bin für ca. 110 Verteiler verantwortlich und dafür zuständig, dass an den Verteiltagen alles reibungslos läuft“, sagt Karin Knörzer. „Bei Fragen und Problemen bin ich erste Ansprechpartnerin. Ich kümmere mich auch um die Vertretung, wenn ein Zusteller einmal urlaubs- oder krankheitsbedingt ausfällt.“ Die sorgfältige Auswahl und Einarbeitung neuer Verteiler ist auch ihre Aufgabe. „Sie sollten zuverlässig sein, damit es zu keinen Reklamationen kommt. Darüber hinaus sollten sie freundlich, ehrlich und pünktlich sein, denn das Schaufenster muss mittwochs bis 21 Uhr verteilt sein. Ich schaue bei neuen Verteilern darauf, dass sie wohnortnah eingesetzt werden können und möglichst im Verteilgebiet wohnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Verteiler, bei denen die Eltern dahinterstehen, sehr zuverlässig und problemlos sind.“

Verteilung überwachen

„Meine Aufgabe ist es, die Verteilung in den einzelnen Orten, in denen ich zuständig bin, zu überwachen und zu schauen, ob alles in Ordnung ist“, sagt Ilona Schäfer. „Dazu sehe ich, wenn erforderlich, direkt vor Ort nach dem Rechten. Ich bearbeite auch Beschwerden von Lesern, die eine Ausgabe vielleicht einmal nicht erhalten haben, und frage nach, wenn etwas unklar ist. Ich sorge darüber hinaus für die Vertretung, wenn ein Zusteller einmal urlaubsbedingt oder wegen Krankheit ausfällt.“ Auch die Auswahl und Einarbeitung neuer Verteiler ist ihre Aufgabe. „Dazu ist schon ein wenig Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis notwendig. Wichtige Eigenschaften sind Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und auch Robustheit, denn sie müssen ja bei jedem Wetter austragen. Aber wenn die Eltern dahinterstehen, klappt das meistens problemlos.“

Taschengeld verdienen

Der 14-jährige Alexandru Benea ist noch recht jung. Er verteilt seit einem Jahr das Schaufenster in Miltenberg. „Auf den Job als Verteiler bin ich gekommen, als ich überlegte, wie ich mir etwas mehr Taschengeld verdienen könnte. Ich habe viele Freunde, die sich, wenn wir unterwegs waren, immer etwas kauften. Durch den Job kann ich das jetzt auch. Das Verteilen macht viel Spaß. Ich treffe nette Leute, die sich freuen, wenn ich komme und mir manchmal auch eine Kleinigkeit geben. Ich habe auch Hilfe: meine Mutter legt morgens, wenn ich in der Schule bin, die Prospekte ein und mein Freund Lenny Grawietz hilft mir manchmal beim Austragen. Durch das Verteilen habe ich gelernt, offener auf Menschen zuzugehen. Auch Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit habe ich schätzen gelernt. Das kann ich später im Beruf sicher gut gebrauchen.“

Organisieren gelernt

Alina Breunig hat den Job als Verteilerin von ihrem Bruder übernommen. Sie verteilt rund 130 Hefte in Miltenberg. „Ich habe mit dem Verteilen des Schaufensters bereits angefangen, als ich 13 Jahre alt war. Jetzt sind es im September bald 6 Jahre, das ich das mache und es ist immer noch schön. Ich habe ein bisschen Freiheit, bin flexibel und kann meinen Tag planen, das gefällt mir. Das Verteilen ist als Schüler sehr gut machbar und ich kann es wirklich empfehlen. An dem Job schätze ich den Kontakt mit den Menschen. Sie sind nett und freundlich. Das Geld, das ich dabei verdiene, spare ich, um mir manchmal etwas Besonderes leisten zu können. Durch das Verteilen habe ich das Organisieren gelernt, was mir sicherlich später im Beruf hilft. Man muss planen, denn die Hefte kommen jede Woche und flexibel sein.“

Total nette Leute

Petra Hohm hat als Vertretung für ihre Tochter als Verteilerin für das Wochenblatt angefangen und verteilt jede Woche gemeinsam mit ihrem Mann, der auch Verteiler ist, über 900 Hefte in Erlenbach. „Ich mache das jetzt seit ungefähr 2 Jahren und das Verteilen macht viel Spaß. Es ist schön zu sehen, wie die älteren Leute meist schon auf das Wochenblatt warten. Oft kommt man auch ins Gespräch miteinander. Die Leute sind total nett und ich bekomme viel zurück. Bei den vielen Heften, die wir haben, ist natürlich Teamarbeit in der Familie beim Einlegen der Prospekte angesagt. Ein ganz besonderes Dankeschön möchte ich an die Fahrer des NEWS Verlags sagen, die uns die Hefte bis ins Wohnzimmer liefern. Das ist sehr nett! Der Verdienst für das Verteilen ist ein Extrabonbon, für das wir uns kleine Extras leisten können.“

Guter Ausgleich zu stressigem Job

Seit 2 Jahren ist Astrid Scherger Verteilerin des Schaufensters in Dorfprozelten. Vor wenigen Wochen hat sie von einer Bekannten ein weiteres Verteilgebiet dazubekommen und verteilt jetzt jede Woche etwa 300 Hefte. „Ich bin durch die Vertriebsinspektorin Frau Schäfer zum Verteilen gekommen, da wir uns privat kennen und sie einen neuen Verteiler gesucht hat. Ich genieße diesen Nebenjob, da ich draußen sein kann. Das ist ein guter Ausgleich zu meinem stressigen Job als Kinderkrankenschwester in der häuslichen Krankenpflege. Auch die Flexibilität und die freie Zeiteinteilung schätze ich sehr. Ich bin nicht an Arbeitszeiten gebunden, das finde ich klasse.“

Weitere Informationen:

Wenn Sie gerne als Verteiler des Schaufensters oder Wochenblatts tätig werden möchten, sei es im Nebenjob oder als Ferien- oder Urlaubszeitvertretung, können Sie sich jederzeit an uns wenden:
News Verlag GmbH & Co. KG
Stefan & Charles Henri Rüttiger
Brückenstraße 11
63897 Miltenberg
Tel. 0 93 71/955-0
Fax 0 93 71/955-155
Internet: www.news-verlag.de
Stellvertretender Vertriebsleiter:
Michael Reising
Vertriebsinspektorinnen:
Sonja Geyer
Karin Knörzer
Irmtraud Misch
Ilona Schäfer

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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