Wertstoffhof Bürgstadt soll spätestens im September betriebsbereit sein
Spätestens im September 2017, zehn Monate nach dem ersten Spatenstich Anfang November 2016, wird der neue Wertstoffhof in Bürgstadt den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Das hat der Leiter der kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises Miltenberg, Wolfgang Röcklein, bei einem Baustellenrundgang am Mittwoch angekündigt.
Gemeinsam mit Landrat Jens Marco Scherf, Christoph Faulhaber (Büro ibu) und Vertretern der Baufirma Brandel ging Röcklein durch die Baustelle, die aufgrund des strengen Winterwetters im Januar 2017 einige Wochen ruhen musste. Aktuell, so Röcklein, arbeiten Fachleute daran, einen hochwertigen Industriebeton für den Betriebshof zu testen. „Die Versuche hierzu laufen“, ergänzte Christoph Faulhaber (Büro ibu). Spätestens Anfang Juli soll die Betonplatte installiert werden, nach der Aushärtezeit könne der Wertstoffhof fertiggestellt werden.
Den Bau des Wertstoffhofs, der ausschließlich Privathaushalten zur Verfügung steht, hatten die Landkreisgremien nach intensiver Diskussion beschlossen; auch eine Besichtigungsfahrt brachte wertvolle Erkenntnisse. Ziel war es, einen Hof zu errichten, der nach modernen Gesichtspunkten eine komfortable Anlieferung für die Bürgerinnen und Bürger bieten sollte. Das soll, wie Landrat Scherf erklärte, unter anderem durch die tieferliegenden Container gewährleistet werden. Über eine Rampe können die überdachten Container angefahren werden, der Abfall kann ohne große körperliche Mühen von oben eingeworfen werden.
Zur Anlage gehört unter anderem ein Bauschuttmodul, das drei Container für mineralische Abfälle aufnehmen kann, auch können Kleinmengen an Asbest und künstlichen Mineralfasern abgegeben werden. Der erhöhte Hauptteil erlaubt ebenfalls das leichte Befüllen der Abfall- und Wertstoffcontainer. Zwölf Containerstandplätze für die neun Großfraktionen von Altpapier über Sperrmüll bis Altholz stehen zur Verfügung. Dazu kommt ein Container für Flachglasscheiben. Es schließt sich der flache Bereich für Behälterglas, Elektrokleingeräte, Energiesparlampen, Batterien, alte CDs/DVDs und weitere Kleinfraktionen an sowie zwei Container für Altreifen. Größere Mengen an mineralischen Abfällen, die einen üblichen Pkw-Anhänger – Volumen von rund einem Kubikmeter – übersteigen, müssen auf der Kreismülldeponie Guggenberg angeliefert werden. Auch Problemabfälle und Elektrogroßgeräte werden nicht angenommen und müssen in Erlenbach oder Guggenberg angeliefert oder über die mobilen Problemabfallsammlungen entsorgt werden. Für Elektrogroßgeräte steht das Abrufsystem zur Verfügung.
Der Wertstoffhof, einschließlich des Grunderwerbs, wird Landrat Jens Marco Scherf zufolge wie geplant 2,7 Millionen Euro kosten. Nach derzeitigem Stand werde man mit diesem Betrag auskommen. Entscheidend sei, dass die Menschen im südlichen Landkreis analog zum Wertstoffhof in Erlenbach ein gutes Angebot zur Verwertung bekommen. So werde man auch die Verwertungsquote im Landkreis Miltenberg erhöhen, betont Landrat Scherf: „Bürgerservice und Naturschutz gehen Hand in Hand!“
Mehrkosten seien, wie Wolfgang Röcklein sagte, bisher nur für die Umplanung der Heizungsanlage des Betriebsgebäudes angefallen. Statt einer Elektro- oder Gasheizung sei eine umweltfreundliche Wärmepumpe geplant, deren Mehrkosten von rund 7.000 Euro sich hoffentlich schnell amortisieren würden.
Zum Wertstoffhof gehört eine Containeranlage, die künftig das Betriebsgebäude einschließlich der Sozialräume aufnehmen wird. Auch die Lagercontainer für Werkzeuge und Betriebsmittel stehen bereit. Die Abfallcontainer verschiedenster Bauarten sind geordert und werden in den nächsten Wochen angeliefert, auch die Maschinen für den Betrieb sind ausgesucht und stehen bereit. Personell wird der Wertstoffhof mit einer Fachkraft in Vollzeit und vier Teilzeitkräften besetzt. Die Ausschreibung hierfür werde demnächst beginnen, so Wolfgang Röcklein. Der Wertstoffhof wird an drei Wochentagen geöffnet sein: in der ersten Wochenhälfte in ungeraden Kalenderwochen, in der zweiten Wochenhälfte in geraden Kalenderwochen. Im Sommer werde man darüber hinaus verlängerte Öffnungszeiten bis 18 Uhr anbieten, so Wolfgang Röcklein, der in Bürgstadt rund 35.000 Kleinanlieferer pro Jahr erwartet.
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