Weg der Integration erfolgreich gegangen
27 Männer und Frauen haben am Mittwoch im Landratsamt aus den Händen von Landrat Jens Marco Scherf ihre Einbürgerungsurkunden entgegengenommen. Sie sind nun deutsche Staatsbürger mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten.
Der heutige Tag sei der Zielpunkt eines langen Wegs zur Integration, stellte der Landrat fest. Als deutscher Staatsbürger sei man aber auch ein Teil des friedlichen, freien und demokratischen Europas. Am 26. Mai liege es an Jedem, durch die Stimmabgabe bei der Europawahl ein klares Zeichen zu setzen für Frieden, Freiheit und Wohlstand. Gerade die Freiheit der Demokratie gebe den Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern einen großen Freiraum. „Aber nur, wenn wir den Freiraum der Freiheit nutzen, dann geben wir ihr auch einen Sinn und legen so die Grundlage dafür, dass die Freiheit weiter existiert“, so Scherf weiter. Denn, so der Landrat: Wenn man nur auf der Couch sitze und den Garten pflege, „dann werden wir eines Tages erwachen und merken, dass Freiheit und Demokratie uns verlassen haben!“
Die Eingebürgerten seien nun vollwertige deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger – genau wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gesagt habe: „Es gibt keine halben Deutschen. Es gibt keine Bio-Deutschen und keine Pass-Deutschen, es gibt keine Deutschen erster oder zweiter Klasse, es gibt auch keine Deutschen auf Bewährung, die sich das Dazugehören immer neu verdienen müssen!“
Scherf forderte die Eingebürgerten auf, ihre Gedanken im Gästebuch des Landkreises zu hinterlassen. Er zitierte den Beitrag einer eingebürgerten Frau aus Weißrussland, die den Tag der Einbürgerung als „ganz besonderen Tag, fast wie Heirat“ bezeichnet hatte.
Nach dem gemeinsamen Bekenntnis der Eingebürgerten überreichte der Landrat gemeinsam mit Günther Oettinger, dem Kreisvorsitzenden des Bayerischen Gemeindetages, die Urkunden an Bewerberinnen und Bewerber aus Rumänien und der Türkei (jeweils fünf), Italien und Polen (jeweils drei), Thailand (zwei) sowie Ecuador, Griechenland, Indonesien, Kuba, Marokko, Moldawien (Republik Moldau), Nigeria, Ungarn und dem Vereinigten Königreich (jeweils eine/einer).
Für die Eingebürgerten gab Katarzyna Zajdel einen Einblick in ihren Werdegang. Sie hatte in Polen Diplom-Sozialpädagogik studiert und war 2011 nach Deutschland gekommen. Da einige der in Polen studierten Fächer in Deutschland nicht anerkannt worden seien, habe sie ein Anerkennungsverfahren absolvieren müssen, das viel Zeit und Nerven gekostet habe, erzählte sie. Dank eines Weiterbildungsstudiums habe sie aber die Anerkennung geschafft. Deutschland sei mit der Zeit immer mehr zur zweiten Heimat geworden, sagte sie. Der Entschluss, ihre alte Staatsbürgerschaft aufzugeben und Deutsche zu werden, sei ein sehr emotionaler Prozess geworden, gab sie Einblick in ihre Gemütslage. Hier in Deutschland habe sie aber ein neues soziales Umfeld aufgebaut, in dem sie sich sehr wohlfühlt.
Im Namen aller Gemeindeoberhäupter rief Mömlingens Bürgermeister Siegfried Scholtka dazu auf, sich den Wert der Demokratie ins Gedächtnis zu rufen. Die Demokratie lebe von der Mitarbeit aller Bürgerinnen und Bürger, sagte er und forderte dazu auf, nicht auf alternative Fakten hereinzufallen und mündige Bürger zu sein. Die Gemeinden seien Orte gelebter Demokratie, steht für ihn fest. Er bat die Eingebürgerten, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Bringen Sie sich aktiv ein“, rief er ihnen zu.
Am Ende der Einbürgerungsfeier, deren Schlusspunkt das gemeinsam gesungene Deutschlandlied bildete, richtete Scherf einen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sachgebiets Personenstandswesen unter Leitung von Rudolf Elbert, die die Eingebürgerten auf dem Weg zur Staatsbürgerschaft intensiv begleitet hätten.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Ensemble „6Brass“ der Fränkischen Rebläuse Bürgstadt mit Paul Tabery, Christian Bieberle, Tim Seubert, Selina Wolf, Philipp Meisenzahl und Peter Hofmann.
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