Verkehr rollt wieder über die Faulbachbrücke Altenbuch

Auf der erneuerten Faulbachbrücke erklärte Baudirektor Klaus Schwab den Gästen, da-runter Landrat Jens Marco Scherf und Bürgermeister Andreas Amend, die Arbeiten.
  • Auf der erneuerten Faulbachbrücke erklärte Baudirektor Klaus Schwab den Gästen, da-runter Landrat Jens Marco Scherf und Bürgermeister Andreas Amend, die Arbeiten.
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Die Zeiten der Behelfsbrücke sind vorbei, jetzt rollt der Verkehr wieder auf der erneuerten Faulbachbrücke in Altenbuch. 461.000 Euro hat der Landkreis Miltenberg für die Arbeiten aufgewendet, vom Freistaat wird er einen Zuschuss von 230.000 Euro bekommen.

Bei einer kleinen Feierstunde am Donnerstag, 29. 11. 2018 legte Landrat Jens Marco Scherf Wert auf die Feststellung, dass es eine der Aufgaben des Landkreises sei, Bürgerinnen und Bür-gern gute Mobilität zu ermöglichen. Das gelte für das Radfahren, für den öffentlichen Personennahverkehr, aber auch für die Bereitstellung einer guten Kreisstraßen-Infrastruktur. Der Landkreis habe für das Kreisstraßennetz in diesem Jahr viel investiert, belegte der Landrat – etwa mit Deckenerneuerungen der MIL 2 zwischen Schmachtenberg und Mönchberg und der MIL 7 zwischen Breitenbuch und Watterbach auf Kirchzeller Gemarkung. Die Faulbachbrücke an der Kreisstraße MIL 35 sei ein spannendes Projekt gewesen, blickte er zurück, denn dabei sei es um den Erhalt einer 1934 erbauten Sandsteinbrücke gegangen, die letztmals 1960 in Trägerschaft des Landkreises Marktheidenfeld umgebaut wurde. Die Erneuerung der Brücke sei dringlich gewesen, denn bei der letzten Bauwerksprüfung habe sie die Zustandsnote 3,8 erhalten auf einer bis 4,0 gehenden Skala. „Damit war die Dauerhaftigkeit des Bauwerks nicht mehr gegeben“, stellte Scherf fest, auch habe die Tragfähigkeit mit zehn Tonnen Achslast nicht mehr den Anforderungen einer Brücke durch den heutigen Schwerlastverkehr entsprochen.

Das Staatliche Bauamt, das im Auftrag des Landkreises für den Bau verantwortlich war, habe den Abflussquerschnitt berücksichtigen müssen, auf ein Biotop in der Nähe Rücksicht genommen und dank einer nur geringfügig verbreiterten Brücke nur wenig Fläche verbraucht. Durch den neuen Straßenbelag hoffe man auch auf günstigere Emissionswerte, so Scherf. 2019 wolle man, die Genehmigung des Haushalts vorausgesetzt, weiter in das Kreisstraßennetz investieren. Er nannte unter anderem die Fortführung der Sanierung der MIL 22 in Niedernberg, die Sanierungen der Kreisstraßen MIL 5 (Miltenberg – Mainbullau) und der MIL 6 (Weilbach – Amorbach), die Böschungssanierung der MIL 2 sowie die Beteiligung am Kreisel in Sulzbach auf der MIL 29 zur Erhöhung der Verkehrssicherheit der Fußgänger. Im nächsten Jahr würden auch die Planungsvorbereitungen für die Sanierung der MIL 35 vom Waldparkplatz Altenbuch bis zur Landkreisgrenze abgeschlossen sein, so dass im Herbst ein Zuwendungsantrag gestellt werden könne. Die Investitionen in Straßen seien eine Herausforderung angesichts des hohen Finanzbedarfs bei der Sanierung der Schulen in Kombination mit den im Rahmen des aktuellen Schulbauprogramms II aufgebrachten Eigenmitteln und einer historisch niedrigen Kreisumlage, stellte der Landrat fest, betonte aber auch: „Nicht-Sanieren ist auf lange Sicht keine Alternative!“ und dankte allen an der Erneuerung der Faulbachbrücke Beteiligten.

Dass während der Bauarbeiten eine Behelfsbrücke notwendig gewesen sei, bestätigte der Leiter des Staatlichen Bauamts Aschaffenburg, Klaus Schwab. Eine Umleitung hätte mangels Alternativen über Faulbach, Hasloch, Schollbrunn und Rohrbrunn erfolgen müssen. Das aber sei unzumutbar gewesen, fand er, deshalb habe man eine Behelfsbrücke errichtet. Um die Eingriffe in den Bach und die Umwelt so gering wie möglich zu halten, habe man die unmittelbar am Bach liegenden Bestandteile der alten Sandsteinbrücke nicht verändert. Man habe den alten Sandsteinbogen entlastet und über ihn eine neue, auf Bohrpfählen gegründete Stahlbetonplatte gesetzt, erklärte Schwab die technischen Details. Man habe quasi „ein Bauwerk über ein Bauwerk gesetzt“, fasste er zusammen. 2017 habe man die Arbeiten geplant und den Förderantrag gestellt. Da durch die Arbeiten die Tragkraft erhöht und die Fahrbahn auf sowie vor und nach der Brücke verbreitert worden sei, bewirke dies eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, zeigte er sich überzeugt. Mit den Arbeiten habe man im April 2018 begonnen, im November seien sie beendet worden. Kleinere Restarbeiten würden zügig erledigt, versprach er. Mit den getätigten Investitionen „wird das Verkehrsnetz im Landkreis Miltenberg fit für die Zukunft und die künftigen Anforderungen gemacht“, sagte Klaus Schwab.

Altenbuchs Bürgermeister Andreas Amend freute sich, dass mit der Brücke die Anbindung Altenbuchs wieder gesichert sei. Die weitere Sanierung der Kreisstraße MIL 35 in Richtung Rohrbrunn sei der Gemeinde ein großes Anliegen, sagte er, aber dies werde ja bald angegangen.

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