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Erfolgreiche Bilanz
Sparkassen am bayerischen Untermain starten gestärkt in ihre gemeinsame Zukunft

Erstmals – und gleichzeitig wenige Tage vor dem Zusammenschluss zur neuen Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg - ließen sich die Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau und der Sparkasse Miltenberg-Obernburg gemeinsam in die Bücher schauen. Der Blick in die Bilanzen zeigt: Trotz vielfältiger Herausforderungen konnten beide Häuser das Geschäftsjahr 2023 erfolgreich abschließen und vor allem beim Jahresergebnis kräftig zulegen.

Selbstverständlich sei das nicht gewesen, lässt Jürgen Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau mit Verweis auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des abgelaufenen Jahres durchblicken. Zwar hätte sich bei der hohen Inflation und den galoppierenden Energiepreisen eine Entspannung eingestellt, aber „die lahmende Konjunktur und die allgemeine Konsumzurückhaltung waren auch in unserem Geschäft deutlich zu spüren“, so Schäfer weiter. Wasser auf die Mühlen der Kunden und der Sparkassen sei dagegen die Entwicklung an den Kapitalmärkten gewesen. Steigende Zinsen und neue Höchststände am Aktienmarkt hätten vor allem den Anlegern viel Freude bereitet.

Schnell und flexibel auf die sich ändernden Rahmenbedingungen reagieren, das sei das Erfolgsrezept beider Institute im vergangenen Jahr gewesen. Denn gerade in dieser Zeit sei die Sparkasse besonders gefragt gewesen, mit ihrer Beratungskompetenz Lösungen für die Anliegen der Kunden zu finden. Für die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau sei das wirklich gut gelungen, weshalb Schäfer von einem „sehr erfolgreichen 2023“ spricht und erklärt: „Wir sind stolz auf unsere Ergebnisse. Die Zuwächse beim Jahresergebnis gehen zurück auf eine tolle Teamleistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine vorausschauende Absicherung unserer Sparkasse gegen steigende Zinsen“.

In der Tat konnte die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau ihr Jahresergebnis auf 9,5 Millionen Euro deutlich ausbauen. Wenig verändert zeigte sich dagegen die Bilanzsumme des Instituts mit rund 5,6 Milliarden Euro.

Die „Renaissance der Zinsen“ habe der gesamten Bankenbranche eine Rückkehr zu ihrem über Jahre hinweg bewährten Geschäftsmodell ermöglicht. Das sei auch bei der Sparkasse Miltenberg-Obernburg eine tragende Säule ihres Erfolgs im Jahr 2023 gewesen, so deren Vorstandsvorsitzender Philipp Ehni bei der Vorstellung der Zahlen. „Unsere Erfolge im Kundengeschäft und die langersehnte Trendwende beim Zinsüberschuss haben auch unser Ergebnis beflügelt“, blickt Ehni stolz auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurück. Sein Haus konnte bei der Bilanzsumme leicht auf 2,14 Milliarden Euro zulegen, das Jahresergebnis verbesserte sich um rund 67 % und lag zum Jahresschluss bei rund 3,5 Millionen Euro. Auch hier gilt der Dank dem Sparkassenteam und vorausschauenden Steuerungsmaßnahmen.

Anleger vertrauen weiter auf ihre Sparkassen

Die Rückkehr der Zinsen habe aber auch bei den Kunden zu einem spürbaren „Aufatmen“ geführt. Kein Wunder, dass die Berater beider Häuser wieder besonders gefragt waren, wenn es um die richtigen Anlagemöglichkeiten für Rücklagen und zur Eigenvorsorge der Kunden ging. Die erneut deutlichen Zuwächse beim betreuten Kundenvermögen sind für Jürgen Schäfer ein klares Zeichen: „Die Kunden vertrauen ihrer Sparkasse und ihren Beraterinnen und Beratern bei der Geldanlage mehr denn je. Darüber freuen wir uns“. Obwohl die anziehenden Preise das Sparen für viele Kunden erschwert hätten, konnte sein Institut das anvertraute Kundenvermögen um rund 400 Millionen Euro auf gut 6,5 Milliarden Euro ausbauen. Etwa die Hälfte davon konnte die Sparkasse als „klassische Spareinlagen“ in ihrer Bilanz verbuchen, der andere Teil wurde in Wertpapieren und Fonds angelegt.

Der richtige Anlagenmix ist auch für Philipp Ehni die passende Strategie, um unter den sich schnell verändernden Rahmenbedingen Gelder gleichermaßen flexibel und ertragreich anzulegen. „Mit unserer ganzheitlichen Beratung haben wir unsere Kunden bei der Auswahl der Anlageklassen kompetent begleitet. Die Zuwächse beim anvertrauten Geldvermögen unterstreichen, dass uns das gut gelungen ist“, freut sich Ehni. Mittlerweile hätten die Kundinnen und Kunden über 3 Milliarden Euro in die Obhut der Sparkasse gegeben, rund 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Und auch hier blieb das Interesse der Kundschaft an Fonds und Wertpapieranlagen mit einem Zuwachs von knapp 22 % hoch.

Kreditnachfrage geht spürbar zurück

Während sich die Anleger über die Rückkehr der Zinsen freuten, habe der Zinsanstieg Investoren und Häuslebauer zur Zurückhaltung veranlasst. „Dieser Trend aus dem 2. Halbjahr 2022 hat sich leider fortgesetzt und erstmals seit mehreren Jahren zu einem stagnierenden Kreditbestand geführt“, so kommentiert Philipp Ehni die Entwicklung auf der Aktivseite der Bilanzen. Während die Gesamtsumme der Ausleihungen bei der Sparkasse Miltenberg-Obernburg bei rund 1,2 Milliarden Euro verblieb, zeige der Rückgang bei den Darlehenszusagen sehr deutlich, wohin die Reise gehe. Mit einem Minus von 29 % oder rund 60 Millionen Euro habe die Kreditnachfrage spürbar nachgelassen. Neben hohen Preisen und gestiegenen Zinsen führt der Sparkassen-Chef einen weiteren Grund für diese Entwicklung an: „Die Zeiten sind unsicher geworden - etwa bei staatlichen Fördermitteln. Unsere Beraterinnen und Berater spüren das tagtäglich in ihren Gesprächen mit Privatkunden und Gewerbetreibenden. Das ist kein guter Nährboden für Zukunftsinvestitionen“.

Trotzdem sehen es die Sparkassen als wichtigster Finanzierungspartner für Menschen und Unternehmen in der Region als ihre Aufgabe, ihre Kunden gerade in diesen unsicheren Zeiten verantwortungsvoll mit Kreditmitteln zu begleiten, lässt Jürgen Schäfer durchblicken und fügt hinzu. „Das gilt insbesondere für Investitionen, die die notwendige Transformation der Gesellschaft zu nachhaltigerem Wirtschaften unterstützen und voranbringen“. Gleichwohl konnte sich auch sein Haus der rückläufigen Kreditnachfrage im vergangenen Jahr nicht entziehen. Bei einem ebenfalls unveränderten Kreditbestand von 4,3 Milliarden Euro ging die Summe der neu ausgezahlten Darlehen um rund 11 % auf gut 640 Millionen Euro zurück. „Rückläufig“, so beschreibt Schäfer auch die Entwicklung im Immobiliengeschäft der Sparkassen. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen sei das Interesse der Kunden an einem Immobilienerwerb spürbar zurückgegangen. Trotzdem konnte sein Haus im vergangenen Jahr Objekte im Gesamtwert von rund 45 Millionen Euro vermitteln, die Maklerkollegen aus Miltenberg fanden für Immobilien im Wert von 21 Millionen Euro die passenden Käufer. Nach dem Boomjahr 2022 normalisierte sich im vergangenen Jahr – passend zum Branchentrend – in beiden Häusern das Bauspargeschäft.
Die neu vermittelten Bausparsummen gingen bei der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau auf 160 Millionen Euro zurück, bei der Sparkasse Miltenberg-Obernburg wurden neue Verträge im Wert von 65 Millionen Euro abgeschlossen.

Digitales Angebot gefragt

Das Erfolgsrezept beider Sparkassen – und natürlich auch der künftigen Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg - ist und bleibt die Nähe zu ihren Kunden, davon ist Jürgen Schäfer als designierter Vorstandsvorsitzender des fusionierten Instituts überzeugt und erklärt: „Für uns ist es kein Spagat, für die Kundinnen und Kunden sowohl vor Ort persönlich als auch weltweit digital da zu sein – es ist unsere Strategie“. Wobei er nicht verhehlt, dass sich gerade die digitalen Angebote einer weiter steigenden Nutzung durch die Kundinnen und Kunden erfreuten. Neuerliche Zuwächse bei den online geführten Konten um 5 % und eine um 15 % gestiegene Anzahl an Nutzern der Sparkassen-App machten diese Entwicklung deutlich. „Überhaupt“, zeigte sich Schäfer erfreut, „haben wir mit der Sparkassen-App ein richtig gutes Pferd im Stall. Sie wurde erst kürzlich bei einem Test des Handelsblatts zur besten Banking-App gekürt.“

Den Trend zu den digitalen Angeboten kann auch Philipp Ehni für seine Sparkasse bestätigen. Hier führten die Kunden mittlerweile fast 80 % ihrer Girokonten online, der Nutzerkreis der Sparkassen-App nahm um 15 % zu. Neben dem ständigen Ausbau des digitalen Angebots sind für ihn auch die begonnenen Investitionen in die Beratungsstandorte wichtig, um nahe bei den Kunden zu sein und er ergänzt: „Ich freue mich schon jetzt auf den 1. Spatenstich unseres Neubaus in Wörth im April und darauf, mit vielen Gästen im Mai die neue Sparkasse in Elsenfeld feierlich zu eröffnen“.

Nachhaltiger Förderer der Region

Wie nah und verwurzelt die Sparkassen vor Ort sind, dass zeige sich auch an Art und Umfang ihres Engagements für Vereine und Projekte in Sport, Kultur, Umwelt, Bildung und Sozialem, ist Philipp Ehni überzeugt. „Auch in ihrer Rolle als bedeutender Förderer der Region war es den Sparkassen wichtig, im vergangenen Jahr Kontinuität und Verlässlichkeit zu zeigen“, fügt er hinzu. So habe die Sparkasse Miltenberg-Obernburg erneut über 230.000 Euro an Fördergeldern in ihrem Geschäftsgebiet bereitgestellt. Auch in Aschaffenburg habe man stets ein offenes Ohr für die Anliegen von Vereinen, Verbänden und Institutionen, pflichtet Jürgen Schäfer bei. Mit gut 617.000 Euro habe man in 2023 sogar rund 47.000 Euro mehr ausgezahlt als im Vorjahr. Um das Thema Nachhaltigkeit weiter voranzubringen, hätten beide Institute in der Vergangenheit gezielte Fördertöpfe für nachhaltige Projekte aufgelegt. „Die große Nachfrage nach diesen Spendenmitteln hat uns echt überrascht. Wir finden es klasse, soviel nachhaltiges Engagement in unserer Region unterstützen und ermöglichen zu können“, freut sich Ehni.
Die Aktivitäten der Sparkassen in Sachen Nachhaltigkeit beschränken sich aber nicht nur auf Spenden und Einzelaktionen. „Wir prüfen laufend, wo wir uns im Geschäftsbetrieb noch nachhaltiger aufstellen können“, versichert Schäfer. „Sei es durch energieeffiziente Renovierungen im Filialnetz, die Installation von Fotovoltaikanlagen auf unseren Sparkassengebäuden oder den Ausbau der Elektromobilität im eigenen Fuhrpark. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen.“

Die Sparkassen-Fusion – gut für den Bayerischen Untermain

„Nachhaltig gut für die Region“, das werde ganz sicher für die neue Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg gelten, davon sind beide Sparkassen-Chefs fest überzeugt. Derzeit sind viele Mitarbeitende und die Vorstände beider Häuser damit befasst, die letzten Weichenstellungen für die Fusion am 1. April 2024 vorzunehmen. „Trotz einer Fülle an Aufgabenpaketen und nahezu 5.000 Einzelaufgaben sehen wir uns gut gerüstet, was den nahenden Fusionstermin angeht. Das ist zuallererst ein Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sehr engagiert an der neuen Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg mitbauen“, freut sich Jürgen Schäfer. Wie an einem Puzzle würden viele Teile Stück für Stück zusammengesetzt, um am Ende ein großes und gutes Ganzes zu ergeben.

Als größeres Institut werde die Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg die aktuellen Herausforderungen noch besser meistern können und ein starker Partner für Menschen und Unternehmen in der aufstrebenden Wirtschaftsregion bayerischer Untermain sein. Trotz neuer Größe lege man aber weiterhin viel Wert auf den persönlichen Kontakt und kurze Entscheidungswege. „Die Nähe zu unseren Kunden werden wir auch als Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg weiter pflegen und ausbauen, denn sie ist und bleibt das unverkennbare Markenzeichen unserer Sparkasse“, versichert sein Vorstandskollege Philipp Ehni.

Auch als Arbeitgeber werde die Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg von ihrer neuen Größe profitieren. „Mit umfangreichen Weiterbildungsmöglichkeiten und zusätzlichen Karrierewegen werden wir unsere Attraktivität als Arbeitgeber weiter steigern. Das hilft uns, in Zeiten des Fachkräftemangels unseren Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristig zu decken“, blickt Jürgen Schäfer nach vorne. Neben der Mitarbeitergewinnung solle dabei vor allem die Mitarbeiterbindung eine zentrale Rolle spielen. Zum Fusionszeitpunkt werde das neue Haus fast 1.100 Mitarbeitende, davon 62 Auszubildende und Studenten zählen.

Den Weg in die neue Sparkasse wollen die Verantwortlichen für die Kundinnen und Kunden so einfach und angenehm wie möglich gestalten. „Auch wenn sich einige Telefon-Nummern oder E-Mailadressen ändern – die bisherigen Ansprechpartner werden auch weiterhin für ihre Kunden da sein. Darauf legen wir großen Wert“, versichert Philipp Ehni. Bei allen Kunden bleibe die Girokonto-Nummer unverändert, durch die neue Bankleitzahl ändere sich aber für die Kunden der Sparkasse Miltenberg-Obernburg zum 22. April 2024 die IBAN-Nummer. Eine automatisierte Verarbeitung stelle aber auch in Zukunft sicher, dass Zahlungen mit den „alten“ Kontodaten auf den richtigen Konten verbucht würden. Die bisherigen Giro- und Kreditkarten könnten bis zu ihrem Ablaufdatum weiter genutzt werden.

Bereits jetzt weisen die Sparkassen-Vorstände darauf hin, dass im Rahmen der Zusammenführung der Systeme beider Häuser am Wochenende vom 19. bis zum 21. April 2024 Online-Banking, Sparkassen-App und SB-Geräte nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Dies betreffe auch Kartenzahlungen und Geldautomatenverfügungen außerhalb des Geschäftsgebiets der neuen Sparkasse. Ihre Empfehlung an die Kunden lautet daher, sich rechtzeitig vor dem Umstellungswochenende ausreichend mit Bargeld zu versorgen.

Zum Schluss geht der Blick der beiden Sparkassen-Chefs noch einmal zurück – auf ein wirklich erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 – und nach vorne auf die Fusion, deren Vorbereitungen im Zeitplan seien. Jürgen Schäfer sieht darin „optimale Voraussetzungen für ein ebenso erfolgreiches erstes Geschäftsjahr unserer Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg“ und Philipp Ehni ergänzt: „Wir freuen uns schon darauf, unsere Kunden mit unserer neuen Leistungsfähigkeit zu begeistern.“

Autor:

meine-news.de Redaktion aus Miltenberg

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