Erfolgreiche Fusion
Sparkasse zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2023
Ein gutes Ergebnis hat die Sparkasse Miltenberg-Obernburg im Jahr 2023 erwirtschaftet, ehe das Bankinstitut mit der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau zur neuen Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg fusioniert hat. Philipp Ehni, aktuell stellvertretender Vorstandsvorsitzender der neu fusionierten Sparkasse, stellte dem Miltenberger Kreistag am Montag, 22. Juli, das Jahresergebnis vor. Zuvor aber blickte Vorstandsvorsitzender Jürgen Schäfer auf die erfolgreiche Fusion zurück.
„Wir wachsen zusammen“, stellte Schäfer fest, bis die letzten Nacharbeiten erledigt sind, werde es aber noch etwas dauern. Festzustellen sei, dass man die Fusion von Beginn an offen kommuniziert habe, ehe man diese mit dem Vertrag am 6. Juli 2023 festgezurrt habe. Nach der rückwirkend am 1. April 2024 zum 1. Januar 2024 erfolgten rechtlichen Fusion habe man vom 19. bis 21. April die technische Fusion ohne Probleme vollzogen, so Schäfer. Rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten ihre Arbeit in den neuen Strukturen aufgenommen. Unter anderem mit 51 Beratungscentern und Filialen sowie 17 Selbstbedienungsstandorten und fünf Bargeldagenturen sei man in der Region vertreten, stellte Schäfer fest, der auf mehrere geplante und umgesetzte Sanierungen und Neubauten von Sparkassenfilialen verwies. Die fusionierte Sparkasse liege aktuell auf Platz 8 der Sparkassen in Bayern, bezogen auf die Bilanzsumme.
Die Geldinstitute sähen sich in letzter Zeit mit Sprengungen von Geldautomaten konfrontiert, sagte der Vorstandsvorsitzende und verwies darauf, dass die Sparkasse dagegen Präventivmaßnahmen zur Abschreckung der Täter ergriffen habe. So würden die Geldkassetten mittlerweile mit Färbesystemen versehen, die das Geld nach Sprengungen nutzlos machten.
Als Fusionsspende stelle man 380.000 Euro für Gebietskörperschaften bereit, mit denen Aktivitäten und Vorhaben zur Förderung gesellschaftlicher Vorhaben, insbesondere zur Stärkung der Ortsgemeinschaft, unterstützt würden.
Der neue Zweckverband Sparkasse Aschaffenburg Miltenberg werde zurzeit von Landrat
Dr. Alexander Legler (Kreis Aschaffenburg) geführt, die stellvertretenden Vorsitzenden Jens Marco Scherf (Landrat Miltenberg) und Jürgen Herzing (Oberbürgermeister Aschaffenburg) würden den Vorsitz vom 1. Dezember 2024 bis 31. Juli 2025 (Scherf) und von 1. August 2025 bis 30. April 2026 (Herzing) führen. Die Zweckverbandsversammlung besteht Schäfer zufolge aus 28 Mitglieder: zehn aus dem Landkreis Aschaffenburg und jeweils neun aus der Stadt Aschaffenburg und dem Landkreis Miltenberg. Diese
Zusammensetzung ändert sich ab dem Jahr 2026: Dann stellt der Landkreis Aschaffenburg zwölf Mitglieder, die Stadt Aschaffenburg und der Landkreis Miltenberg jeweils acht Mitglieder.
Das Jahr 2023 sei von Krieg, Klimawandel und Transformation, demografischem Wandel mit Fachkräftemangel sowie Inflation geprägt gewesen, führte Philipp Ehni in die Bilanz 2023 ein. Dennoch habe die Sparkasse Miltenberg-Obernburg ihre Bilanzsumme um 1,8 Prozent auf 2,134 Millionen Euro steigern können, der Bilanzgewinn sei überproportional um fast 70 Prozent auf 3,61 Millionen Euro gestiegen. So sei es möglich gewesen, das Eigenkapital um 2,2 Prozent zu stärken – mittlerweile beläuft es sich auf 140 Millionen Euro. Auch mit den Geldanlagen der Kunden zeigte sich Ehni zufrieden: Die stiegen um 8,2 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, während das Kreditgeschäft im Bestand bei 1,235
Milliarden Euro stagnierte. Die neuen Darlehensauszahlungen seien dagegen um 23 Prozent gesunken – wohl aufgrund der höheren Zinsen. In der Folge brach auch das Neugeschäft mit Bausparverträgen um 20 Prozent ein, der Wert vermittelter Immobilien um 19 Prozent. Dagegen entwickelte sich das Wertpapiergeschäft prächtig und stieg um 22 Prozent.
Bei den Girokonten entwickelte sich mit +1,2 Prozent ein leichter Zuwachs. Damit zeigte sich Ehni zufrieden, denn „das Girokonto ist das Ankerprodukt schlechthin.“ Stolz war Ehni, dass die Sparkassen-App den Sieg bei einem Test des Handelsblatts einfuhr – und das sogar noch vor renommierten, großen Banken. „Wir sind digital auf der Höhe der Zeit“, stellte Ehni fest, aber auch die stationären Angebote seien wichtig. Die Fusion sei einguter Schritt gewesen, der sich langfristig positiv auf die Region auswirken werden, zeigte er sich überzeugt. Er dankte darüber hinaus allen, die sich konstruktiv am
Fusionsvorhaben beteiligt haben.
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