Sonderticket für Bus und Bahn soll ausgeweitet werden

Den rabattierten Sondertarif, der in den Sommerferien 2018 ein günstiges Tagesticket im Bereich der VAB Untermain ermöglichte, wird es laut einstimmigem Beschluss des Kreisausschusses vorerst bis 30. Juni 2020 geben.

Nahverkehrsbeauftragter Karl-Heinz Betz sprach von sehr positiven Rückmeldungen der Unternehmen vom Testlauf im Sommer 2018. Die Zahl der Fahrgäste in Bus und Bahn sei in den Sommerferien um 17,6 Prozent gestiegen. Als Ausgleichsbeitrag seien 138.710 Euro angefallen – für den Landkreis Miltenberg seien das 29.425 Euro. „Die VAB würde das Angebot gerne dauerhaft in den Sommerferien implementieren“, erklärte Betz, darüber hinaus schlage man eine Ausweitung auf alle Samstage sowie Sonn- und Feiertage vor. Das Ticket solle das Eventticket ersetzen, das bislang für ausgewählte Veranstaltungen angeboten worden war. Bei einem leicht von 3,50 auf 3,70 Euro steigenden Ticketpreis wäre ein Ausgleichsbedarf von rund 167.552 Euro notwendig. Sollte ein Fahrgastzuwachs von zehn Prozent erfolgen, wären es 184.000 Euro, sagte Betz, vom Landkreis wären 37.000 Euro zu tragen. Mit der Ausweitung des Angebots würden Busse und Züge vor allen an Wochenenden besser ausgelastet, so der Nahverkehrsbeauftragte. Mit dem Angebot könne man zudem neue Kundinnen und Kunden gewinnen. Der Kreisausschuss sah dies ebenso und sprach sich dafür aus, das Ticket bis 30. Juni 2020 in den Sommerferien sowie an allen Samstagen und Sonntagen anzubieten. Der Kreisausschuss soll im Frühjahr 2020 entscheiden, ob das Ticket dauerhaft eingeführt werden soll. Den offiziellen Starttermin werde man noch bekannt geben, kündigte Landrat Jens Marco Scherf an.
Nachdem der Landkreis die Zuschüsse für das Regionalmarketing der Initiative Baye-rischer Untermain und die regionale Wirtschaftsförderung der ZENTEC GmbH seit 2002 beziehungsweise 2000 nicht mehr angeglichen hat, empfahl der Kreisausschuss einstimmig, diese zu erhöhen. So sollen vom 1. Januar 2019 an die Zuschüsse für das Regionalmarketing auf maximal 90.000 Euro pro Jahr (vorher 60.000 Euro) und für die regionale Wirtschaftsförderung (Gründerbetreuung, Fachkräftesicherung, Betriebsnachfolge) von 48.600 Euro auf künftig 80.000 Euro steigen. Stadt und Landkreis Aschaffenburg haben dies bereits beschlossen. Dabei handele es sich aber nicht um Kosten, die mit erhöhtem Personalbedarf zu tun haben, stellte Landrat Jens Marco Scherf klar und lobte die Bemühungen: „ZENTEC und INITIATIVE Bayerischer Untermain sind seit Jahren sehr erfolgreich für die Region tätig.“ Scherf hob hervor, dass der Bayerische Untermain nicht zuletzt durch aktives Regionalmarketing ein fester Bestandteil der Metropolregion FrankfurtRheinMain sei. Die Aktivitäten der ZENTEC seien wichtig für den Bayerischen Untermain als Wirtschaftsstandort. Es gelte nun unter anderem, die Aktivitäten im Hinblick auf Existenzgründungen, Fachkräftesicherung und die Kooperation mit der Metropolregion FrankfurtRheinMain zu verstärken, warb Scherf um die Erhöhung des Zuschusses. Mit der Erhöhung der Zuschüsse würden zudem im Wesentlichen die Lohnsteigerungen von rund 40 Prozent seit dem Jahr 2000 nachgeholt.
Einstimmig sprach sich der Ausschuss für die Gewährung eines Landkreiszuschusses an das stationäre Hospiz Alzenau aus. Die genehmigten 15.000 Euro sind für die Erweiterung des stationären Hospizes von acht auf zehn Betten vorgesehen und sollen in zwei Raten von jeweils 7.500 Euro ausgezahlt werden. Die Erweiterung dürfte etwas über 800.000 Euro kosten, von denen 250.000 Euro noch offen sind. Das Hospiz Alzenau hatte sich mit seiner Spendenbitte auch an alle Kommunen gewendet, erläuterte Landrat Jens Marco Scherf. Wie er hielt es aber auch der Kreisvorsitzende des Gemeindetags, Günther Oettinger, für sinnvoll, die Angelegenheit kreisweit zu regeln. Da Hospize ein wichtiger Baustein im Hospiz-Palliativ-Versorgungsnetzwerk sind, war die Gewährung des Zuschusses im Kreisausschuss unstrittig.

Mit jeweils 5000 Euro pro Jahr will der Landkreis Miltenberg laut einstimmigem Beschluss des Kreisausschusses den ehrenamtlichen THW-Helfervereinigungen Miltenberg und Obernburg einen Teil der Aufwendungen erstatten, die nicht von Dritten übernommen werden. Das THW sei immer da, wenn es gebraucht wird, erklärte Gerald Rosel, Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Das THW werde zwar vom Bund getragen, allerdings brächten sich die beiden Helfervereinigungen auch sehr aktiv in die örtliche Gefahrenabwehr im Landkreis ein. Für Pflege und Instandsetzung des dafür vorgehaltenen

Geräts entstünden jedem Ortsverband etwa 7500 Euro Kosten pro Jahr. Dieser Aufwand lasse es kaum zu, in neues Gerät oder Verbesserungen der Unterkunft zu investieren, trug Rosel vor. Die Auszahlung der Summen soll auf freiwilliger Basis erfolgen, sobald das THW den Aufwand belegt hat.
Einstimmig sprach sich das Gremium für einen Beitrag des Landkreises in Höhe von 1500 Euro für die Erstellung einer Konzeption der Mehrtages-Mountainbiketour „Spessart-8“ zu beteiligen. Der Tourismusverband Spessart-Mainland und die Spessart Tourismus und Marketing GmbH (Hessen) sowie die Naturparke im bayerischen und hessischen Teil des Spessarts planen eine grenzübergreifende Mehrtages-Mountainbike-Strecke im Spessart. Gerechnet wird mit Konzeptionskosten von 29.726 Euro, die zu gleichen Teilen von Bayern (LAG Mainviereck und LAG Spessart) und Hessen (LAG SpessartRegional) getragen werden. 8.743 Euro sollen aus LEADER-Mitteln kommen.
Einstimmig beauftragte der Kreisausschuss die Landkreisverwaltung mit der Einleitung aller Schritte für die Individualbeförderung von Förderschülerinnen und Förderschülern der ersten beiden Klassen der Janusz-Korczak-Schule Elsenfeld sowie der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg. Das sieht unter anderem eine Ausschreibung der Beförderungsleistungen zum Schuljahr 2019/2020 vor. Der Kreistag muss dieser Empfehlung allerdings noch zustimmen.

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