Madonnenlandbahn soll schneller werden
Laut Beschluss des Kreisausschusses wird sich der Landkreis Miltenberg mit maximal 17.500 Euro an den Kosten eines Gutachtens zur Zukunft der Madonnenlandbahn beteiligen. So soll ausgelotet werden, wie die Strecke attraktiver gestaltet werden kann.
Derzeit ist es unter anderem aufgrund vieler ungesicherter Bahnübergänge nicht möglich, eine schnelle Bahnverbindung zwischen Miltenberg und Seckach sicherzustellen. Durch den notwendigen 20-minütigen Aufenthalt in Walldürn gestalten sich die Übergänge in Miltenberg und Seckach zu den Anschlusszügen sehr schwierig. Dies mache die Strecke für Transitreisende unattraktiv, so der Nahverkehrsbeauftragte Karl-Heinz Betz. Die Untersuchung, die in Abstimmung mit dem Landkreis Neckar-Odenwald und den Aufgabenträgern erfolgen soll, soll die Schwachstellen der Strecke ermitteln und erkunden, welche Reserven zur Verfügung stehen und wie eine beschleunigte Fahrt möglich wäre. Rein technisch wäre auf der 43 Kilometer langen Strecke Tempo 80 möglich, so die Westfrankenbahn, wären da nicht die vielen ungesicherten Bahnübergänge. Der Landkreis will sich an der Untersuchung beteiligen und hofft darauf, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft mitfinanziert.
Einstimmig beauftragte der Kreisausschuss den Nahverkehrsbeauftragten Karl-Heinz Betz mit der Weiterführung von Fahrplan-Planungen, die im Idealfall zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 in Kraft treten könnten. Dabei handelt es sich zum einen um die verbesserte Anbindung des Südlandkreises an Baden-Württemberg. Betz wies auf die neue Regiobuslinie hin, die vom 1. Januar 2019 an Buchen, Walldürn, Hardheim und Tauberbischofsheim verbindet. Dieser Express fährt werktäglich von 5 bis 22 Uhr stündlich, an Samstagen von 6 bis 16 Uhr stündlich und danach zweistündlich sowie sonntags zweistündlich. Der Anschluss an den Regiobus wäre durch Verlängerung der Fahrten der Linie 82 von Miltenberg-Bahnhof über Eichenbühl, Pfohlbach und Riedern nach Hardheim möglich, so Betz. Von dort aus wäre der Umstieg in den Regiobus in Richtung Tauberbischofsheim oder Buchen möglich. Auch hat Betz eine Möglichkeit gefunden, vom Bahnhof Kleinwallstadt aus die Buslinie 56 (Sulzbach –Großostheim) über Schaafheim und Babenhausen bis Dudenhofen zu verlängern, so dass man Anschluss an die S-Bahn in Rodgau-Dudenhofen hätte.
Einstimmig stellte der Kreisausschuss die Jahresrechnungen der Allgemeinen Wohltätigkeitsstiftung des Landkreises Miltenberg für die Jahre 2013 bis 2017 fest und erteilte einstimmig die Entlastung. Die Stiftung, deren nicht anzutastendes Grundstockvermögen sich Ende 2017 auf 20.364 Euro belief, hat zwischen 2013 und 2015 Leistungen von 11.694 Euro an verschiedene Empfänger indirekt über die Stiftung Altenhilfe gewährt. 2016 und 2017 hätten aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase keine Leistungen mehr gewährt werden können, trug Ilona Hörnig (Rechnungsprüfung) vor. Ende 2017 belief sich das Eigenkapital einschließlich des freien Stiftungsvermögens von 1137 Euro auf insgesamt 21.501 Euro, erklärte sie.
Von der jüngsten Sitzung des Strategieforums FrankfurtRheinMain berichtete Landrat Jens Marco Scherf, dass mehrere Facharbeitsgruppen beschlossen worden seien: „Planungsbeschleunigung“ (Leitung: Verbandsdirektor Thomas Horn), „Länderübergreifende Mobilität“ (Leitung: Landrat Dr. Ulrich Reuter), „Gründerregion“ (Leitung: Professor Dr. Kristina Sinemus) und „smart region“(Leitung: Oberbürgermeister Jochen Partsch/Darmstadt). Landrat Scherf ist in zwei Foren vertreten, in den beiden anderen Foren ist ein Vertreter der Initiative Bayerischer Untermain Mitglied. Laut Landrat ist das Strategieforum mittlerweile mit der Internetseite http://strategieforum-frankfurtrheinmain.de vertreten, der Kontakt zum Forum ist per E-Mail unter metropolregionfrm@stk.hessen.de möglich. Auch ein eigenes Logo sei entwickelt worden.
Der Kreisausschuss nahm zur Kenntnis, dass von Seiten des Landratsamts keinerlei Bedenken gegen die 14. Verordnung zur Änderung des Regionalplans Bayerischer Untermain erhoben wurden. Dabei handele es sich insbesondere um notwendige formale und redaktionelle Änderungen, erklärte der Landrat.
Bedenken habe man allerdings gegen die Teiländerung des Bebauungsplans „Gewerbe- und Sondergebiet Almosenberg“ für den Teilbereich „McDonald’s“, erläuterte Scherf. Besonders die dafür notwendige Rodung von Waldflächen gefalle dem Landratsamt nicht, so der Landrat. Er wies auf den wichtigen Beitrag des Waldes für den Naturhaushalt hin, insbesondere auf die Lufthygiene in dem Areal nahe der Autobahn. Auch würden Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum beschnitten. Kritisch sehe man zudem das Thema Müll, ergänzte Scherf, denn gerade im Umfeld von Fastfood-Ketten sei immer wieder Abfall an den Straßenrändern zu beobachten.
Kurzfristig wurde der Punkt „KEG Amorbach – Antrag der Stadt Amorbach“ von der Tagesordnung genommen, in dem die Stadt den Landkreis um finanzielle Unterstützung im Rahmen eines Kooperationsvertrags gebeten hatte. Die vom Landkreis angebotene Übernahme der Sachaufwandsträgerschaft für das Gymnasium mache laut Bürgermeister Peter Schmitt nochmalige Diskussionen im Stadtrat notwendig.
Wird es für die Hochschule Aschaffenburg ein Semesterticket geben? Diese Anfrage aus dem Gremium beantwortete der Nahverkehrsbeauftragte Karl-Heinz Betz mit der Feststellung, dass demnächst eine Urabstimmung darüber an der Hochschule Aschaffenburg ansteht. Sollte die pro Semesterticket ausgehen, werde man in weitere Verhandlungen mit den Ländern Bayern und Hessen gehen mit dem Ziel, dass beide Länder die Tickets gegenseitig anerkennen.
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