Landrat Jens Marco Scherf übergibt Material an Feuerwehren und THW
Freude bei den freiwilligen Feuerwehren Röllbach und Trennfurt sowie bei den THW-Ortsverbänden Miltenberg und Obernburg: Landrat Jens Marco Scherf hat den Hilfsorga-nisationen am Sonntagnachmittag, 30.9.2017, in Röllbach Fahrzeuge und Material im Wert von über 300.000 Euro übergeben.
Im Beisein zahlreicher Gäste aus Reihen der Hilfsorganisationen, der Landes- und Kom-munalpolitik sowie der Bevölkerung wies der Landrat darauf hin, dass der Kreistag in den Jahren 2015 bis 2017 rund zwei Millionen Euro für den überörtlichen Brand- und Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt habe. „Dies verdeutlicht die hohe politische Bedeutung dieser Investitionen“ sagte Scherf und dankte den sieben Fraktionen im Kreistag für die Bereitstellung der Mittel. Dem Landtagsabgeordneten Berthold Rüth dankte Scherf für die finanzielle Förderung durch den Freistaat. Scherf hob auch die fachliche Expertise durch die Kreisbrandinspektion unter Leitung von Kreisbrandrat Meinrad Lebold hervor, ebenso dankte er den Mitarbeitern des Sachgebiets 31 am Landratsamt für deren Einsatz. „Der überörtliche Brand- und Katastrophenschutz liegt uns allen sehr am Herzen und ist uns auch das entsprechende Geld wert“, verdeutlichte Scherf und dankte allen Kameradinnen und Kameraden in den Hilfsorganisationen für ihre Einsatzbereitschaft.
Komplett vom Freistaat bezahlt wurde der rund 250.000 Euro teure Versorgungslastwa-gen mit modularem Gerätesatz Hochwasser, den Scherf an Röllbachs Bürgermeister
Rudi Schreck und Feuerwehrkommandant Steffen Hinterseher symbolisch in Form eines großen Schlüssels übergab. Dieser allradangetriebene Lkw verfügt über 290 PS, eine Kabine für sechs Feuerwehrleute und eine hydraulische Ladebordwand mit einer Traglast von 1.500 Kilogramm. Er ist mit elf Rollcontainern mit Geräten für die Hochwasserbekämpfung im überörtlichen Schadensfall bestückt – unter anderem mit 18 elektrischen Hochleistungspumpen und drei tragbaren Stromaggregaten. Bei der Stationierungsfrage habe man sich Scherf zufolge bewusst für die Feuerwehr Röllbach entschieden. Diese könne gemeinsam mit den Wehren aus Schmachtenberg und Mönchberg vor allem in den hochwassergefährdeten Gemeinden am Main und dessen Nebenflüssen zur Not auch über Tage hinweg langfristige Hilfe bieten.
Den Verkehrsleitanhänger übergab Scherf an die Feuerwehr Trennfurt mit ihrem Kom-mandanten Peter Schönert. Dieser Anhänger wird zur Absicherung von Unfallstellen im Straßenverkehr und zur Verkehrslenkung eingesetzt. Denn, so Scherf, noch bevor Polizei, Rettungsdienst, Notarzt und Feuerwehren Hilfe leisten können, müsse die Unfallstelle abgesichert und der Verkehr sicher umgeleitet werden. Gerade an der vierspurigen B 469 mit einer Belastung von rund 30.000 Fahrzeugen binnen 24 Stunden und einer durchschnittlichen Häufigkeit von etwa 110 Unfällen pro Jahr zeige sich die Notwendigkeit solcher Verkehrsleitanhänger. Der Anhänger sei eine Ersatzbeschaffung für den alten Anhänger und habe den Landkreis rund 15.500 Euro gekostet, der Freistaat Bayern habe 6300 Euro zugeschossen.
Dem THW Ortsverband Miltenberg unter Führung von Stefan Wolf überreichte der Landrat den 43.000 Euro teuren Abrollbehälter Material. Dieser Behälter ermögliche es dem THW, das „Abstützsystem Holz“ in einem Abrollbehälter unterzubringen Mit dem umfangreichen System, das unter anderem Stützen, Erdnägel, Holzbalken, Kreissägen und Bohrmaschinen enthält, können etwa marode Decken und instabile Wände abgestützt werden. Das System sei bislang separat auf dem Gelände des THW Miltenberg gelagert worden und habe im Einsatzfall erst aufwändig auf ein Fahrzeug geladen werden müssen. Damit nicht wertvolle Zeit vergeht, habe der Landkreis nun den Abrollcontainer beschafft.
Der Ortsverband des THW Obernburg mit seinem Ortsbeauftragten Joachim Stark bekam eine Sandsackfüllanlage für 22.900 Euro, der Freistaat trug 4.500 Euro bei. Trotz vieler Hochwasserbauwerke gebe es Scherf zufolge noch Schwachstellen, die im Hochwasserfall insbesondere den Straßenverkehr empfindlich treffen können – zu beobachten etwa im Jahr 2011, als zur Sicherstellung der Befahrbarkeit der B 469 eine Sandsackbarriere zwi-
schen Wörth und Obernburg habe aufgebaut werden müssen. Mit der Sandsackfüllanlage könnten rund 5.000 Sandsäcke pro Stunde gefüllt werden, wusste Scherf.
Kreisbrandrat Meinrad Lebold ging auf die Geräte ein und erläuterte die dahinterstehen-den Konzepte und Finanzierungsprogramme. Der vom Freistaat finanzierte Feuerwehrgerätewagen beispielsweise sei der Notwendigkeit geschuldet, die Ausrüstung bei Hochwasserereignissen flächendeckend mit Pumpen zu ergänzen. Ein Auslöser für das Engagement des Freistaats seien unter anderem die Hochwasserereignisse in Ostbayern im Jahr 2013 und in Simbach gewesen. Punktuelle Starkregen würden immer häufiger, so Lebold. Das Konzept der Gerätewagen mit modularem Hochwassersatz beruhe auf einer flächenhaften Verteilung in Bayern, erklärte er. Nach heutigem Stand würden in Bayern 42 Gerätesätze verteilt, davon 36 auf Fahrzeugen und sechs auf Abrollbehältern. Lebold dankte für die Unterstützung bei der Anschaffung Landrat, Kreistag und dem Sachgebiet Brand- und Katastrophenschutz.
Nach der kirchlichen Segnung der Geräte durch Pfarrer Franz Leipold freute sich Röllbachs Bürgermeister Rudi Schreck über den bei der Röllbacher Wehr stationierten Lastwagen. Die Röllbacher Wehr werde damit jedem Hilfe zukommen lassen, der sie be-nötigt, versprach er und wies darauf hin, dass Starkregenereignisse leider keine Seltenheit mehr seien. Er sei sehr dankbar für die Stationierung in Röllbach, bekannte Schreck und war sich sicher, dass damit auch die Jugendarbeit der Wehr neue Impulse erfahren werde. Der Gemeinderat habe gerne das Geld zur Verfügung gestellt, damit der Lastwagen ordnungsgemäß untergebracht werden kann.
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