Koordinationsstelle für Ehrenamtliche

Mit der Förderung einer Koordinationsstelle für Ehrenamtliche im Bereich Asyl im Landkreis will der Landkreis dazu beitragen, dass in der Asylarbeit tätige Ehrenamtliche künftig einen kompetenten Ansprechpartner haben. Die Stelle ist beim Kreiscaritasverband angesiedelt und der Landkreis beteiligt sich daran mit zehn Prozent der zuwendungsfähigen Projektausgaben, solange auch der Staat diese Stelle fördert – vorläufig bis Ende Dezember 2020.

Wie Sozialamtsleiter Manfred Vill im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales sagte, koordiniere der Kreiscaritasverband seit vielen Jahren die vielen ehrenamtlichen Flüchtlingshelferkreise. Dieses Vorgehen sei auch beibehalten worden, nachdem im Landratsamt die Ehrenamtskoordinationsstelle neu besetzt worden war. Die Personal- und Sachkosten hierfür habe die Caritas selbst ohne externe Zuschüsse getragen. Mit der neuen Ehrenamtskoordinationsrichtlinie fördere der Freistaat die jährlichen Kosten einer Koordinationsstelle für das Ehrenamt im Bereich Asyl mit maximal 50 Prozent von höchstens 30.000 Euro. Die Landkreise seien anspruchsberechtigt, könnten sich aber der Dienste Externer wie der Caritas bedienen. Die Kreise müssten dann aber maximal zehn Prozent der Projektausgaben tragen – also höchstens 3.000 Euro pro Jahr. Für die Caritas bedeute dies, dass sie 40 Prozent der zuwendungsfähigen Projektkosten selbst zahlt, vom Landkreis zehn Prozent bekommt und vom Freistaat 50 Prozent. Dass die Stelle bei der Caritas angesiedelt bleibt, sei für BRK, Caritas und Landratsamt Konsens gewesen, erläuterte Vill. Damit die Stelle am 1. November 2016 in Betrieb gehen konnte, hat der Landkreis die Förderung bereits beantragt.

Da die Arbeitsgruppe „Gesundheitsförderung und Prävention“ innerhalb der Gesundheitsregion plus die Prävention als eines der Topthemen identifiziert hat, will sich der Landkreis bei der AOK Bayern um die finanzielle Förderung einer Präventionsfachkraft bewerben. Wie der Leiter der Abteilung Gesundheit und Soziales, Dr. Erwin Dittmeier, erklärte, fehle es im Landkreis an den personellen und zeitlichen Ressourcen, um voranzukommen, Neues zu initiieren, zu organisieren und vorzubereiten. Die hierfür notwendige operative Arbeit sei von der Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus nicht leistbar, zeigte er sich überzeugt. Die Fachkraft sollte ein abgeschlossenes Studium der Gesundheitswissenschaften, der Sozialen Arbeit oder ein vergleichbares Hochschulstudium mit Ausbildungsschwerpunkt im Bereich der Gesundheitsförderung/gesundheitlichen Prävention haben, sagte Dittmeier, schlug eine Vollzeitstelle vor und listete die umfangreichen Tätigkeiten der Präventionsfachkraft auf. Sollte die AOK die Stelle fördern, würden dem Landkreis jährlich Kosten von 8.000 Euro entstehen. Die Arbeitsgruppe „Gesundheitsförderung und Prävention“ habe die Bewerbung empfohlen, so Dittmeier. Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung, sich für die Förderung zu bewerben. Außerdem empfahl er dem Kreistag, die Stelle in den Stellenplan 2017 aufzunehmen und zu besetzen, solange sie von der AOK gefördert wird.

Im Ausschuss stellten sich zudem drei neue Mitarbeiter der Landkreisverwaltung vor. Christina Jung folgt Nadja Schillikowski als neue Seniorenfachkraft. Sie war zuvor neun Jahre als Sozialarbeiterin an der Uniklinik Freiburg tätig und beriet Menschen mit Krebserkrankungen und Patientinnen der Frauenheilkunde. Ein großer Teil ihrer Arbeit betraf die Beratung und Begleitung von Senioren und Seniorinnen sowie deren Angehörige. Zu ihren ersten Zielsetzungen gehört Anfang 2017 eine Zusammenkunft des Seniorennetzwerks, die Evaluation des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts, die Fortsetzung der Workshops zur Schulung von Gemeindebediensteten in Kooperation mit der Beratungsstelle für Senioren und pflegende Angehörige sowie die Initiierung von themenbezogenen öffentlichen Veranstaltungen.
Heidrun Zeug ist seit 10. Oktober die neue Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte. Sie hat Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe und arbeitete für Programme der Welthungerhilfe und Weltbank in Afrika und Indien. Ehrenamtlich berät sie seit einem Jahr höherqualifizierte Geflüchtete zu Studium und Anerkennung akademischer Qualifikationen in der Region. Zuletzt leitete sie das „Academic Welcome Program for highly qualified refugees“ der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt. Zu ihren Aufgaben im Landkreis gehört die Förderung des Zugangs zu Bildung und beruflicher Integration für Geflüchtete, die Identifizierung bestehender Bildungshintergründe und -bedarfe für Neuzugewanderte, die Herstellung von Transparenz über Bildungs- und Beratungsangebote vor Ort, die Vernetzung zwischen den Bildungsakteuren in der Region und die Weiterentwicklung bestehender Bildungsangebote für Neuzugewanderte.
Tim Steinbart ist seit 1. Juni 2016 für Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring zuständig. Viele kennen ihn noch als Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete des Landkreises Miltenberg in Miltenberg und Kleinheubach. Seine Aufgabe besteht unter anderem in der Umsetzung der Themen, die im Rahmen der Bewerbung des Landkreises Miltenberg zur Bildungsregion entwickelt wurden und eine umfassende Aufnahme aller Bildungsangebote. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Aufdeckung von Lücken im Übergang von Schule zum Beruf, denn hier gehen viele junge Menschen verloren. „Wir brauchen nicht nur Theorie, sondern auch praktische Ansätze“, kommentierte Landrat Jens Marco Scherf Steinbarts Arbeitsauftrag. Die Stelle sei zudem für drei Jahre mit 50 Prozent gefördert.

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