Erstaufnahme Kleinheubach wird zurückgebaut
Sechs Monate lang hat die Erstaufnahmeeinrichtung des Landkreises Miltenberg in Kleinheubach von November 2015 bis Mai 2016 gute Dienste geleistet, ehe sie geschlossen wurde und im Bereitschaftsmodus verharrte. Nachdem sich aber der Zuzug von Flüchtlingen deutlich verlangsamt hat, wird die Einrichtung nun zurückgebaut.
Laut Manfred Vill, Leiter des Sozialamts, habe die Regierung von Unterfranken den Landkreis Miltenberg angehalten, die Mietverträge so bald wie möglich zu kündigen. Gleichzeitig habe sie auf den nach wie vor gültigen Notfallplan verwiesen. Die Mietverträge des Landkreises für die zwei in Kleinheubach angemieteten Grundstücke seien mit Sechsmonatsfrist zum Monatsende kündbar, informierte Vill. Den Pachtvertrag für das kleinere Grundstück, auf dem sich die Müllcontainer, das Stromaggregat, die Parkplätze und der Bolzplatz befinden, sei zum 31. Mai 2017 gekündigt worden. Wann die Kündigung für das größere Grundstück erfolgen kann, auf dem sich die Halle befindet, werde zurzeit geprüft. Um dies zu klären, führe der Landkreis Miltenberg laut Kreisbaumeister Andreas Wosnik Gespräche mit den Eigentümern, aber auch mit der Regierung von Unterfranken. Darin geht es um den Rückbau der Einrichtung, aber auch um Fragen der Vergaben und der Koordinierung der Arbeiten.
Landrat Jens Marco Scherf nutzte die Gelegenheit, nochmals Allen zu danken, die für die reibungslose Unterbringung und Versorgung der Flüchtlingen verantwortlich waren: den Eigentümern der Flächen in Kleinheubach für die Kooperation, der Verwaltung des Landratsamts („Sie haben Großartiges geleistet“), dem Kreisausschuss für die Rückendeckung bei den Planungen, der Regierung von Unterfranken für das gute Zusammenspiel, dem Freistaat für die Übernahme der Sachkosten und vor allem den hunderten Ehrenamtlichen aus Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und den vielen, nicht organisierten Ehrenamtlichen für deren „fantastische Arbeit.“ Man habe „gemeinsam eine große menschliche Aufgabe geleistet“, steht für Scherf fest.
Dass der NeO-Bus, der bis Ende 2018 an Wochenenden und Feiertagen Touristen von Eberbach über Mudau nach Amorbach bringt, auch im vergangenen Jahr gut ausgelastet war, berichtete der Nahverkehrsbeauftragte der Region, Karl-Heinz Betz. Waren es 2011 an 38 Fahrtagen durchschnittlich 120 Gäste pro Fahrtag, ging die Zahl in den letzten Jahren weiter nach oben: 2014 waren es an 66 Fahrtagen durchschnittlich 149 Gäste pro Fahrtag, 2015 an 67 Fahrtagen 174 Gäste und 2016 155 Fahrgäste. Das Angebot werde umso besser genutzt, je besser das Wetter sei, erklärte Betz. Die Landräte aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, dem Odenwaldkreis und dem Landkreis Miltenberg hätten beschlossen, für den NeO-Bus und den NaTourBus eine gemeinsame Werbebroschüre zu erstellen. Zudem soll die Haltestelle in Amorbach wieder vom Finanzamt zurück an den Bahnhof verlegt werden.
Wie es mit der Baustelle an der Kreisstraße von Collenberg nach Mönchberg weiter geht, wollte Kreisrat Roland Weber wissen. Landrat Jens Marco Scherf antwortete, dass aufgrund von Starkregen Teile der Straße weggebrochen seien. Die aus der Ausschreibung siegreich hervorgegangene Firma habe 2016 noch nicht beginnen können, bedauerte Scherf, zumindest seien aber die schwierigen Straßensicherungsarbeiten erledigt worden. Da bei einer halbseitigen Sperrung während der Arbeiten der Schneepflug nicht durchkommen würde, werde man erst nach dem Ende des Winters weitermachen können, so der Landrat.
Wie es mit der Standortsicherung des Kuka-Werks Obernburg nach der Übernahme durch Midea aussieht, wollte Kreisrat Dr. Heinz Kaiser wissen. Er sei positiv aus einem Gespräch mit dem Sprecher der Geschäftsführung, Alwin Berninger, herausgegangen, antwortete Landrat Scherf. Bei einem Rundgang seien ihm das hohe Qualitätsniveau und die vorhandenen Kompetenzen des Werks gezeigt worden, berichtete er und verwies auf den Standortsicherungsvertrag bis 2022. Wichtig für den Unternehmenserfolg sei, dass stets hochqualifizierte und motivierte Fachkräfte auf dem Markt sind. Deshalb gelte es für den Landkreis, an den Rahmenbedingungen zu arbeiten und weiterhin gute Bildungsvoraussetzungen zu schaffen.
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