Brücke Kirschfurt-Freudenberg
Einstimmiges „Ja“ zur Brücke Kirschfurt-Freudenberg

Bürgermeister Roger Henning (3. von rechts, verdeckt) erläutert die Problematik. | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
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  • Bürgermeister Roger Henning (3. von rechts, verdeckt) erläutert die Problematik.
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Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl vor Ort – Hoffnung auf baldige Unterzeichung des Staatsvertrags

Seit langem wird um die Realisierung der Brücke und Umfahrung von Kirschfurt und Freudenberg gerungen. Aktuell steht die Erstellung und Unterzeichnung des notwendigen Staatsvertrags zwischen Baden-Württemberg und Bayern an. Landrat Jens Marco Scherf ist es gemeinsam mit Bürgermeister Roger Henning (Freudenberg) und 2. Bürgermeister Peter Mayer (Collenberg) gelungen, kurzfristig den Ministerialdirektor des baden-württembergischen Verkehrsministeriums und Projektverantwortlichen Dr. Uwe Lahl für einen Vor-Ort-Termin zu gewinnen, der am vergangenen Mittwoch, 26. Februar, in Freudenberg stattfand.

Hohe Bedeutung

Bei dem Termin ging es darum, sowohl Transparenz zu schaffen, als auch erneut auf die hohe Bedeutung des Projektes hinzuweisen. Zahlreiche Politiker aus dem Bundestag, den Landtagen und den Kommunen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten sich dazu im Freudenberger Rathaus eingefunden. Besonders deutlich wurde dabei, dass die ganze Region geschlossen hinter dem Megaprojekt steht.

Enge Ortsdurchfahrten, fehlende Geh- und Radwege

Bürgermeister Roger Henning begrüßte die Gäste im historischen Sitzungssaal des Rathauses und skizzierte zunächst die Problematik: Enge Ortsdurchfahrten mit Lärmbelastung in Freudenberg und dem Collenberger Ortsteil Kirschfurt, was vor allem in Freudenberg zu Leerständen führt, zu schmale oder fehlende Gehwege, fehlender Radweg auf der Brücke sowie in Kirschfurt und enge Einmündungen. Auch der Bahnübergang in Kirschfurt stellt für den Durchgangsverkehr ein Problem dar.

Dringender Handlungsbedarf

Landrat Jens Marco Scherf stellte die Dringlichkeit einer Lösung in den Vordergrund und betonte, dass sich die ganze Region einig sei, dass mit dem Bau einer neuen Brücke zwischen Kirschfurt und Freudenberg, in deren Folge auch eine Ortsumfahrung von Kirschfurt geplant ist, diese Probleme vom Tisch wären. „Die gesamte Region steht gemeinsam für diese Lösung“, so der Landrat. „Wir warten schon lange. Wenn nicht bald etwas passiert, verlieren viele den Glauben.“

Unterzeichnung des Staatsvertrags noch vor der Sommerpause möglich

Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl hob hervor, dass man nun an einem entscheidenden Punkt angelangt sei. Er betonte, dass die gezeigte Einigkeit für ein schnelles Vorankommen des Projekts entscheidend sei und appellierte daran, diese auch weiterhin zu zeigen. Derzeit, so Dr. Lahl weiter, warte man auf die Unterzeichung des Staatsvertrags zwischen Baden-Württemberg und Bayern, der für dieses Projekt notwendig ist. „Dieser ist vielleicht noch vor der Sommerpause unterschriftsreif“, so der Ministerialdirektor. Er sagte weiter, dass der Vorentwurf voraussichtlich bald genehmigt wird. In der Folge wird dann das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Hier ist wichtig, am Plan festzuhalten und der Verlockung zu widerstehen, mehr zu wollen. „Das würde das Projekt unnötig in die Länge ziehen.“

Bayern trägt Löwenanteil

Zum derzeitigen Stand des Verfahrens sagte Dr. Lahl, dass bei diesem grenzüberschreitenden Werk Bayern den Löwenanteil tragen würde. Bayern wird auch die alleinige Planung übernehmen, damit es schneller geht. „Bayern macht die Arbeit, wir in Baden-Württemberg stimmen zu.“ Das Land Baden-Württemberg stellt rund 7 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung. In Bayern werden voraussichtlich Kosten in Höhe von etwa 16 Millionen Euro anfallen.

Nutzung alte Brücke überdenken

Zur bestehenden Brücke führte Dr. Lahl aus, dass diese nach dem Bau der neuen Brücke abgestuft und dann an die Kommunen übergeben werde. Deren weitere Nutzung ist dann gemeinsam von den Gemeinderäten von Freudenberg und Collenberg zu überlegen. 2. Bürgermeister Peter Mayer fügte hinzu, dass aufgrund der gewachsenen historischen und familiären Beziehungen die alte Brücke unverzichtbar sei und erhalten werden solle.

Freude darüber, dass es vorangeht

Weitere Grußworte sprachen Wolfgang Reinhart, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, MdB Alexander Hoffmann, MdB Bernd Rützel, MdL Berthold Rüth, Hermann „Hermino“ Katzenstein, baden-württembergischer Landtagsabgeordneter, und Bürgermeister Dietmar Wolz (Dorfprozelten). Allen Rednern war die Freude darüber anzumerken, dass es nun in punkto Brücke endlich vorangehe. Einig waren sich die Redner ebenfalls, dass der Bau der Brücke von einem geplanten Tunnel in Freudenberg abgekoppelt werden müsse, um das Projekt nicht noch weiter zu verzögern. Auch ein gesamtes Mobilitätskonzept für den Südspessart sei ein guter Weg.

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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