Bauamt legt Arbeitsschwerpunkt auf B469 und B47
Der Leiter des Staatlichen Bauamts, Norbert Biller, hat im Ausschuss für Bau und Verkehr am Montag die Pläne seiner Behörde für das laufende Jahr vorgestellt. Sein Fazit: Im Mittelpunkt der Planungen des Bundes stehen die Bundesstraßen 469 und B47, für die Staatsstraßen stehen die Planungen der Staatsstraßen bei Kirschfurt und die Mainbrücke Kleinwallstadt im Fokus, darüber hinaus die Ortsumgehung Sommerau sowie die Ortsdurchfahrten Kirchzell und Großheubach.
Vor allem die Anschlussstelle Kleinheubach auf der B469 werde das Staatliche Bauamt in diesem Jahr und den nächsten Jahren beschäftigten, zeigte Biller auf einer Skizze, wo zwei Unterführungen geplant sind, wie der Knoten aussehen wird und auf welcher Strecke die Baustelle umfahren werden wird. Diese Umfahrungsstrecke werde im Frühjahr 2018 gebaut und ab dem Sommer in Betrieb gehen, so Biller. „Die Umleitung wird nicht zu allen Tageszeiten leistungsfähig sein“, glaubt der Bauamtsleiter und befürchtet, dass viele Einheimische dann die Schleichwege durch Kleinheubach nehmen werden. Der Umbau der Anschlussstelle sei laut Biller „ein sehr schweres Vorhaben“, bei dem man ab Sommer 2018 mit größeren Problemen rechnen müsse.
Von September 2017 an werde man für rund 800.000 Euro den Kreisverkehr in Weilbach an der Kreuzung B469/Kreisstraße MIL6 bauen. Dem Bauausschuss überbrachte er die erfreuliche Mitteilung, dass dies den Landkreis nichts kosten werde. Beim Projekt Anschluss Laudenbach an die B469 sei die Vorabstimmung mit dem Bund erfolgt. Man werde die B469 in diesem Bereich absenken und unter einen Kreisverkehr führen. Damit könne die Strecke mit Tempo 100 befahren werden, die Planung verspreche aber auch einen Sicherheitsgewinn. Die Vorentwurfsplanung werde vermutlich noch in diesem Jahr angegangen, sobald die Gespräche mit der Firma Patura abgeschlossen seien, sagte Biller zum 17-Millionen-Euro-Projekt.
Er ergänzte, dass der Bundesverkehrswegeplan unter anderem im Landkreis Miltenberg die Realisierung der Ortsumgehung Mömlingen als vordringlich ansehe.
Im Bereich der Staatsstraßen nannte Biller für 2017 den zweiten Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt Großheubach (Mai bis November 2017, 500.000 Euro), die Deckenerneuerung der Staatsstraße zwischen Miltenberg und Wenschdorf in den Sommerferien (eine Million Euro), die Sanierung der Ortsdurchfahrt Kirchzell (1,2 Millionen Euro) sowie die Fertigstellung der Ortsumfahrung Sommerau bis August 2017 (3,5 Millionen Euro). Den Umbau der WIKA-Kreuzung in Wörth werde man voraussichtlich erst 2018 beginnen.
Für den Bau der Mainbrücke in Kleinwallstadt, die in Sonderbaulast gebaut wird, kündigte Biller die Erörterung für Juli 2017 an, der Vorentwurf für die Ortsumfahrung Kirschfurt sei in der Überarbeitung. Mit der Planfeststellung sei ab 2018 zu rechnen. Um die Notwendigkeit für eine zweite Südspessartbrücke zu ermitteln, seien weitere Daten notwendig, sagte er, speziell die der Firmen. Seine Behörde warte zudem noch auf die amtlichen Daten der letzten Verkehrszählung aus dem Jahr 2015 und erhoffe diese für Mai 2017. Anschließend könne man das Modell bis September 2017 fortschreiben. Für die Ortsumgehung von Stadtprozelten sei die Planfeststellung beantragt.
Eine umfangreiche Bürgerbeteiligung kündigte Biller für die Planung der Ortsumgehung Sulzbach an. Das vorläufige Umweltgutachten werde man im Mai öffentlich vorstellen, sagte er, danach habe jede Behörde und jeder Bürger die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Diese Fragen würden in der Arbeitsgruppe abgearbeitet, ehe anschließend ein endgültiges, verbindliches Gutachten erstellt werde.
In den Bau von Kreisstraßen werde man in diesem Jahr rund 1,5 Millionen Euro investieren, stellte Biller fest, darüber hinaus müsse die Fahrbahn der Kreisstraße MIL2 saniert werden, die nach einem Böschungsrutsch bei Collenberg derzeit aus Gründen der Gefahrenvermeidung gesperrt sei. „Die Vollsperrung ist nicht vermeidbar“, wies der Fachmann auf Risse hin, die jederzeit auftreten könnten. Als Rettungsgasse wolle man die Straße freihalten, sagte er, zu bestimmten Zeiten – etwa bei Veranstaltungen – wäre die Straße auch befahrbar, wenn der Verkehr von Personal gesichert wird. Für die Deckenerneuerung der Kreisstraße MIL7 zwischen Watterbach und Breitenbuch werde man in den Sommerferien rund 600.000 Euro aufwenden, 180.000 Euro für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Schneeberg, jeweils 200.000 Euro für Deckenerneuerungen in der Römerstraße in Niedernberg und der Ortsdurchfahrt Großwallstadt sowie 300.000 Euro für die Sanierung der Faulbachbrücke Altenbuch.
Große Sorgen bereiten dem Staatlichen Bauamt die steigenden Kosten bei den Ausschreibungen. Die Firmen seien offenbar so gut gebucht, dass man deutliche Kostensteigerungen habe. 20 Prozent werde man wohl akzeptieren müssen, so Biller, aber eine Verdopplung des Angebotspreises gegenüber der Kostenschätzung müsse eigentlich zur einer Aufhebung der Ausschreibung führen. Das könne dann dazu führen, dass manche Maßnahmen verschoben werden müssen, bis die Preise wieder passen. Nicht nur die staatlichen Stellen, sondern auch die Kommunen würden hier Probleme bekommen, zeigte sich Biller überzeugt.
Kreisbaumeister Andreas Wosnik informierte das Gremium, dass sich der Ansatz für den Unterhalt von Straßen und Wegen in 2016 von geplanten 700.000 Euro auf 966.008 Euro erhöht habe. Er führte dies zum größten Teil auf höhere Kosten für den Straßenunterhalt an Fahrbahnen (+ 150.000 Euro), den Fahrzeug- und Geräteunterhalt (+70.000 Euro) sowie höhere Betreuungskosten für die Kreisstraßenverwaltung des Jahres 2015 zurück, die aber erst 2016 gebucht worden waren (+ 23.964 Euro). Allerdings, so die erfreuliche Mitteilung Wosniks, habe man die höheren Kosten aus allgemeinen Haushaltsmitteln decken können. Darüber hinaus gab er einen Überblick über alle Straßenbaumaßnahmen im abgelaufenen Kalenderjahr 2016. Das Budget sei im November 2016 von 1,85 Millionen Euro auf 1,229 Millionen Euro reduziert worden und dem Kreisbauamt sei fast eine Punktlandung gelungen: Am Jahresende 2016 habe der Ausgabenstand bei 1.240.796 Euro gelegen, so Wosnik.
Einstimmig empfahl der Ausschuss dem Kreistag den Abschluss einer Vereinbarung zwischen der Gemeinde Niedernberg und dem Landkreis über die Erneuerung des Straßenoberbaus der Kreisstraße MIL 22 in der Ortsdurchfahrt Niedernberg. Das betrifft auch den Beitrag des Landkreises für die Einleitung des Straßenabwassers in die gemeindliche Kanalisation anlässlich der Kanalerneuerung.
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