Bald schnelles Internet im Spessart
Ein gut ausgebautes Breitbandnetz gehört mittlerweile zu den Grundpfeilern der Infrastruktur. Nicht nur Städte, sondern auch ländliche Regionen benötigen schnelle Leitungen, damit sie nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt werden. Wie der Ausbau auf vorbildliche Weise geschieht, sah Landrat Jens Marco Scherf am Donnerstag in Altenbuch vor Ort.
Begleitet von Bürgermeister Andreas Amend und der EDV-Fachfrau der Verwaltungsgemeinschaft Stadtprozelten, Michèle Bernard, überzeugte sich Scherf vom reibungslosen Ablauf der Arbeiten, die den Altenbuchern spätestens im Juni Breitbandgeschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde ermöglichen wird. Wie Scherf erklärte, habe der Landkreis bereits unter seinem Vorgänger Roland Schwing die Basis für eine Umsetzung des flächendeckenden Breitbandausbaus im Landkreis gelegt – unter anderem mit einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie durch den Landkreis Miltenberg stellvertretend für die Landkreiskommunen. „Wir sind auf einem guten Weg, bis Ende 2017 nahezu 100 Prozent des Landkreises mit schnellem Internet zu versorgen“, so der Landrat.
Altenbuchs Bürgermeister Andreas Amend freute sich, dass der Bau des Breitbandnetzes für die Gemeinde kostenneutral sei, denn das Unternehmen Inexio erledige den Ausbau auf eigene Kosten. Im Gegenzug dürfe der Anbieter aus Saarlouis das Netz in den nächsten sieben Jahren exklusiv nutzen. Zunächst sei die Rede davon gewesen, dass beim Ausbau durch die Telekom mit Gesamtkosten von 190.000 Euro bei der Gemeinde Altenbuch ein Anteil von 30.000 hängengeblieben wäre. Das aber, so Amend, habe man durch geschicktes Verhandeln mit Inexio verhindern können, so dass der Ausbau der Gemeinde keine Kosten verursachen werde. Anfänglich habe es viel Skepsis im Gemeinderat und bei den Bürgern gegeben, erinnerte sich Amend, aber nach Ende der Tiefbauarbeiten in den nächsten Wochen und der folgenden Verkabelung sei abzusehen, dass die Haushalte dank der Vectoring-Technik bald schnelles Internet bekommen. Damit verbunden seien mehrere positive Faktoren: bessere und effizientere Arbeitsmöglichkeiten für die Gemeindeverwaltung, mehr Möglichkeiten für das Gewerbe und die Vereine sowie die Wertsteigerung von Immobilien.
Auf eine Geschwindigkeit zwischen 500 und 1000 Kilobyte bezifferte Michèle Bernard die derzeitige Versorgung der Altenbucher, künftig werde sich diese Geschwindigkeit vervielfachen. Besonders freute sich Bernard, dass ein noch höheres Tempo möglich sei. Denn, so erklärte sie, man habe eine Bundesförderung von 50.000 Euro erhalten für die Erstellung eines Konzepts, wie jeder Haushalt mit 100 Mbit oder mehr versorgt werden könnte. Diese Pläne, die Glasfaserkabel in jedes Haus vorsehen (FTTB), werde man immer dann umsetzen, wenn im Ort Straßenbauarbeiten anstehen. Sollte das Konzept günstiger sein als 50.000 Euro, habe sie die Zusicherung, dass man die Restsumme für andere Pläne verwenden könne, die im Zusammenhang mit der Breitbandversorgung stehen.
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