25 Einbürgerungsurkunden feierlich überreicht
25 neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern hat Landrat Jens Marco Scherf am Mittwochabend im Landratsamt Einbürgerungsurkunden überreicht. Die Eingebürgerten können nun, sofern sie über 18 Jahre alt sind, bei den Kommunalwahlen am 15. März erstmals ihre Stimmen abgeben.
Die Eingebürgerten hätten einen langen Weg zur Integration hinter sich und gehören fest zur Ortsgemeinschaft und zum Miteinander im Landkreis Miltenberg, so Scherf. „Sie sind damit ein unverrückbarer Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit in Deutschland“, sagte er. In diesen Tagen könne man aber nicht nur an die Freiheitsrechte denken, sondern auch an das dunkelste Kapitel der Menschheitsgeschichte, erinnerte er an die Befreiung des Menschen-Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren. „Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, wie wertvoll ein auf Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschlichkeit aufgebautes Miteinander ist“, forderte der Landrat. Alle seien Staatsbürger eines Landes, dessen Grundpfeiler die Freiheit ist, verwies Scherf auf Begriffe wie Demokratie, Menschenwürde und Entfaltung der Persönlichkeit. Er forderte die Eingebürgerten auf, sich an den Kommunalwahlen zu beteiligen. Aber auch das ehrenamtliche Engagement, etwa beim Sport, in Vereinen und Hilfsorganisationen, biete Möglichkeiten, mitzuhelfen und Verantwortung zu übernehmen. Scherf hoffte, dass die Eingebürgerten als Vorbild für erfolgreiche Integration dienen mögen. Er forderte sie auf, sich im Gästebuch des Landkreises einzutragen und stellte die Nationen vor, aus denen die 25 Eingebürgerten kommen:
Sieben aus Rumänien, drei aus dem Irak, jeweils zwei aus Libanon, Pakistan und dem Vereinigten Königreich sowie jeweils einer aus Griechenland, Italien, Kamerun, Kroatien, Kuba, Litauen, Polen, Serbien und der Türkei.
Nach dem Bekenntnis und der Aushändigung der Einbürgerungsurkunden beglückwünschte Bürgermeister Thomas Grün (Bürgstadt) die Eingebürgerten im Namen der Bürgermeister des Landkreises. Die Entscheidung zur Einbürgerung bringe Veränderungen und Konsequenzen mit sich, so Grün. Das werde man im Alltag spüren, auf Reisen und beim Kontakt zu Familien und Freunden im Herkunftsland. Die weitreichende Entscheidung zur Einbürgerung verändere aber nicht nur das persönliche Lebensumfeld, sondern auch die Gesellschaft in Deutschland. „Wenn unterschiedliche kulturelle Werte, Traditionen und Lebensformen zusammenkommen, entwickelt sich immer etwas Neues“, so Grün, der dies als „bereichernd für alle“ bezeichnete. Die Verfassung schütze auch den Glauben, sagte er und stellte klar: „Niemand soll seinen Glauben verbergen, verleugnen oder verbiegen müssen.“ Die offene, friedliche und tolerante Ausübung der Religionen sei Ausdruck der Freiheit, so Grün. Religiöser Fanatismus und Extremismus dagegen gefährdeten die Freiheit. „In unserer Einwanderungsgesellschaft kommt es darauf an, dass wir uns einander zuwenden und einander zuhören“, stellte er fest. Der zurückgelegte Weg zur Einbürgerung und in die Gesellschaft machten Mut, dass die riesigen Integrationsaufgaben zu bewältigen seien.
Dass das gesamte Team der Abteilung Personenstandswesen viel Herzblut in die Einbürgerung sowie die feierliche Übergabe der Urkunden investiert, legte Abteilungsleiter Rudolf Elbert dar. Vom ersten Tag der Kontaktaufnahme an arbeite man intensiv mit den Kandidatinnen und Kandidaten zusammen, erklärte er. Von der Erfassung der Daten über diverse Abfragen bei deutschen Behörden bis hin zur offiziellen Antragstellung tue man alles, um den Weg zur Einbürgerung zu ebnen, so Elbert und erklärte die Schritte bis hin zur offiziellen Einbürgerung. Dass der feierliche Rahmen für die Übergabe der Urkunden notwendig ist, steht für Elbert außer Frage, denn dieser Akt sei etwas ganz Besonderes. „Für uns ist die Einbürgerungsfeier ebenso ein Höhepunkt wie für Sie“, sagte er zu den neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern. „Seien Sie offen, neugierig und engagieren Sie sich“, gab er ihnen mit auf den Weg und zitierte Herbert Grönemeyer: „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl.“
Nach dem gemeinsamen Singen des Deutschlandlieds und dem Gruppenfoto trafen sich die Eingebürgerten und ihre Familien mit Landrat, stellvertretendem Landrat Thomas Zöller, dem Kreisvorsitzenden des Gemeindetags Günther Oettinger sowie dem Personal der Abteilung Personenstandswesen bei einem Empfang. Die musikalische Umrahmung der Einbürgerungsfeier hatte der Solo-Saxophonist Adrian Dederer übernommen.
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