Verpuffung in einer ehemaligen Autowerkstatt - Atemschutz gefordert.
„Verpuffung in einer ehemaligen Autowerkstatt, mehrere vermisste, vermutlich verletzte Personen im Gebäude, mehrere Teile des Gebäudes durch giftige Dämpfe kontaminiert.“ - Dies war die Lagemeldung für die Einsatzübung am Freitagabend für den Technischen Zug des THW Miltenberg.
Sogleich machten sich die beiden Bergungsgruppen, unterstützt von der Fachgruppe Wassergefahren mit dem GKW I, dem MzKW sowie dem OV-Logistik-Fahrzeug auf die andere Main-Seite zur ehemaligen Kfz-Werkstatt Ohliger direkt neben dem Mainzer Tor.
Am Übungsobjekt angekommen wurde von den Führungskräften zwei Einsatzabschnitte gebildet, während die Mannschaft damit begonnen, hatte Maßnahmen zur Verkehrssicherung und zur Ausleuchtung der Einsatzstelle zu treffen.
Der erste Einsatzabschnitt wurde durch die Werkstatt sowie die Verkaufsräume des Autohauses gebildet. In diesen Räumen wurden giftige Dämpfe festgestellt, wodurch sich sofort zwei Trupps mit Atemschutzgeräten ausrüsteten und zur Erkundung und Rettung der Vermissten vorgingen. Die Geräteträger durchsuchten die Räumlichkeiten systematisch etagenweise gegen den Uhrzeigersinn und konnten so schnell die vermissten Personen aus der Gefahrenlage retten.
Dabei mussten die zahlreichen verwinkelten Büros und Lagerräume durchsucht werden, wobei besonderes Augenmerk auf die Gefahren an der Einsatzstelle, wie Gefahrstoffe oder beschädigte Wände oder Decken, gelegt wurde. Gerade im Werkstatt-Bereich waren verschiedene Gruben zu finden, die den Trupps schnell zu einem echten Verhängnis werden könnten.
Währenddessen durchsuchte die restliche Mannschaft den zweiten Einsatzabschnitt in einem Nebengebäude, das auch ohne Atemschutzgeräte betreten werden konnte. Auch diese Helfer wurden schnell im ersten Obergeschoss fündig und konnten der gefundenen Person Erste-Hilfe leisten. Da das Treppenhaus zum Obergeschoss wegen der Verpuffung nicht zugänglich war, musste die Person mit einer sogenannten Schiefen-Ebene aus dem 1. Stock gerettet werden.
Hierzu wurden mehrere Steckleiterteile mit einander verbunden und schräg an einem Fenster angestellt und gesichert. Über diese so entstandene „Rutsche“ konnte die Schleifkorbtrage mit dem Verletzten langsam und gesichert herunter gelassen werden, um ihn dort dem Rettungsdienst für die weitere Versorgung zu übergeben.
Nach dem alle vermissten Personen gerettet wurden, konnten die beiden Gruppenführer der Bergungsgruppen, Achim Schneider (Mainbullau) und Michael Wolf (Großheubach), zufrieden die Übung für erfolgreich abgeschlossen erklären.
Das Material wurde nach einem kurzen Durchgang durch das Übungsobjekt, damit alle Trupps sehen konnten, was die anderen Kollegen erledigen mussten, auf die Fahrzeuge geladen und die Einsatzstelle geräumt.
Zurück in der Unterkunft wurde die Einsatzbereitschaft des Ortsverbandes wieder hergestellt und die Eindrücke der Übung konnten bei einem gemeinsamen Vesper nochmals besprochen werden.
Autor:Stefan Wolf aus Miltenberg | |
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