Gegenstände sicher zu transportieren gehört zum A & O eines THW-Kraftfahrers. Nun galt es, das Thema aufzufrischen.
Transportieren – aber sicher!
Der Transport von Gütern aller Art in eine der großen Aufgaben des Technischen Hilfswerks. Aus diesem Grund bietet der Gerätepool des THW die verschiedensten Fahrzeuge und Anhänger für den Transport. So sind im Ortsverband Miltenberg zwei LKWs mit Ladebordwänden, ein LKW-Kipper sowie verschiedene Kleinfahrzeuge und Anhänger stationiert.
Wie wichtig diese Transportfähigkeit des THW ist und wie schnell sie angefordert werden kann, wurde durch die Corona-Lage verdeutlicht. Quasi über Nacht nahm das THW bundesweit zahlreiche Logistik-Stützpunkte in betrieb und hatte die Aufgabe die dringend benötigten Güter wie Schutzmasken, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel, ja sogar komplette Ausstattungen für Hilfskrankenhäuser, zu den Kreisverwaltungsbehörden zu transportieren. Bundesweit waren hierfür über 1.200 Helferinnen und Helfer über Wochen und Monate im Dauereinsatz.
Neben den anderen Teileinheiten des THW, konnte besonders die im September 2019 gegründeten neuen Fachgruppen Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) hier ihre Feuertaufe bestehen, da der Transport von Gütern und Gegenständen eine der Hauptaufgabe dieser Fachgruppe ist. So war auch der MLW IV (Mannschaftslastwagen Typ 4) der FGr N aus dem THW Ortsverband Miltenberg immer wieder für Transporten im Einsatz.
Aber welche Transportmöglichkeiten bietet das Fahrzeug und auch die anderen Fahrzeuge des Ortsverbandes überhaupt? Und wie kann man die unterschiedlichsten Gegenstände auf der Ladefläche so sichern, dass sie sich z. B. beim Bremsen nicht mehr bewegen können, aber die Fracht auch nicht beschädigt wird? Mit diesen Fragen beschäftigte sich unsere Fachgruppe N an mehreren Ausbildungsabenden.
So wurden die Rollwägen mit der Standardbeladung vom MLW abgeladen und die seitliche Schiebeplane und die Bordwände geöffnet, da ein rund drei Meter langes Gestell geladen und gesichert werden musste. Die Einsatzkräfte konnten sich dabei mit den verschiedenen fixen Sicherungspunkten am Fahrzeug, aber auch mit den verschiedenen Adaptern, die es für die Zurrschienen-Systeme gibt, vertraut machen. Weiterhin wurden die Unterschiede von Zug- und Druckratsche der Zurrgurte gemeinsam erarbeitet und direkt ausprobiert. - Natürlich durften auch Begriffe wie Form- und Kraftschluss, Niederzurren, diagonales Verzurren, Kopflasching und Gleitreibbeiwert nicht fehlen.
Um die besprochenen Themen weiter zu vertiefen, bekam die Mannschaft die Aufgabe verschiedene Gegenstände auf dem OV-Anhänger zu sichern. Dabei waren die Gegenstände nicht immer schön kompakt, stabil und leicht zu sichern. Ganz im Gegenteil! So galt es unter anderem mehrere instabile Kunststoffboxen auf der Ladefläche zu fixieren, die zum einen keine vernünftigen Anschlagpunkte boten und zum anderen beim Niederzurren beschädigt worden wären. So improvisierten die Einsatzkräfte kurzer Hand – übrigens eine der wichtigsten Fähigkeiten des THW – und bauten aus mehreren EURO-Paletten einen passgenauen, stabilen Schutzkäfig für die Boxen, der nun sicher auf der Ladefläche befestigt werden konnte.
Nachdem alle Aufgaben abgeschlossen waren, konnte man das Resümee ziehen, dass die „neuen“ Einsatzkräfte viele neue Dinge gelernt und gesehen haben und die erfahrenen Kollegen ihr bestehendes Wissen wieder aufgefrischt und vielleicht auch das ein oder andere neue gehört hatten.
Autor:Stefan Wolf aus Miltenberg | |
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