Totengedenken
Totengedenken der Vertriebenen am Ostlandkreuz in Miltenberg
„Unsere Gräber sind fern - aber die Liebe weiß den nächsten Weg zu ihnen. Die Hügel sind niedergewalzt und die Steine zerbrochen von fremder Hand - doch unsere Sehnsucht findet sie zu jeder Stunde.“
Mit diesen Worten von D. Kaergel begrüßte Christian K. Kuznik im Namen aller Vertriebener im Landkreis Miltenberg die Anwesenden am Ostlandkreuz bei der 50-sten Feier des Gedenkens an die Toten des Zweiten Weltkrieges und die 15 Millionen deutscher Heimatvertriebener, die nach dem 2. Weltkrieg aufgrund von Nationalismus und auf Betreiben Stalins die Heimat verlassen mussten - fast 3 Millionen kamen dabei ums Leben. Es gelte, diesen ein würdiges Gedenken und eine dankbare Erinnerung zu bewahren. Das sei aber gleichzeitig eine Mahnung an diejenigen, die das Inferno des Krieges und der Nachkriegszeit nicht miterleben mussten, damit sich das grausame Geschehen nicht wiederhole. „Aber die Menschheit scheint nichts gelernt zu haben!“, so Kuznik. Unter den Klängen des „Guten Kameraden“ legte er anschließend einen Kranz nieder.
Bürgermeister Bernd Kahlert, Miltenberg, bezog sich in seinem Grußwort auf die gegenwärtigen Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, und betonte, dass es gerade jetzt wichtig sei, gegen Krieg, Gewalttaten, Verschleppung und Vertreibung aufzustehen und der Opfer zu gedenken.
Pfarrer Jan Kölbel, Bürgstadt/Miltenberg, erinnerte an die vielen Flüchtlinge der Nachkriegszeit, die zunächst in die Baracken in der Nähe des heutigen Ostlandkreuzes und letztlich nach Miltenberg und Bürgstadt kamen. Im Gebet und in Fürbitten gedachte man aller Opfer.
Professor Weifert berichtete zuvor in seiner Ansprache über seine eigene Verreibung bzw. die der eigenen Familie aus dem Banat.
Die Bläsergruppe der Stadtkapelle Miltenberg unter Leitung von W. Farrenkopf umrahmte die Feier musikalisch.
Mit seinem Dank an alle und den Worten Kaergels: „Wir hören Euer Rufen gegen Haß und Torheit, Unvernunft und Rechtsbruch, denn Ihr seid Opfer und Mahnung zugleich unserer bedrängten Zeit. Und Trost ist uns das Wissen Eures Friedens, denn Ihr seid gebettet in Gottes Hand“ schloss Kuznik die würdige Veranstaltung.
Christian K. Kuznik
Autor:Christian K. Kuznik aus Obernburg am Main |
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