THW erkundet Seilwindentechnik
„Unsere Seilwinde am Gerätekraftwagen (GKW) ist wie eine Kabeltrommel, nur dass am Ende kein Strom heraus kommt, sondern Zugkraft!“ - mit dieser Aussage von Gruppenführer Matthias Zipf startete die Ausbildungseinheit „Seilwinde“. Dieser Vergleich passt, denn im Gerätekraftwagen des Ortsverbandes ist eine sogenannte Trommelseilwinde mit 65 Meter Stahlseil und eine Leistung von 50 kN im einfachen Zug verbaut. Dabei ist es enorm wichtig, dass die Wicklungen um die Trommel Lage für Lage und schön geordnet nebeneinander auf, wie auch abgespult werden, denn nur so können Schäden am Seil und der Windentechnik vermieden werden. Hierbei kommen einige technische Sicherheitseinrichtungen wie zum Beispiel die Schlaffseilschaltung zum Einsatz. Dabei erfasst diese Schaltung, ob das Seil unter Last steht oder nicht – genauso wie bei der Kabeltrommel. Hierbei wird beim ab trommeln meist eine zweite Einsatzkraft als „Widerstand“ eingesetzt, um Kabelgewirr durch zu schnelles abwickeln zu vermeiden.
Mit diesem Hintergrundwissen starteten die rund 35 Einsatzkräfte in Richtung Truppenübungsplatz Wolferstetten. Bereits die Anfahrt wurde für eine weitere Ausbildungseinheit genutzt – der Fahrt im Verband. Dabei werden die Fahrzeuge mit entsprechenden (blauen bzw. grüner) Flagge ausgestattet und fahren unter anderem mit blauem Blinklicht. Durch diese Anordnung gilt der Verband als ein Fahrzeug im Straßenverkehr.
Am Truppenübungsplatz angekommen wurden die Einsatzkräfte direkt für eine Fahrzeugbergung aus unwegsamen Gelände gefordert. Durch die beengten Verhältnisse konnte dabei der Gerätekraftwagen nicht direkt die Last anschlagen und das Zugseil musste über eine Umlenkrolle geführt werden. Mit routinierten Handgriffen wurde ein massiver Baum mit einer Rundschlinge versehen und das Zugseil in die entsprechende Richtung gelenkt. Anschließend wurde das verunfallte Fahrzeug auf den mitgeführten Tieflader gezogen und dort für den weiteren Transport gesichert.
Eine weitere Gruppe kümmerte sich während dessen um die fachgerechte Rettung aus Höhen und Tiefen. Dafür stehen dem THW einige einfache Hilfskonstruktion aus Einsatz-Gerüst-System (EGS) Material zur Verfügung, wie zum Beispiel Anschlagrahmen, Einspannausleger oder beispielsweise der Tür-Querriegel. An diesen EGS-Konstruktionen kann z.B. das Zuggerät angebracht werden, um Lasten auf und ab zu bewegen.
Autor:Stefan Wolf aus Miltenberg | |
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