Stiftung Altenhilfe schüttet bislang fast 2,4 Millionen Euro aus

Traditionell werden in der letztenKreistagssitzung des Jahres mehrere Berichte zu Einrichtungen im Landkreis Miltenberg vorgestellt – unter anderem von der Stiftung Altenhilfe. Der Jahresrückblick des Landrats beschloss auch in diesem Jahr die Sitzung. Laut Manfred Vill, Leiter desSozialamts, habe die Stiftung Altenhilfeauch in diesem Jahr ihre Unterstützungstätigkeit zum Wohl der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger fortgesetzt. So habe das Kuratorium 2017 unter Vorsitz von Landrat Jens Marco Scherf Zuwendungen auf Anträge der stationären und ambulanten Dienste von 98.028 Euro beschlossen. Seit Gründung der Stiftung seien 2.392.424 Euro Förderungen erbracht worden, fasste Vill zusammen. Für 2018 habe man einen Vergaberahmen von 100.000 Euro für die voll- und teilstationären Einrichtungen beschlossen, das Budget für die ambulanten Dienste und das Mehrgenerationenhaus sei von 15.000 auf 20.000 Euro erhöht worden. Der Vermögensgrundstock habe Anfang 2017 bei 1.505.341 Euro gelegen. Vill freute sich, dass sich alle Landkreisgemeinden an der Stiftung beteiligen. Damit sei
trotz sinkender Zinseinnahmen und gesenkter Beiträge gewährleistet, dass die
Stiftung auch künftig gut arbeiten könne. Für diese Arbeit dankten Landrat Jens
Marco Scherf sowie mehrere Redner aus dem Gremium im Namen aller Fraktionen.Aus dem Jahresbericht derGeschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus, Lena Ullrich, ging hervor, dass die Gesundheitsregion plus noch bisEnde 2019 gefördert wird. Ullrich erläuterte die Gremienstruktur, das Spektrum der Akteure und die Arbeitsgruppen (AG). Als Themen der AG „Gesundheitsversorgung“ nannte sie unter anderem das Ziel der Erhöhung der Anzahl anKinderärzten, die Einrichtung einer zentralen Bereitschaftspraxis im südlichen Landkreis, die Gewinnung von Medizinernachwuchs etwa durch die Gründung eines Weiterbildungsverbundes. Derzeit arbeite man an der Entwicklung und Umsetzung von weiteren Bausteinen zur Hausarztgewinnung. Themen der AG „Gesundheitsförderung und Prävention“ seien etwa die Einrichtung eines Gesundheitswegweisers auf der Webseite sowie die Umsetzung und Fortführung des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Aktuell steige man in das Themenfeld „Gesundheitliche Chancengleichheit“ ein,
erklärte Ullrich. Die AG „Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung“ habe die Gründung
eines Verbundes von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen unter dem Titel PflegeNetz
erreicht, freute sich Ullrich. Über die Hälfte dieser Einrichtungen im Landkreis sei Mitglied, sagte sie und sprach von guter Resonanz beim ersten Pflegetalk in Kleinwallstadt. AktuelleInformationen zum Positionspapier „Weichenstellung 2017“ und einem Antrag zum Hare-Niemeyer-Sitzzuteilungsverfahren gab Landrat Jens Marco Scherf. Zum Positionspapier „Weichenstellung 2017“ sagte Scherf, dass laut der Bayerischen Eisenbahngesellschaft über die in Frage kommenden zusätzlichen Optionen erst entschieden werden könne, wenn die Neuaufteilung der Einnahmen in der neu zu gründenden VAB GmbH unter Dach und Fach sei. Schon jetzt habe man erreicht – auch dank der Hilfe der beiden Landtagsabgeordneten –, dass die Regionalbahnen in Aschaffenburg um 22.39 und 23.39 Uhr auf den ICE aus München warten, ehe sie in Richtung Miltenberg abfahren. Mittlerweile liege auch das Gutachten zur Elektrifizierung
von Bahnstrecken in Bayern vor und werde zurzeit ausgewertet, sagte Scherf. Er
ergänzte, dass auch im Neckar-Odenwald-Kreis ein Verkehrs-Positionspapier mit
dem Titel „Zukunft Schiene – mehr Takt und Qualität für den Neckar-Odenwald-Kreis“ verabschiedet worden sei und ein Dialog mit dem Landkreis Miltenberg erfolgen solle. Zum Antrag der Fraktionen Bündnis90/Die Grünen, Freie Wähler, FDP, ÖDP, SPD und Neue Mitte auf Beibehaltung des Hare-Niemeyer-Sitzverfahrens sagte Scherf, dass der zuständige Ausschuss im Bayerischen Landtag beschlossen habe, künftig das
Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren anzuwenden.Auf Anfrage von Kreisrat MatthiasUllmer, warum auf der sanierten Kreisstraße zwischen Miltenberg und Wenschdorf
keine Mittelstreifen aufgemaltwurden, antworteten Landrat Jens Marco Scherf und Miltenbergs Bürgermeister Helmut Demel, dass dies aufgrund der zu geringen Fahrbahnbreite rechtlich nicht möglich sei.In seinem Jahresrückblick gedachte Landrat Jens Marco Scherf des verstorbenenAltlandrats Roland Schwing, der ein geschätzter Landrat und Freund vieler Menschen gewesen sei. Der Landkreis habe sich 2017vielen Herausforderungen gestellt und Verantwortung für eine gute Gestaltung
der Gegenwart übernommen, außerdem die Grundlagen für eine gute Gestaltung der Zukunft gelegt. Scherf nannte beispielhaft Baumaßnahmen an den Landkreisschulen
mit Umbau eines Teiles der Berufsschule in Miltenberg für die Schaffung eines
Hochschulangebots. Weiter erwähnte er die neue Nahwärmeversorgung des
Schulzentrums Miltenberg-Nord, die Arbeiten am Radwegekonzept für den
Landkreis, Verbesserungen im Nahverkehr, den Erhalt der VAB-Tarifeinheit sowie
die Vorlage des ersten Zwischenberichts auf dem Weg der Energiewende. Er
listete den Bau und die Inbetriebnahme des Wertstoffhofs Süd in Bürgstadt, den
Übergang der Abfallentsorgung auf eine neue Firma sowie die Nachsorge der
Deponien auf. Weitere Schlaglichter warf Scherf auf die Arbeit des
Integrationsbeirats, die Gesundheitsregion plus, die Auszeichnung des
Landkreises als Bildungsregion, den Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen,
das „Projekt Zukunft“ zur Partizipation junger Menschen und die Finalteilnahme
am Innovation-in-Politics-Award in Wien. Wichtig gewesen sei zudem die aktive
Teilnahme des Landkreises am Strategieprozess zur Wahrnehmung der Region
Bayerischer Untermain in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main. Scherf dankte
den Kreisrätinnen und Kreisräten für das „engagierte Ringen um die Sache“, ohne
in parteipolitische Auseinandersetzungen zu geraten. Immer, wenn das gelinge,
„wirken wir positiv“, stellte Scherf fest. Dann mache auch Kommunalpolitik Freude,
schloss der Landrat mit den Wünschen für ein glückliches Weihnachten und ein
gutes neues Jahr 2018. Im Namen des Kreistags danktestellvertretender Landrat Thomas Zöller dem Landrat für seine engagierte und gute Arbeit zum Wohl des Landkreises.

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