Sprachvermittlungsdienst wird ausgeweitet
Laut einstimmigem Beschluss des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales wird der Landkreis Miltenberg das Sprachvermittlungsangebot ausweiten. Der Ausschuss sprach sich am Mittwoch dafür aus, neben dem Verein Frauen für Frauen von 2020 an auch den Caritasverband mit dieser Aufgabe zu betreuen.
Beide Dienstleister arbeiten aber unabhängig voneinander: Frauen für Frauen bietet den Dienst weiter für Schulen, Kindertageseinrichtungen, Beratungsstellen im erzieherischen und pädagogischen Bereich sowie für das Jugendamt an. Die Caritas dagegen hilft bei Behörden, Beratungsstellen und medizinischen Dienstleistern. Entlohnt werden die ehrenamtlichen Sprachvermittlerinnen und Sprachvermittler aber gleich: Sie erhalten für jede begonnene Viertelstunde 3,75 Euro. Den Personalaufwand der Caritas für die Verwaltungstätigkeit erstattet der Kreis für zehn Wochenstunden, dazu eine Sachkostenpauschale von 20 Prozent; abgezogen wird ein Caritas-Eigenanteil von zehn Prozent. Die Ausweitung des Dienstes geht laut Sozialamtsleiter Manfred Vill auf Bitten verschiedener Seiten nach Ausweitung ähnlich dem Angebot in Stadt und Landkreis Aschaffenburg zurück. Der Bedarf sei im Landkreis Miltenberg laut Landrat Jens Marco Scherf vorhanden, der in der Ausweitung des Dienstes das Schließen einer Lücke sieht. Das Geld sei gut angelegt, war aus dem Gremium zu vernehmen. Die Mehraufwendungen des Landkreises werden durch den bis Ende 2020 gültigen Beschluss um rund 29.000 Euro steigen. Der neue Kreistag muss dann entscheiden, ob es nach 2020 weitergeht.
Der Sozialamtsleiter informierte den Ausschuss über die Bezuschussung der Flüchtlings- und Integrationsberatung beim Kreiscaritasverband. Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales hatte 2015 eine Sachkostenförderung von 20.000 Euro beschlossen, 2019 hatte er für das Jahr 2020 zusätzlich eine Personalkostenförderung von bis zu 29.000 Euro pro Jahr zugesagt. Somit unterstützt der Landkreis die Flüchtlings- und Integrationsberatung der Caritas im kommenden Jahr mit bis 49.000 Euro; drei Vollzeitkräfte setzt die Caritas dafür ein. Voraussetzung ist, dass die Caritas eine Förderung nach der Beratungs- und Integrationsrichtlinie (BIR) beim Freistaat beantragt und mindestens zehn Prozent Eigenanteil an den zuwendungsfähigen reinen Personalkosten übernimmt. Neu ist, dass das Beratungsangebot im Nordlandkreis reduziert wird: Die Beratungsstelle in der Dammsfeldstraße Elsenfeld fällt weg, die in der Regierungsunterkunft Obernburg bleibt erhalten. Beraten wird zudem beim Caritasverband in Miltenberg.
Der 13. Internationalen Chorwettbewerb wird nicht im Jahr 2020 das nächste Mal vom 15. bis 18. Juli 2021 stattfinden. Hierdurch wird die Terminkollision des Wettbewerbs mit Fußball-Großereignissen zukünftig vermieden. Neben dem Markt Elsenfeld, den Sängerkreisen Miltenberg und Obernburg sowie dem Maintal-Sängerbund wird künftig auch der Bezirk stärker eingebunden werden. Wie Landrat Jens Marco Scherf sagte, gehe es auch darum, diesen fantastischen und einmaligen Wettbewerb mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Bei der Unterbringung der Gäste sollen zukünftig nicht nur die Landkreischöre, sondern die gesamten Gemeinden mit einbezogen werden. Die Ausschreibung für den Wettbewerb soll Scherf zufolge im Frühjahr 2020 erfolgen.
Zur jüngsten Tagung der Weinheimer Initiative im Landratsamt Miltenberg zum Thema „Bildungskoordinierung – (k)eine Kreisaufgabe“ sei die Dokumentation laut Landrat demnächst unter www.kommunale-koordinierung.de im Internet verfügbar.
Die Jubiläen 20 Jahre Kunstnetz und 40 Jahre Jugendkulturpreis sollen 2020 ordentlich gefeiert werden, kündigte der Landrat an. Man werde den Jugendkulturpreis weiterentwickeln, so Scherf, mit dem Kunstnetz liefen zurzeit Gespräche, wie das Jubiläumsjahr gestaltet werden soll. „2020 wird künstlerisch und kulturell etwas ganz Besonderes“, war sich der Landrat sicher.
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