Zum Hubertusfeiertag am 3. November 2022
Respekt vor der Schöpfung
Zum Hubertusfeiertag am 3. November erbitten die Jägerinnen und Jäger traditionell den Segen ihres Schutzpatrons, dem heiligen Hubertus. Auch in diesem Jahr steht der Respekt vor der Schöpfung dabei im Vordergrund.
Die Legende erzählt, dass dem fanatischen Jäger Hubertus einst bei der Jagd ein Hirsch mit einem Kreuz zwischen den Geweihstangen erschien. Aus dem wilden Hubertus, dem Jäger ohne Grenzen, wurde fortan ein demütiger Heger und Bewahrer der Natur, der die Wildtiere als Geschöpfe Gottes achtete. Alljährlich werden zum Gedenktag des Heiligen am 3. November landauf, landab traditionelle Hubertusfeiern veranstaltet, dem Schöpfer mit einem festlichen Gottesdienst für die reichen Gaben der Natur gedankt und der Segen für das kommende Jagdjahr erbeten.
Dieses Jahr findet eine Hubertusmesse am 12.11.2022 um 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Cäcilia in Eichenbühl statt, welche u.a. von Jagdhornbläsern des Bay. Jagdschutz- und Jägerverband München e.V. (www.bjv-muenchen.de/Verein/Jagdhornblaeser) und deren Initiator Harald Thalheimer ausgerichtet wird.
„Das Hubertusfest ist einer der Höhepunkte in unserem Jagdjahr“, so der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe Miltenberg e.V. Ralph Keller, „voller Demut und Dank treten wir vor den Schöpfer, um für unsere herrliche Natur und deren Gaben zu danken.“
Bewahren natürlicher Ressourcen im Fokus jagdlichen Handelns
Der Respekt vor unseren heimischen Wildtieren geht zunehmend verloren. Sie spielen in der modernen Gesellschaft kaum mehr eine Rolle, und müssen oftmals gnadenlos wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen weichen. Doch unsere Wildtiere sind ein Teil der Schöpfung und nehmen einen wichtigen Platz im Ökosystem ein. Wald, Feld und Wild bilden eine ökologische Einheit und sind nicht voneinander zu trennen. Und der Mensch trägt die Verantwortung dafür, dass dies so bleibt.
Ebenso wie Heiligenlegenden sind Wildtiere ein unschätzbarer Bestandteil bayerischer Landeskultur, sie gehören zu unserer Heimat. Auch künftige Generationen sollen Wildtiere kennen und schätzen lernen. Deshalb müssen Pflege und Sicherung der Lebensgrundlagen für die Wildtiere oberstes Gebot sein. In unserer dicht besiedelten und stark genutzten Kulturlandschaft sind artgerechte Lebensräume für Wildtiere von existenzieller Bedeutung. Wildtiere brauchen Rückzugsgebiete, in denen Ruhe und Sicherheit herrscht. Sie brauchen Flächen, auf denen sie Nahrung finden und sie brauchen vernetzte Lebensräume, damit sie ihre natürlichen Verhaltensmuster leben können.
Jäger sind Fürsprecher für die, die keine Stimme haben
„Jagd ist mehr als Naturschutz“ bekräftigt Ralph Keller, "wir Jägerinnen und Jäger haben in unseren Revieren die Obhut für die wildlebenden Tiere übernommen, und setzen uns mit all unserer Kraft für die Erhaltung artenreicher Wildbestände, die Pflege ihrer Lebensräume und die Wahrung eines gesunden Gleichgewichts ein.“ In unserer heutigen zivilen Gesellschaft mit all ihren Herausforderungen und Einzelinteressen bräuchten Wildtiere mehr denn je eine umfassende Vertretung ihrer Bedürfnisse. Die Jägerinnen und Jäger haben sich dieser Aufgabe angenommen und erbitten in der Hubertusfeier den Segen Gottes für die große Herausforderung, die Schöpfung in ihrer Herrlichkeit und Vielfalt für die nachkommenden Generationen zu erhalten. Text: BJV
Autor:Petra Grill aus Miltenberg |
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