Pfarrgemeinde St. Jakobus Miltenberg feiert Aschermittwoch
Österliche Bußzeit mit Gottesdienst am Aschermittwoch feierlich eröffnet

Pfarrer Jan Kölbel segnet die Asche zur Auflegung des Aschenkreuzes | Foto: Martin Winkler
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  • Pfarrer Jan Kölbel segnet die Asche zur Auflegung des Aschenkreuzes
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„Du schenkst uns diese Gnadenzeit, mach uns zur Buße neu bereit, erwecke in uns deinen Geist, der dein Erbarmen uns verheißt“. Dieses Lied eröffnete den feierlichen Gottesdienst am Abend des Aschermittwoch, 06.03.2019, in der Pfarrkirche St. Jakobus Miltenberg. Es weist auf die an Aschermittwoch beginnende Fastenzeit, auch österliche Bußzeit genannt, hin. In dieser Zeit, die der Vorbereitung auf Ostern diene, seien die Gläubigen eingeladen, Verzicht zu üben, so Pfarrer Jan Kölbel in seinen einleitenden Worten. Der freiwillige Verzicht solle frei machen, sich auf das zu besinnen, was wirklich zähle. Pfarrer Kölbel rief die Gottesdienstbesucher dazu auf, sich in einer kurzen Stille auf einen Vorsatz für die Fastenzeit zu besinnen. Die Segnung der Asche und die Auflegung des Aschenkreuzes erfolgten nach der Predigt. Darin ging er auf einen Warnhinweis des bischöflichen Ordinariats Würzburg hinsichtlich der Austeilung des Aschenkreuzes ein. Demnach könnten „teilweise erhebliche gesundheitsgefährdende Folgen durch den Kontakt einer Mischung aus Asche und Wasser mit menschlicher Haut“ auftreten. Anlass sei ein Vorfall im Erzbistum Freiburg im vergangenen Jahr gewesen, bei dem es zu „teilweise schweren Verätzungen“ gekommen sei. Zur Vermeidung einer chemischen Reaktion seien die Zelebranten angehalten, möglichst nur wenige Tropfen Weihwasser bei der Segnung der Asche beizumischen. Aufgrund eines Vorfalls gebe es nun einen Warnhinweis für alle deutschen Bistümer. Dass Warnhinweise immer wichtiger werden würden, sei ein Abbild unserer Zeit. Dahinter stecke eine Art Absicherungsmentalität unserer Gesellschaft und ein scheinbar schwindendes Grundvertrauen in das Leben an sich. Die Botschaft des Aschermittwoch sei jedoch eine andere: Sie besage, dass wir uns nicht rundum absichern könnten und das Leben stets gefährdet, zerbrechlich sei. Gegen den Tod könne sich niemand absichern. Daran erinnere uns die Auflegung des Aschenkreuzes und die Begleitworte: „Gedenke Mensch, Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.“ Das Aschenkreuz wolle uns nicht ängstigen, sondern uns bewusst machen, dass das Leben endlich sei und jeder Tag der letzte sein könne. Genau wie der Verzicht auf Entbehrliches helfe dieser Gedanke, das Leben bewusster zu leben und dankbar anzunehmen. Unser Leben ruhe in Gottes Hand – auch Schweres und Schuldhaftes dürfe seiner Gnade anvertraut werden. Das Aschenkreuz sei somit keine Gefahr für die Gesundheit, sondern eine Wohltat für die Seele.
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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