Neues Mehrzweckboot gewährleistet Sicherheit auf dem Main
Im Rahmen des Florianstages haben am Samstag, 5. Mai 2018 Landrat Jens Marco Scherf und Kreisbrandrat Meinrad Lebold ein vom Landkreis Miltenberg angeschafftes Mehrzweckboot an die Feuerwehr Großheubach übergeben. Nach einem festlichen Gottesdienst segnete Pater Werner das Boot.
Landrat Jens Marco Scherf würdigte zunächst den ehrenamtlichen Dienst der Feuerwehrleute und wies auf zahlreiche Unfälle, Brände, Unwetter und weitere Einsätze für die Feuerwehren hin. „Sie leisten einen unschätzbaren Dienst für die Allgemeinheit“, sagte Scherf, der den Wehrleuten seine größte Anerkennung und Wertschätzung versicherte. Das Mehrzweckboot für den Brand- und Katastrophenschutz sei mit Innenbordmotor und Wasserstrahlantrieb sowie einer Bugklappe zur leichteren Aufnahme von Gerät und Personen ausgestattet, so Scherf. Laut dem Bayerischen Feuerwehrgesetz müssten die Landkreise für überörtliche Zwecke Boote vorhalten. Für den Landkreis Miltenberg bedeute dies die Stationierung von Mehrzweckbooten in Obernburg (von der Stauhaltung Klingenberg bis zur Schleuse Obernau), in Großheubach (in der Stauhaltung Klingenberg bis zur Stauhaltung Reistenhausen) sowie in Collenberg (in der Stauhaltung Reistenhausen bis Faulbach). Damit sei eine Hilfsfrist von rund 20 Minuten bis zum Eintreffen des ersten Mehrzweckbootes gewährleistet.
Die Boote würden zur Brandbekämpfung und Menschenrettung eingesetzt, aber auch für technische Hilfeleistungen im Gewässer. Sie seien in der Lage, Einsatzkräfte und Einsatzmaterial auf verunglückte Binnenschiffe zu bringen, aber auch vom Boot aus Brände mit Hilfe einer Feuerlöschkreiselpumpe zu bekämpfen. Am Standort Obernburg sei das Boot im Jahr 2009 ersetzt und für den Standort Collenberg 2015 ein Boot beschafft worden. In Großheubach werde nun das Katastrophenschutzboot aus dem Jahr 1973 durch ein modernes Boot ersetzt. Das koste rund 158.000 Euro, so der Landrat, der auf eine 70-prozentige Förderung durch den Freistaat hoffte. In der Feuerwehr Großheubach seien genügend Bootsführer und Hilfspersonal für den Betrieb des Bootes vorhanden, sagte der Landrat.
Für Kreisbrandrat Meinrad Lebold stellt die Übergabe des Mehrzweckbootes für die Feuerwehren einen Vertrauensbeweis dar, dass die Argumente für die Notwendigkeit von Geräten von der Politik mitgetragen worden seien. Lebold dankte auch Wolfgang Raps (Regierung von Unterfranken), Brandschutzfachberater Florian Pernpeitner und Rudi Schwab (Innenministerium) für die Unterstützung bei der Beschaffung des Bootes. Finanziert werde das Boot vom Freistaat aus Mitteln des Katastrophenschutzes, wusste Lebold. Der Freistaat beschaffe aber auch Geräte direkt, so Lebold. Die Einweisung und Schulung von Ölwehrausrüstung sei an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg erfolgt. Der Landkreis erhalte hier zwei Pumpen- und Gerätesätze. Wie auch der Landrat dankte Lebold der Großheubacher Wehr für die Bereitschaft, die beiden bisher verwendeten Boote, das Katastrophenschutzboot und Rettungsboot, kostenlos an die Kreisbrandinspektion abzugeben. Das Rettungsboot habe die Inspektion an die Feuerwehr Wörth weitergegeben, das Katastrophenschutzboot an die Feuerwehr Elsenfeld.
Der Kreisbrandrat erläuterte zudem technische Details zum neuen Mehrzweckboot, dessen Jetantrieb eine höhere Betriebssicherheit und eine gute Manövrierbarkeit sicherstellen soll. Für die Brandbekämpfung sei eine leistungsfähige tragbare Feuerlöschkreiselpumpe und Wasserwerfer beschafft worden. Ein Sidescan-Sonar unterstütze die gefährliche Arbeit der Taucher, könne aber auch das Flussbett darstellen.
Im Namen der Gemeinde Großheubach dankte Bürgermeister Günther Oettinger für die Stationierung des Bootes. Es sei zwingend erforderlich, dass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes Zugänge für die Einsatzmittel des Brand- und Katastrophenschutzes herstellt und auch unterhält. Das habe er den Verantwortlichen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung auch gesagt, so Oettinger. Die Landtagsabgeordneten Berthold Rüth und Dr. Hans Jürgen Fahn wiesen auf die Wichtigkeit von gutem Einsatzgerät hin, stellten aber auch den Einsatz der Ehrenamtlichen heraus, ohne die im ländlich Raum eine gute Gefahrenabwehr kaum möglich sei.
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