Musikvereine arbeiten an Gestaltung ihrer Zukunft
Der demografische Wandel, verändertes Freizeitverhalten junger Menschen, vielfältige Angebote im kommerziellen Bereich – all dies wirkt sich auch auf Vereine und Verbände aus. Die Musikverbände im Landkreis Miltenberg und die Fachstelle bürgerschaftliches Engagement im Landratsamt haben sich dieser Problematik angenommen und eine gemeinsame Veranstaltung entwickelt.
Im Musicarium des Musikvereins Trennfurt trafen sich am vergangenen Samstag Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Musikvereine zu einem Workshop, um sich von Dozentin Alexandra Link über „Zukunft der Musikvereine“ zu informieren und Lösungsansätze zu erarbeiten. Auch Landrat Jens-Marco Scherf ließ sich trotz engem Terminplan einen Kurzbesuch in Trennfurt nicht nehmen. Nach der Begrüßung durch den Vizepräsidenten des Musikverbands Untermain, Rudi Schreck, den Kreisvorsitzenden des Nord-bayerischen Musikbundes, Walter Zöller, und Helmut Platz (Landratsamt) stellte sich Dozentin Alexandra Link (Freiburg) vor.
„Was gefällt dir besonders gut an Deinem Verein?“ und „Wie sieht der ideale Verein aus?“ – mit diesen Fragen begann eine lebhafte Diskussion mit zahlreichen Wort-beiträgen. Nach den gesammelten Argumenten, wie der optimale und positive Eindruck eines Vereines sein soll, ging es an die eigentlichen Probleme in der Vereinslandschaft. Nach der provokanten Vorstellung eines perspektivlosen Vereines und der Frage „Wo drückt euch der Schuh? arbeiteten die Gäste in sechs Arbeitsgruppen. Sie diskutierten unter anderem über Themen wie Musik, Programm und Dirigenten, Probenbesuch, Organisation, Finanzen, sowie Jugend- und Hauptorchester. Die Ergebnisse wurden zusammengefasst und an Pinnwänden vorgestellt.
Dozentin Link stellte heraus, dass ein Verein auf drei Hauptsäulen basiert: Qualität, Wirtschaftlichkeit und Mission. Wichtig sei, dass die Qualität in allen Bereichen zum Tragen kommen muss – sowohl in der Außendarstellung wie auch den Vereinsstrukturen und der musikalischen Leistung. Ein gutes Vereinsimage erfordere das permanente Einbringen aller Beteiligten. Weitere wichtige Punkte seien die Gestaltung der Internetseiten, der Einsatz der sozialen Medien, das Organigramm und Stellenbeschreibungen zu allen Positionen im Vorstand, um Tätigkeiten zu dokumentieren und möglichen Nachfolgern den Einstieg in die Vereinsarbeit zu erleichtern. Für die Integration von Kindern und Jugendlichen in die Musikvereine sind feste Bezugspersonen unerlässlich. Nach der Mittagspause wurden ausgewählte Schwerpunkte in Arbeitsgruppen rege diskutiert und vertieft, Lösungsansätze ausgearbeitet und vorgestellt.
Viel zu schnell verging die Zeit, und so konnte Alexandra Link die Vereinsvorstände schließlich mit vielen neuen Erkenntnissen ins Wochenende entlassen. Ihr galt der Dank aller Gäste für diesen informativen Workshop, dem weitere folgen sollen. Der Dank galt auch allen beteiligten Veranstaltern und besonders Norbert Langeheine für die Initiierung des Workshops und dem Musikverein Trennfurt für die Bewirtung der Gäste.
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