Lob für Arbeit der Polizei Miltenberg und Obernburg

Sicherheitsgespräch im Landratsamt: Die Polizeichefs aus Obernburg (Bernhard Wenzel, links) und Miltenberg (Andreas Lux, rechts) stellen Landrat Jens Marco Scherf die Polizeistatistik 2018 für den Landkreis Miltenberg vor.
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„Wir leben im Landkreis Miltenberg sehr sicher“ – mit dieser Aussage haben die Leiter der Polizeiinspektionen Obernburg und Miltenberg, Bernhard Wenzel und Andreas Lux, ihren Sicherheitsbericht für das Jahr 2018 überschrieben. Die Ergebnisse der Arbeit stellten sie am Donnerstag Landrat Jens Marco Scherf und der Presse im Landratsamt vor.

Zum Verkehrsgeschehen berichtete Andreas Lux von einer im Vergleich zum Vorjahr leicht von 3.119 auf 3.075 gesunkenen Zahl der Verkehrsunfälle, die Zahl der Unfälle mit Verletzten ist dagegen um 42 auf 433 gestiegen. Bei drei Unfällen sind drei Menschen verstorben, auch die Zahl der Unfälle unter Einfluss von Alkohol stieg von 38 auf 54. Bei den Unfällen mit Toten und Schwerverletzten sei Lux zufolge nach wie vor nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache. Das kann die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit seiner, aber auch nicht angepassten Fahrweise bei Nässe oder in Kurven. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Motorradfahrern habe leider einen Höchststand der letzten zehn Jahre erreicht, bedauerte Lux. Das hänge auch mit den steigenden Zulassungszahlen zusammen, vermutete er. Die Zahl der Radunfälle sei leicht gestiegen, die Zahl der Schulwegunfälle sei mit zwei weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Der steigenden Zahl der Unfälle wirke die Polizei mit Geschwindigkeitskontrollen entgegen. Die Geschwindigkeitsüberwachung bleibe eine wichtige polizeiliche Aufgabe zur Unfallprävention, stellte Lux fest und nannte Zahlen: So habe die Polizei in 2018 bei 530 Geschwindigkeitsmessungen 4860 Verwarnungen und 1.357 Anzeigen erstellt. Saisonabhängig würden auch Motorradkontrollen erfolgen.

Zum Kriminalitätsgeschehen vermeldete Bernhard Wenzel äußerst positive Zahlen: So sei die Zahl der Straftaten um 277 Fälle (6,3 Prozent) zurückgegangen und dies bei einer laut Wenzel „herausragenden Aufklärungsquote“ von fast 75 Prozent. Die Pro-Kopf-Belastung der Bevölkerung mit Kriminalität – 3224 Fälle pro 100.000 Einwohner –liege zudem im Vergleich mit Unterfranken (4166) und Bayern (4889) auf niedrigem Niveau. 23,3 Prozent der Kriminalitätsdelikte im Landkreis entfallen auf Diebstähle, schlüsselte Wenzel auf, jeweils rund 17 Prozent seien Rohheit- sowie Vermögens- und Fälschungsdelikte. Insgesamt seien 2.191 Tatverdächtige ermittelt worden, davon seien rund zwei Drittel Männer. Immerhin in rund 13 Prozent der Fälle hätten die Tatverdächtigen unter Einfluss von Alkohol gestanden.
Nicht glücklich sind Wenzel und Lux mit der Zahl der Wohnungseinbrüche. Die Zahl von 65 liege auf dem Niveau der Jahre von 2013 bis 2015, so Wenzel, aber die subjektive Wahrnehmung sei eine andere. Dieses Kriminalitätsgeschehen habe sich verlagert, während in früheren Jahren solche Einbrüche hauptsächlich in Ortschaften entlang der B469 erfolgt seien, habe sich dies in den Südspessart verlagert, so Bernhard Wenzel. Man habe deshalb die Taktik geändert und mehr Präsenz gezeigt, sagte er und kündigte an, dies auch im Winterhalbjahr 2019/2020 so beizubehalten. Laut Andreas Lux werde die Polizei dabei von Einsatzkräften aus Aschaffenburg und Würzburg unterstützt. Seit Jahresanfang 2019 tue man dies mit Erfolg im Südspessart, berichtete er. Das Signal „Wir sind da!“ zeige Wirkung, freute er sich. Gewalt gegen Einsatzkräfte sei „ein Phänomen, das nicht hinzunehmen ist“, bezog Wenzel klare Stellung. 38 solcher Taten habe man der Staatsanwaltschaft gemeldet, sagte er. Er forderte auch die Ehrenamtlichen und freiwilligen Helfer auf, Gewalt und Beleidigungen anzuzeigen: „Niemand muss sich das gefallen lassen.“
Betrugsfälle wie der Enkeltrick, falsche Polizeibeamte und falsche Gewinnversprechen seien nicht nur im Landkreis Miltenberg ein Thema, so Wenzel auf Nachfrage, auch die Drogenkriminalität bereite Sorgen wie auch die hohe Verfügbarkeit von Drogen.
Landrat Jens Marco Scherf dankte in seinem Schlusswort der Polizei für die hervorragende Arbeit im zurückliegenden Jahr. „Der Landkreis kann stolz und dankbar sein“, so Scherf zur Polizeiführung. Die Polizei reagiere auch rasch auf Veränderungen, wies der Landrat auf die geänderte Taktik gegen Wohnungseinbrüche hin. Gewalt und Beleidigungen gegen Einsatzkräfte müssten „ein absolutes Tabu“ sein, forderte auch Scherf. Es gebe keinerlei Begründung für einen Bürger, Gewalt gegen Helfer auszuüben, so der Landrat.

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