Landkreis Miltenberg stellt Leistung der Ehrenamtlichen heraus

Mindestens 25 Jahre lang waren diese Bürgerinnen und Bürger unentgeltlich in Vereinen und sonstigen Organisationen mit kulturellen, sportlichen, sozialen, kirchlichen oder anderen gemeinnützigen Zielen aktiv. Hierfür wurden sie von Landrat Jens Marco Scherf (links) und Günther Oettinger (rechts) mit Ehrenplaketten ausgezeichnet.
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  • Mindestens 25 Jahre lang waren diese Bürgerinnen und Bürger unentgeltlich in Vereinen und sonstigen Organisationen mit kulturellen, sportlichen, sozialen, kirchlichen oder anderen gemeinnützigen Zielen aktiv. Hierfür wurden sie von Landrat Jens Marco Scherf (links) und Günther Oettinger (rechts) mit Ehrenplaketten ausgezeichnet.
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Beim Ehrenabend im Elsenfelder Bürgerzentrum hat Landrat Jens Marco Scherf im Namen des Landkreises Miltenberg am Mittwochabend vielen Ehrenamtlichen Wertschätzung und Anerkennung zukommen lassen. Er überreichte ihnen gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden des Gemeindetags, Günther Oettinger, Urkunden.

Vor Gästen aus Politik und öffentlichem Leben dankte Scherf nach dem schwungvollen musikalischen Auftakt durch die Lebenshilfe-Gruppe „Saitensprung“ den Geehrten für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Allgemeinheit. Das Grundgesetz gebe jedem Bürger und jeder Bürgerin die Freiheit zur Entfaltung der Persönlichkeit und der eigenen Fähigkeiten, stellte Scherf fest. Die Geehrten hätten diese Freiheit genutzt, um einen großen Teil ihres Lebens, ihrer Zeit und ihrer Leidenschaft einer guten Sache zu widmen – und zwar zum Wohle Aller. Den zu Ehrenden müsse die Gesellschaft Danke sagen, denn ein solcher Einsatz „darf Gesellschaft und Staat nie Selbstverständlichkeit werden“. Es gelte, öffentlich herauszustellen, was die Werte sind, die die Geehrten antreiben, denn „sie sind das, was unsere Gesellschaft zusammenhält.“ Mit der Ehrung zeige man zudem deutlich, dass die freiheitlich-demokratische Werteordnung auf Dauer nur auf Basis engagierter Bürgerinnen und Bürger existieren könne.

Das starke ehrenamtliche Engagement im Landkreis dokumentierte der Landrat mit Zahlen: Seit Einführung der Ehrenamtskarte des Freistaates Bayern im Landkreis vor zwei Jahren seien 1114 blauen Ehrenamtskarten und 684 goldenen Ehrenamtskarten ausgegeben worden – ohne die Karten, die im Verlauf des Ehrenabends ausgegeben würden. Verantwortlich für die Ehrenamtskarte sei Nadja Schillikowski, die Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement im Landratsamt sei von Helmut Platz besetzt. Scherf zeigte sich stolz, dass im Landkreis fast jeder zweite Erwachsene ehrenamtlich aktiv ist.

Günther Oettinger stellte im Namen der Bürgermeister der Landkreisgemeinden fest, dass man in den Gemeinden genau wisse, was man an den Ehrenamtlichen habe: „Ohne Sie wären wir aufgeschmissen und ohne Sie läuft nichts in den Gemeinden.“ Er stellte die uneigennützige Arbeit der Geehrten heraus, die häufig auch mit Ärger verbunden sei. Einen besonderen Dank stattete er den Partnerinnen und Partnern der Ehrenamtlichen ab, denn ohne deren Rückhalt wäre das Engagement nicht möglich.

Den Sonderpreis des Landrates für bürgerschaftliches Engagement übergab der Landrat der Miltenbergerin Elisabeth Büchler. Sie war von 1978 bis 2014 Stadträtin und wirkte darüber hinaus insbesondere im sozialen Bereich. Von 1978 bis 1990 war Büchler Ortswaisenrätin, ist seit 1991 im Verwaltungsrat der gemeinnützigen Stiftung Bischoffischer Fonds tätig und kümmert sich um Hausbesuche bei den Leistungsempfängern der Stiftung sowie deren Beratung und Betreuung. Dem Caritasrat gehörte sie von 1978 bis 1985 und seit 2004 erneut an. Weiter engagiert sie sich im Verein „Im Leben helfen“, der in Not geratenen Menschen bei der Bewältigung ihrer Probleme hilft – ohne Rücksicht auf Religion, Rasse oder Weltanschauung. „Egal ob Jung, ob Alt, Frau Büchler hat jeden Menschen im Blick“, fasste Scherf zusammen. Sie biete auch als kommunale Ansprechpartnerin Seniorinnen und Senioren Sprechstunden an. „Sie versucht, vorbehaltlos und ohne Differenzieren nach Herkunft, Geschlecht, sozialem Status oder Nationalität, Menschen in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung zu gewähren und neue Perspektiven zu eröffnen“, lobte Scherf und hob ihre humanitäre und sozial-caritative Lebenseinstellung in den zurückliegenden Jahrzehnten hervor.

Den Ehrenpreis, die höchste Auszeichnung des Landkreises, verlieh Scherf an Eckhard Bein (Kleinwallstadt), Dietmar Brand (Dorfprozelten), Klaus Kühnapfel (Mömlingen) und Petra Ullbrich (Obernburg). Dieser Preis wird als Anerkennung für langjährige aktive, erfolgreiche und unentgeltliche Tätigkeit in Vereinen und sonstigen Organisationen mit kulturellen, sportlichen, sozialen, kirchlichen oder anderen gemeinnützigen Zielen verliehen. Voraussetzung ist die vorhergehende Auszeichnung mit der Ehrenplakette und eine Wartezeit von mindestens drei Jahren.

Eckhard Bein engagierte sich im Sport, im Karneval, im Kreisjugendring und im Fußballverband. Bei den Sportfreunden Hausen war er Jugendleiter, Vorsitzender und Ehrenamtsbeauftragter, er ist seit 2002 Gemeinderat und war sechs Jahre lang dessen Jugendbeauftragter. Seit 2001 ist er Kreisjugendleiter der Karnevalsjugend und Delegierter in der Karnevalsjugend im Kreisjugendring. In der Bayerischen Sportjugend war er Beisitzer, kommissarischer und stellvertretender Vorsitzender und Beisitzer im Bezirk. Er war Kassier und Kassenprüfer beim Kreisjugendring sowie mehr als 30 Jahre lang Schiedsrichter.

Dietmar Brand ist in der Rot-Kreuz-Gemeinschaft Dorfprozelten seit drei Jahrzehnten in der Führung und verantwortlich tätig – von 1989 bis 2013 als Bereitschaftsleiter und von 2000 bis 2011 als Leiter der Helfer-vor-Ort-Gruppe. Er engagiert sich seit 2013 als Kassier der Bereitschaft Dorfprozelten Er ist tätig in der Organisation von Sammlungen, er ist das Bindeglied zum BRK-Kreisverband, er organisiert und arbeitet mit bei Blutspendeterminen. Auch ist er selbst aktiver Helfer in der Helfer-vor-Ort-Gruppe.

Klaus Kühnapfel war im Turnverein Mömlingen von 1983 bis 1986 Vorstandsmitglied und von 1986 bis 2008 stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. Durch seinen Einfluss wurde die EDV eingeführt, die Umorganisation des TV Mömlingen wurde geschafft und eine Geschäftsstelle gebildet. Er war Mitglied im Bauausschuss für Sanierungsmaßnahmen an der Vereinsturnhalle sowie am Mümlingtal-Stadion. Darüber hinaus ist er im Vereinsring tätig, sowohl als stellvertretender Vorsitzender als auch seit 2012 als Vorsitzender. Zu seinen Schwerpunktaufgaben gehört die Mitorganisation des „Ball des Jahres“. Im Vorstand des BLSV-Kreises Miltenberg war er Beisitzer und Beauftragter für Neue Medien, Referent für Lehrwesen, von 2008 bis 2012 Geschäftsführer und seit 2013 ist er stellvertretender Kreisvorsitzender.

Petra Ulbrich ist seit über drei Jahrzehnten im Vorstand des Arbeitskreises Kul-Tour und leitet seit 1988 die Geschicke der Kleinkunstbühne in der Kochsmühle Obernburg. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Programmplanung. An 30 Wochenenden in der Saison werden unter ihrer Regie mehr als 40 namhafte Künstler engagiert. Mit sieben weiteren Vorstandsmitgliedern koordiniert sie sämtliche Aktions- und Aufgabenbereiche ehrenamtlich. Weiter war sie viele Jahre in der Volleyballabteilung des Turn- und Sportvereins tätig. Viele Jahre lang war sie Schriftführerin und sorgte mit Presseberichten für Aufmerksamkeit.

Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten, das für mindestens 15-jährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit verliehen wird, überreichte der Landrat an zwölf Personen. Scherf listete dabei jeweils Ausschnitte der zahlreichen Tätigkeiten auf, die die Geehrten geleistet haben. Geehrt wurden Burkard Bauer (Mönchberg),
Rainer Billinger (Erlenbach), Elke Clausmeier (Miltenberg), Reinhold Hans (Niedernberg), Margrit Hohm (Obernburg), Martin Horn (Neunkirchen),
Heinrich Janson (Obernburg), Klaus Miltenberger (Mönchberg), Doris Muck (Bürgstadt), Hannelore Ortner (Rüdenau), Veronika Schidlo (Neunkirchen) und Robert Umlauf (Großheubach).

An 17 Personen überreichte der Landrat Ehrenplaketten des Landkreises Miltenberg.
Diese werden verliehen für mindestens 25-jährige aktive und unentgeltliche Tätigkeit in Vereinen und sonstigen Organisationen mit kulturellen, sportlichen, sozialen, kirchlichen oder anderen gemeinnützigen Zielen. Geehrt wurden Walter Amrhein (Klingenberg), Lioba Aufschneider (Mönchberg), Roland Eicker (Leidersbach),
Robert Faust (Mömlingen), Andrea Hartig (Elsenfeld), Egon Heilmann (Rüdenau), Rudolf Herkert (Rüdenau), Ingrid und Günther Krauß (Kleinwallstadt), Marianne Lermann (Collenberg), Luise Miltenberger (Mönchberg), Thomas Müssig (Dorfprozelten, jetzt Freudenberg), Peter Selesion (Kleinheubach), Karin Vogel (Erlenbach), Claudia Zang (Kirchzell), Brigitte Zawidzki (Sulzbach) und Margot Zoidl (Bürgstadt).

Das Ehrenzeichen am Bande für langjährige Dienste beim THW, gestiftet zur Würdigung von ehrenamtlichen Verdiensten um die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Landesverband Bayern (THW) als Ehrenzeichen am Bande für 25-jährige aktive Dienstzeit, überreichte der Landrat an Benedikt Heyer, Peter Bauer und Silke Frauenfelder.

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