Landkreis Miltenberg begrüßt 28 neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger

Die EingebŸrgerten stellten sich mit Landrat Jens Marco Scherf (links) und GŸünther Oettinger (rechts) zum Erinnerungsfoto.
  • Die EingebŸrgerten stellten sich mit Landrat Jens Marco Scherf (links) und GŸünther Oettinger (rechts) zum Erinnerungsfoto.
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Der Landkreis Miltenberg hat seit Dienstagabend, 25. 10. 2016, 28 neue deutsche Staatsbürger und Staatsbürgerinnen. Im würdigen Rahmen einer Einbürgerungsfeier überreichten Landrat Jens Marco Scherf und der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags, Bürgermeister Günther Oettinger, den Eingebürgerten ihre Urkunden.

Die Eingebürgerten würden zu einem Teil Deutschlands und der Europäischen Union, stellte Landrat Jens Marco Scherf fest, die Einbürgerung sei zudem ein Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Der Landrat ging in seiner Rede vor allem auf das Grundrecht der Religionsfreiheit ein – aufgrund des Zuzugs von Flüchtlingen ein vieldiskutiertes Thema in den vergangenen Monaten. In Deutschland seien Staat und Kirche nicht strikt getrennt, wies der Landrat auf die „Erziehung zur Ehrfurcht vor Gott und der Achtung vor der Würde des Menschen“ hin, die in der Landesverfassung verankert sei. Somit seien alle Lehrkräfte aufgefordert, „egal ob sie evangelisch, katholisch, reformiert, orthodox, muslimisch, alawitisch, jüdisch oder atheistisch sind“, junge Menschen in der Ehrfurcht vor Gott zu erziehen. „Der Gott unseres Grundgesetzes ist weder exklusiv evangelisch, katholisch, jüdisch oder muslimisch“, steht für Scherf fest. Der Gott des Grundgesetzes habe vielmehr inkludierenden Charakter, stehe für Menschenwürde und Gerechtigkeit, für die Werte des Grundgesetzes der Bundesrepublik und der Verfassung der Europäischen Union. Für alle Bürgerinnen und Bürger gelte es, sich aktiv in die Gesellschaft und für die Mitmenschen einzubringen. Denn nur wenn man die Werte des Grundgesetzes und die Grundlagen von Freiheit und Demokratie lebe, könnten diese Werte auf Dauer fortbestehen. Scherf blickte am Beispiel der Einwanderung von Menschen mit türkischen Wurzeln auf die positive Geschichte der Integration. Er machte dies unter anderem an den jeweils 50. Geburtstagen der Moschee in Erlenbach und des Türkischen Fußballvereins Erlenbach fest.
Nach dem Bekenntnis der Einbürgerungsbewerber überreichte der Landrat zusammen mit Günther Oettinger Einbürgerungsurkunden an elf Menschen aus der Türkei, drei aus Polen, jeweils zwei aus Griechenland, Thailand und Ungarn sowie je einen aus Armenien, Äthiopien, Iran, Kamerun, Kasachstan, Rumänien, Serbien und der Russischen Föderation.
Für die Eingebürgerten berichtete Ágnes Landgráf von ihrem Lebensweg. Sie, Abkömmling einer deutschen Familie in Ungarn, war nach dem Tod ihrer Mutter aus Ungarn in die Heimat ihrer Vorfahren nach Deutschland zurückgekehrt. Eigentlich hatte sie nur Verwandte besuchen wollen, nach und nach sei aber in ihr der Wunsch herangereift, länger in Deutschland bleiben zu wollen. Als ihr Sohn im Jahr 2008 geboren wurde, habe sie eigentlich vorgehabt, bis zu seiner Einschulung wieder nach Ungarn zurückzukehren. Ihr Sohn allerdings sei hier heimisch geworden, fühle sich ausschließlich als Deutscher und spreche viel besser Deutsch als Ungarisch. „Über viele Jahre hinweg sind wir hier heimisch geworden“, fasste Ágnes Landgráf zusammen. Deshalb sei die logische Konsequenz gewesen, sich einbürgern zu lassen.
Miltenbergs Bürgermeister Helmut Demel überbrachte im Namen der Bürgermeister des Landkreises Glückwünsche zur Einbürgerung. Er zeigte am Beispiel der Kreisstadt, welche Tradition hier Einwanderung und Integration haben. Er lobte die portugiesische und türkische Gemeinde, die sich beispielsweise aktiv am Stadtfest beteiligen. Auch viele Familien aus Kasachstan, die sogenannten Russlanddeutschen, seien in Miltenberg heimisch geworden. „Es gibt keine Gemeinde im Landkreis, die sich nicht über neues Blut freut“, schloss Demel.
Nach dem gemeinsamen Singen des Deutschlandlieds schloss sich ein Stehempfang an, der allen Neubürgerinnen und Neubürgern Gelegenheit zum Austausch bot. Die musikalische Umrahmung der Einbürgerungsfeier hatte das Bläserquintett der Fränkischen Rebläuse mit Rudi, Klaus und Paul Tabery, Michel Reinhart und Wendelin Meisenzahl übernommen.

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