Bürger entwickeln ein „Best Case Szenario“ für die Zeit nach Corona
Für die Zukunft, nur das Beste!

Für die Zukunft, nur das Beste! | Foto: Bild von Daniela Dimitrova auf Pixabay
  • Für die Zukunft, nur das Beste!
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Aktuell machen wir als Einzelpersonen und Gesellschaft grundlegende Erfahrungen: Arbeitskraft wird systemrelevant oder kurzfristig überflüssig. Familienzeit mit den Kindern weitet sich aus und mit Menschen in Heimunterbringung reduziert sie sich. Wirtschaft ist nicht die einzigste Maxime und Wohlstand kann man auch in Gesundheit messen. Demokratische Vielfalt kann offen formuliert werden und zugleich erleben wir, dass Mehrheitsmeinungen noch keinen Konsens ergeben. Vieles mehr ließe sich aufzählen und zugleich ist das Erleben individuell sehr verschieden. Niemand will in dieser Situation gänzlich alleine sein. Viele schließen sich in sozialen Netzwerken kurz. Die KAB im Kreis Miltenberg hat dazu seit März einen Webtalk „Corona & Politik“ für jedermann organisiert, damit auch ein allgemeiner und öffentlicher Ort der gesellschaftlichen Diskussion und Willensbildung in der Region gegeben ist.
Nach der Behandlung akuter Krisen-Fragen geht es dem Verband nun darum, „die Zeit nach Corona“ in den Blick zu nehmen. Rudi Großmann (Erlenbach) beschreibt das Ziel so: „Es geht darum, die Erfahrungen aus der Krise für ein besseres gesellschaftliches Zusammenleben auszuwerten.“ In den vielen Talkshows werden insbesondere wirtschaftliche Problem-Szenarien diskutiert und eine Zukunft wird schwieriger als die andere. Die KAB will dem gegenüber gemeinsam mit engagierten Bürgern beschreiben, was denn im besten Falle passieren könnte. Manager nennen das dann ein „Best-Case-Szenario“.
Immer Donnerstags um 18.30 bis 20.00 Uhr treffen sich nun Menschen aus der Region Miltenberg, Aschaffenburg und Main-Spessart in einer Videokonferenz und entwickeln diese Idee. Erste, noch diskussions-offene Ergebnisse zeigen auf, was wir alle gemeinsam besser machen können:

  • Die Wirtschaft muss aufgebaut werden. Dabei muss sie klar ökologisch und klimafreundlich werden.
  • Der Sozialstaat muss auch bei einbrechenden Steuereinnahmen weiter finanziert werden. Dazu muss die Besteuerung der Internetwirtschaft ausgebaut werden.
  • Das Home-Office muss qualifiziert werden. Es braucht räumliche Abgrenzung, zeitliche Eingrenzung und es ist kein Ersatz für freie Familienzeiten.
  • Die Chancengleichheit von Kindern muss hergestellt werden. Kleine Gruppen, Projektarbeit sowie digitale Begleitung unterstützen individuelle Lernwege und müssen erhalten bleiben.
  • Familienzeiten und die gleichwertige Arbeitsteilung von Mann und Frau müssen gewährleistet werden. Die Selbstorganisation von Familien braucht erweiterte gesetzliche Freistellungsregeln, um den Eigenbeitrag in der Erziehung von Kindern zu unterstützen.
  • Engagement und Ehrenamt kann digital unterstützt werden, lebt aber von der direkten Begegnung. Diese Lebensbereiche müssen genauso wie Arbeit, Bildung und Kultur ermöglicht und mit digitalen Instrumenten erweitert werden.
  • Gesundheit, Pflege und Soziales müssen in ihrer Wertschätzung und Finanzierung aufgewertet werden. Die Sorge um Benachteiligte, Kranke, Behinderte und Senioren braucht gute Bezahlung und psychologische Begleitung.
  • Die Kirche muss sich für benachteiligte Gruppen einsetzen. Jenseits von Liturgie und Sonntagspflicht muss die Kirche ihre christlichen Grundüberzeugungen gesellschaftlich einfordern und ihre Kompetenzen einbringen.

Freilich sind das nur erste Ergebnisse, die eine weitere Diskussion und auch Ergänzungen brauchen. Mit der weiteren Durchführung der Videokonferenzen bietet sich die Möglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger, sich daran zu beteiligen. Die Diskussionen werden vorwiegend in kleinen Themengruppen mit 2-5 Personen abgehalten, womit eine echte Beteiligung möglich ist. Darüber hinaus geht die KAB davon aus, dass die Ergebnisse im Herbst auch im Rahmen einer echten Präsenzveranstaltung öffentlich diskutiert werden. Ganz so wie es ein Teilnehmer festgehalten hat: „Engagement und Ehrenamt kann digital unterstützt werden, lebt aber von der direkten Begegnung.“

Autor:

Joachim Schmitt aus Niedernberg

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