Freude über 27 neu Eingebürgerte
27 Männer, Frauen und Kinder sind seit Mittwochabend deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. In feierlichem Rahmen übergaben Landrat Jens Marco Scherf und sein Stellvertreter Thomas Zöller im großen Sitzungssaal des Landratsamts die Einbürgerungsurkunden.
Die Eingebürgerten hätten das Ende eines langen Wegs zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft erreicht, so Landrat Jens Marco Scherf. Alle seien Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit in Deutschland, sagte der Landrat und bezeichnete die Einbürgerung als bedeutenden Schritt. Als deutscher Staatsbürger habe man auch Teil am „Friedensprojekt Europa“, an einer einzigartigen Epoche des Wohlergehens in der Europäischen Union und einer freiheitlichen Gesellschaft, in der „die Freiheit des einzelnen geschützt ist und er die Chance hat, die Freiheit und die persönlichen Möglichkeiten zum Wohle aller zu nutzen.“
Es liege an Jedem selbst, Tag für Tag seinen Beitrag zu leisten, dass dieses Staatswesen und das Miteinander funktioniert und dass die freiheitlich und demokratisch geprägten Werte gestärkt werden. Die Freiheit gebe viel Freiraum, stellte Jens Marco Scherf fest. Diesen gelte es zu nutzen – in erster Linie durch die Übernahme von Verantwortung. Das erreiche man durch die Entfaltung der Talente und den Einsatz in Vereinen, Organisationen und in der Kommunalpolitik. „Machen Sie mit“, forderte der Landrat die Eingebürgerten auf. Sie kommen aus der Türkei (neun), Brasilien, Kasachstan, Kroatien und Rumänien (jeweils drei), Thailand (zwei) sowie aus Kuba, den Philippinen, Polen und Tunesien (jeweils einer).
Für die Eingebürgerten berichtete Olessya Zenchenko (Sulzbach) von ihrem Weg, der sie aus Kasachstan nach Deutschland geführt hat. Sie sei als Au-pair-Mädchen hierhergekommen, erklärte sie. Schnell habe sie sich in der Dorfgemeinschaft wohlgefühlt und Freundschaften geschlossen, so dass sie sich zum Bleiben entschloss. Seit Beendigung ihrer Ausbildung an der Fachakademie für Sozialpädagogik arbeitet sie als Erzieherin. „Ich habe meine neue Heimat wirklich liebgewonnen“, erzählte sie und dankte allen, die ihr auf dem Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft geholfen haben – vor allem dem Team am Landratsamt Miltenberg.
Im Namen der Bürgermeister des Landkreises freute sich Großwallstadts Bürgermeister Roland Eppig über die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft verändere das Leben, stellte er fest. Alle Eingebürgerten hätten einen langen Weg hinter sich, ihre Geschichten würden ein ganzes Buch füllen. Deutscher zu sein bedeute aber nicht, seine Herkunft und seine Kultur zu vergessen, so Eppig. Er hoffte, dass noch viele weitere Menschen den Schritt zur Einbürgerung gehen mögen, denn „Einbürgerung ist eine Bereicherung für unsere Heimat.“
Musikalisch umrahmt wurde die Einbürgerungsfeier vom Brassquartett „Brassquark“ der Musikschule Miltenberg mit Nils Neuberger, Jacob Neuhoff, Junah Graf und Felipe Texeira de Almeida. Nach dem gemeinsamen Singen des Deutschlandlieds trafen sich die Eingebürgerten mit ihren Familien bei einem Empfang des Landkreises. Dabei hatten sie auch Gelegenheit, ihre Gedanken im ausgelegten Erinnerungsbuch niederzuschreiben.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.