Frankenbund Besuch im von Wagner Museum
Frankenbund Fahrt nach Würzburg ins von Wagner Museum
Informationsfahrt ins Martin von Wagner Museum, Würzburg
Die Frankenbundgruppe Miltenberg unternahm am 24. Oktober eine Informationsfahrt ins Martin von Wagner Museum in Würzburg. Der Kurator des Museums, Dr. Markus Maier führte uns selbst durch die Räume der Gemäldeausstellung. Mehr als nur kenntnisreich und lebhaft wurden uns die Gemälde und Skulpturen beschrieben. Aber zunächst gestattete er uns einen kurzen Blick in den beeindruckenden „Toskana-Raum“, in dem noch immer Vorlesungen stattfinden.
Eine regelrechte Reise unternahmen wir dann mit Dr. Maier, der uns zunächst in die Toskana führte. Ein Triptychon aus Florenz, das um 1400 herum entstanden sein kann, war unsere erste Station. Es besticht durch seine hellleuchtenden Farben. Gegenüber kann man das Martyrium Kilians sehen. An diesem Bild, das um 1490 entstand, ist besonders interessant, dass die Festung noch als Schloss dargestellt ist und die Burkarduskirche noch ohne Chor zu sehen ist. Aber schon waren wir wieder in Miltenberg. Dr. Maier überraschte uns mit der Frage, „ob wir diese Madonna kennen“ und beschreibt den Abguss einer aus Sandstein gefertigten Muttergottes mit auffallend schön gearbeitetem Faltenwurf ihres Kleides. Das Original befindet sich in Miltenberg am Haus Berdami am Schnatterloch.
Und schon waren wir wieder in Genua kurz vor 1600, als Giovanni Paggi vor einem Spiegel stehend ein Doppelportrait von sich und einem Architekten gemalt hat. Im Alten Griechenland konnten wir den Rat der Griechen vor Troja bestaunen, deren Protagonisten uns aus der Ilias bekannt sind. Deutlich war den Ausführungen von Dr. Maier der Stolz zu vernehmen, dass außer dem riesigen Treppengemälde in der Residenz, auch Bilder von Tiepolo in der Ausstellung zu bewundern sind. Auf dem einen Bild ist der Mordanschlag des Mucius auf den Etruskerkönig Porsenna dargestellt, auf dem anderen zeigt Tiepolo die Frau und die Mutter des Coriolus, der Rom belagerte, weil er von dort verbannt wurde. Die Frauen bitten um Frieden, worauf Coriolus übrigens die Belagerung Roms abbricht. Im nächsten Raum fand ein Klebebild aus unzähligen bunten Federn, die auf Karton aufgeklebt sind, unsere besondere Aufmerksamkeit. Es zeigt Max I. Joseph von Bayern als Brustbild in einem ovalen Rahmen. Zurück in Miltenberg: Die Madonna, die uns Dr. Maier zeigt, hat einen erhöhten Platz an markanter Stelle vor dem Durchgang zum nächsten Raum gefunden. Sie stammt vom längst abgerissenen Gasthaus „Zum Lamm“ in der Ziegelgasse. Einen hochinteressanten Eindruck von der Architektur und vor allem der Technik, die zum Bauen einer „Echterhaube“ angewandt wurde, war die vorletzte Station unserer Reise durch die Kunst mehrerer Jahrhunderte, bevor wir zum Schluss wieder in Miltenberg ankamen. Ein Gemälde, das Miltenberg mit der Staffelkapelle zeigt und den Main aus Richtung Freudenberg her eher mäandern lässt, ließ uns alle noch einmal staunen.
Das Martin von Wagener Museum, das den Namen seines Stifters trägt, ist eines der größten Universitätsmuseen in ganz Europa. Es beherbergt Kunst aus fünf Jahrtausenden. Von Wagner stiftete 1857 seine antike und moderne Werke umfassende Kunstsammlung der Universität Würzburg. Seit 1963 ist das Martin von Wagner Museum im Südflügel der Residenz untergebracht.
Dr. Maier hat angeboten uns bei einem späteren Besuch auch die antike Sammlung näher zu bringen, die vor allem auf Keramik von 1500 v. Chr. – 300 n. Chr. ausgerichtet, den Schwerpunkt bilden griechische Vasen der Blütezeit zwischen 560–300 v. Chr..
Den Abschluss unseres Besuchs in Würzburg stelle die Besichtigung des Hofes des Juliusspitals dar. Auch hier führte uns Dr. Maier in seiner begeisternden Art. Besonders ging er auf das Relief ein, das die Grundsteinlegung des Spitals zeigt ein. Julius Echter von Mespelbrunn, der als Fürstbischof weltliches und kirchliches Oberhaupt des Hochstiftes Würzburg war, gründete ein Spital und aktivierte die Universität in Würzburg.
Autor:Helmut Demel aus Miltenberg |
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