Feuerwehren: Wichtige Erkenntnisse von Kontingentübung mitgebracht
Mit vielen wichtigen Erfahrungen im Gepäck sind am Sonntagnachmittag, 11. September 2016, 122 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Miltenberg mit 30 Fahrzeugen von der großen Hilfskontingentübung im Rhein-Hunsrück-Kreis zurückgekehrt. Beim Feuerwehrfest in Großwallstadt klang der anstrengende Übungseinsatz aus.
Insgesamt waren beim Waldbrandszenario im rheinland-pfälzischen Tiefenbach 213 Einsatzkräfte aus der Region vor Ort, um einen angenommenen Waldbrand zu bekämpfen – darüber hinaus 122 aus dem Landkreis Miltenberg und 170 aus dem Landkreis Aschaffenburg. Zur Waldbrandbekämpfung wurden ergänzend zu zwei Standardlöschzügen zwei weitere Löschzüge gebildet, die im Wesentlichen aus Wassertransportkomponenten geführt werden und die mit leistungsfähigen, geländegängigen Fahrzeugen ausgestattet sind.
Übung von Samstag bis Sonntagmittag
Die Übung startete mit den örtlichen Kräften am Samstagvormittag, die bayerischen Kräfte kamen im Laufe des Tages als Ergänzung dazu. Für die Unterbringung stellte der Rhein-Hunsrück-Kreis den Hilfskontingenten zwei Sporthallen zur Verfügung, Feldbetten und Unterbringungsgerätschaften wurden von den Hilfeleistungskontingenten mitgeführt. Die Übung endet am Sonntagmittag mit dem Rückmarsch der übenden Kräfte an ihre Standorte und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft. Die Übung wurde von Beobachtern aus beiden Landkreisen begleitet, die die Erkenntnisse auswerten werden. Unter anderem wird auch die Regierung von Unterfranken beteiligt.
Wichtige Erkenntnisse mitgebracht
Kreisbrandrat Meinrad Lebold zeigte sich zufrieden mit dem Übungsverlauf und brachte wichtige Erkenntnisse mit: „Die Zusammenstellung der Logistik muss gut vorbereitet sein“, brachte er es auf den Punkt. Es sei zu überlegen, ob nicht bereits das Vorauskommando zumindest Teile der Logistik mit in den Einsatz nimmt, sagte er. Auch sei eine frühzeitige Erkundung mit den Einsatzkräften vor Ort notwendig, um das fremde Territorium gut kennen zu lernen. Das Kontingent aus dem Landkreis Miltenberg habe man so zusammengestellt, dass der Brandschutz vor Ort jederzeit gewährleistet gewesen sei, fasste er zusammen, aus diesem Grund habe auch nicht jede Wehr aus dem Landkreis am Einsatz teilgenommen. Er würdigte in diesem Zusammenhang den Einsatz der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain, die während der Übungszeit durch sorgfältige Planung und Eingabe in das Einsatzleitprogramm die Einsatzbereitschaft in ihrem Bereich sicherstellte. Lebold dankte nach der Rückkehr vom Einsatz allen Einsatzkräften für deren Einsatz und dem Landkreis Miltenberg für die Übernahme der Kosten für Treibstoff und Verpflegung.
Der Freistaat Bayern hatte bereits 2009 die Landkreise aufgefordert, Feuerwehr-Hilfe-leistungskontingente aufzustellen, die als Löschzüge eingesetzt werden können. Diese Kontingente sollen in der Lage sein, im Einsatzgebiet 48 Stunden lang autark arbeiten zu können. Aus diesem Grund führen sie eine Logistikkomponente mit, die für Verpflegung und Versorgung sorgt; später wird die Versorgung vor Ort sichergestellt. Die Lage vor Ort wird durch ein sogenanntes Vorkommando erkundet. Die Ausrüstung wird mehrheitlich von den Gemeinden gestellt, die vom Landkreis beschaffte Ausrüstung ist soweit wie möglich eingeplant.
Um die örtliche Ausrüstung nutzen zu können, muss von den jeweiligen Kommunen deren Einverständnis eingeholt werden. Besetzt werden die Kontingente auf freiwilliger Basis. Im Einsatzfall wird stets versucht, das nächstgelegene Hilfeleistungskontingent zu alarmieren, aber auch fachliche Schwerpunkte werden berücksichtigt. Gesteuert werden solche Einsätze normalerweise über das Lagezentrum des bayerischen Innenministeriums oder das gemeinsame Lagezentrum des Bundes. Aus dem Landkreis Miltenberg waren Hilfeleistungskontingente bereits 2002 in Dessau sowie 2013 in Barby (Sachsen-Anhalt) im Einsatz. In Barby waren die Kräfte aus dem Landkreis Miltenberg insgesamt 14 Tage lang tätig, wobei die Helferinnen und Helfer zweimal ausgetauscht wurden.
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