Feuerwehrausrüstung weiter verbessert
Landrat Jens Marco Scherf hat am Freitagabend in Kleinheubach Feuerwehrausrüstung im Wert von rund 580.000 Euro an die Feuerwehren aus Kleinheubach, Elsenfeld, Erlenbach und Großwallstadt übergeben.
Damit würden Kreistag und Kreisverwaltung ihrer Verantwortung für den überörtlichen Brand- und Katastrophenschutz gerecht, sagte der Landrat vor Vertretern aus dem Kreistag, Kreisbrandinspektion sowie Feuerwehrleuten und Mitarbeitern der Landkreisverwaltung. „Es geht um die bestmögliche Ausstattung der Wehren, damit die Kameradinnen und Kameraden wirkungsvoll Abhilfe schaffen können und durch gute Ausstattung bestmöglich in extremen Aufgabensituationen geschützt sind“, sagte Scherf. Er wies darauf hin, dass der Landkreis auch dank Zustimmung der Kreistagsfraktionen in den letzten drei Jahren fast zwei Millionen Euro für den überörtlichen Brandschutz zur Verfügung gestellt habe. Er dankte dem Freistaat für die Zuschüsse, der Landkreisverwaltung, der Kreisbrandinspektion mit Kreisbrandrat Meinrad Lebold für die fachliche Unterstützung sowie den Wehren und Gemeinden für die Bereitschaft, das überörtliche Gerät in ihre Verantwortung zu übernehmen.
Die beiden mobilen Großlüfter MGV 125 (125.000 Euro, Feuerwehr Kleinheubach) und MGV 80 (29.000 Euro, Feuerwehr Elsenfeld) sorgten umgehend für bessere Sicht und niedrigere Temperaturen im Brandobjekt, so dass Rettungsmaßnahmen schneller und sicherer bewältigt werden könnten. Damit könnten sich die Brandbekämpfer schneller im Objekt orientieren und effektiver löschen, zudem erhöhten sich die Überlebenschancen für Eingeschlossene. Aufgrund der Industrialisierung im Landkreis und der zahlreichen großen Gebäude sei es nötig, die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen durch Feuerwehrgerät zu unterstützen. Die Geräte hätten sich bewährt, was man zuletzt beim Brand im ICO gesehen habe. Vorteil der Stationierung des großen Lüfters in Kleinheubach sei die relativ zentrale Lage zu den Hochregallägern in der Region.
An die Feuerwehr Erlenbach übergab der Landrat einen Mikrocopter. Die 25.500 Euro teure Drohne unterstützt die Wehr bei der Erkundung. Je größer die Einsatzstelle ist, desto schwieriger und zeitintensiver sei die Erkundung, so Scherf. Aus der Luft könnten Gebäudezüge, Waldbrände und Industrieanlagen gut überblickt werden. Auch für die Personensuche brauche man die Drohne, die über eine Wärmebildkamera verfügt.
Aus Mitteln der bayerischen Sonderinvestitionsprogramme Katastrophenschutz und Hochwasser hat der Landkreis einen Abrollbehälter Löschwasserförderung sowie eine Verstärkerpumpe auf Anhänger erhalten, die der Landrat an die Feuerwehr Großwallstadt übergab. Die Kosten von 400.000 Euro trage der Freistaat, so Scherf. Ein Element des Programms „Fahrzeuge und Geräte des Katastrophenschutzes“ sei die Beschaffung von Abrollbehältern mit leistungsfähigen Wasserfördersystemen. Der Abrollbehälter, bestehend aus Pumpen- und Schlaucheinheit, diene der Förderung großer Wassermengen bei Bränden mit großem Löschwasserbedarf sowie zum Abpumpen bei Hochwassereinsätzen. Das System zeichne sich durch besonders schnelle Einsatzbereitschaft und eine geringe notwendige Bedienmannschaft aus.
Mit diesen drei Gerätetypen an vier Standorten verfolgten Kreistag und Kreisverwaltung, Kreisbrandinspektion und Wehren das Ziel, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen gut schützen zu können. Scherf hob aber auch die Frauen und Männer der Wehren hervor, die dieses hervorragende Gerät bedienen.
Es sei seit langem ein Bestreben der Kreisbrandinspektion, mobile Großventilatoren zu beschaffen, stellte Kreisbrandrat Meinrad Lebold fest. So mancher Brand habe unterstrichen, wie sehr man diese Geräte braucht. Mit der Verteilung der Geräte habe man eine gute Lösung gefunden. Auch die Drohne sei eine sinnvolle Ergänzung der Ausrüstung, wies der Kreisbrandrat auf die damit mögliche Überwachung größerer Gebiete hin. Das Wasserfördersystem habe eine enorme Leistung, zudem seien die Schläuche schnell auslegbar. So sei es unter anderem möglich, weite Entfernungen mit geringen Reibungsverlusten zu überbrücken. Das System werde durch Flutmodule ergänzt, die bis zu 50.000 Liter Wasser pro Minute fördern können. Die Einsatzplanung habe die Kreisbrandinspektion vorgenommen, die Dokumentation habe maßgeblich Kreisbrandinspektor Johannes Becker erstellt. Wie der Landrat richtete Lebold seinen Dank an Staatssekretär Gerhard Eck und den Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbands, Alfons Weinzierl, die sich für die Beschaffung des Systems und die Stationierung im Landkreis starkgemacht hätten. Er dankte aber auch den Vertretern des Innenministeriums sowie den Wehren für die Übernahme des Geräts.
Kleinheubachs Bürgermeister Stefan Danninger lobte die interkommunale Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und der Gemeinde Kleinheubach, die sich unter anderem in der Schaffung von drei zusätzlichen Stellplätzen für überörtliches Gerät im Feuerwehrhaus Kleinheubach ausdrücke. Landkreis und Gemeinderat hätten damit Weitblick bewiesen, befand Danninger und stellte fest, dass die drei Stellplätze vom Landkreis nun voll belegt seien.
Die Gerätschaften wurden vom katholischen Pfarrer Michael Prokschi und der evangelischen Pfarrerin Judith Haar-Geißlinger gesegnet.
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