Fest der Staffelmadonna feierlich begangen
„O, Maria auf den Stufen, hehre Schutzfrau unsrer Stadt! Wer hat je zu dir gerufen, der nicht Trost gefunden hat?“ Mit diesem Lied wurde der Gottesdienst zu Ehren der Staffelmadonna am Abend des 19.11.2018 in der Pfarrkirche St. Jakobus Miltenberg feierlich eröffnet. Das Fest der Staffelmadonna erinnere u.a. an die vor 200 Jahren abgebrochene Kapelle „Maria uff den Staffeln“, die sich direkt am Main befunden hätte, so Pfarrer Jan Kölbel in seiner Einführung zur Messfeier. Das Gnadenbild der Muttergottes sei besonders von Mainfischern- und Schiffern verehrt worden und werde heute in der Pfarrkirche aufbewahrt. In seiner Predigt äußerte sich Pfarrer Kölbel über das Evangelium, in dem Jesu Mutter und seine Brüder ihn sprechen möchten und Jesus fragt: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?“ Es scheine so, als wende sich Jesus mit dieser Frage öffentlich von seiner Mutter und seiner Familie ab - ein eher seltsames Evangelium für ein Marienfest. Verwandtschaftsbeziehungen seien zur Zeit Jesu sehr wichtig gewesen, allerdings relativiere Jesus mit seiner Frage die Blutsbande. Die geistige Verwandtschaft im Glauben sei ihm viel wichtiger gewesen. Er gibt auf seine Frage auch selbst die Antwort: „Wer den Willen meines Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“ Dies passe auf Maria. Sie habe immer wieder ihr „Ja“ zu Gottes Plänen gesprochen, auch wenn es ihr manchmal schwer gefallen sei. Maria wäre nicht nur die leibliche Mutter Jesu, sondern auch die Mutter im Glauben an den himmlischen Vater, weil sie den Willen Gottes erfüllt habe. Dies mache sie für Christen zum Vorbild und rege dazu an, ihr Gottvertrauen nachzuahmen. Sie wolle Kraft geben und Trost spenden. Dies hätten schon viele vor dem Bild der Staffelmadonna erfahren – wie es im Eingangslied heißt. Mit der an den Gottesdienst anschließenden Prozession durch das Schwarzviertel und die Mainstraße wurden die Stadt und ihre Bewohner unter die Fürsprache und den Segen der Gottesmutter gestellt. Durch dieses Glaubenszeugnis sollten sie vor großem Schaden wie Hochwasser und Feuer bewahrt werden. Weiterhin wurde dafür gebetet, dass die innere Eintracht der Bürger wachsen und gedeihen möge. Mit dem Wunsch: „Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib“, schloss Pfarrer Kölbel den Gottesdienst. Die Familien, die sich angemeldet hatten, erhielten ein Herbergsbild der Staffelmadonna zum Beten zuhause und zur gegenseitigen Weitergabe.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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