Worauf es im Leben ankommt
Familiengottesdienst am 17.02.2019 in der Pfarrkirche St. Jakobus Miltenberg
„Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde, heute wird getan, worauf es ankommt, wenn er kommt.“ Mit diesem Lied wurde der Familiengottesdienst am 17.02.2019 in der Pfarrkirche St. Jakobus Miltenberg eröffnet. Doch worauf kommt es an? Zunächst wurde dieser Frage in einem Dialog nachgegangen, als sich zwei Bekannte darüber austauschten, was bei ihnen gut gelaufen sei. Sie beglückwünschten sich gegenseitig für ihre Leistungen. Pfarrer Jan Kölbel stellte fest, dass es viele Gelegenheiten gebe, sich zu beglückwünschen, z.B. als getaufte Christen sagen zu können: „Herzlichen Glückwunsch, du bist ein Kind Gottes.“ Nach der Verkündigung des Evangeliums unterhielten sich erneut die beiden Bekannten und gratulierten sich zu einer Grippe bzw. zu einem Misserfolg im Sport. Diese kuriosen Glückwünsche würden sich im Lukasevangelium widerspiegeln. Darin scheine Jesus Glückwünsche an Hungernde, Verachtete und Arme auszusprechen, so Pfarrer Kölbel in seiner Predigt. Jesus mache sich jedoch nicht über die Menschen lustig, wenn er sie selig bzw. glücklich preise, wenn es ihnen schlecht gehe bzw. wenn sie arm seien. Mit seinen Aussagen stelle er unsere Erwartungen auf den Kopf. Gleichzeitig warne er davor, dass eine gute Situation ins Gegenteil umschlagen könne („Weh‘ euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern“). Arm, hungrig, krank oder verachtet zu sein, sei sehr schwer. Manchen Menschen gehe es wirklich schlecht, z.B. chronisch Kranken ohne Aussicht auf Heilung oder Menschen, die einen geliebten Menschen verloren hätten oder aber auch Kindern in Kriegsgebieten. Als Christen sei man dazu aufgerufen, zu helfen, dies funktioniere aber nicht immer. Selbst für Menschen, denen es dauerhaft schlecht gehe, habe Gott einen Platz, diese liebe er besonders. Jedem Menschen sei eine hohe Würde von Gott geschenkt, die nicht verdient werden müsse. Gott liebe uns auch mit schlechten Leistungen oder wenn etwas schief gegangen sei. Jesu Warnrufe dienten als Appell, als Reicher die Armen nicht zu vergessen, als Satter seine Gesundheit nicht durch übermäßiges Essen zu gefährden und als Lachender andere nicht durch das eigene Lachen klein zu machen. Es komme im Wesentlichen darauf an, sich bewusst zu machen, dass Gott die Menschen, denen es schlecht gehe, besonders liebe. Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Pfarrer Kölbel beim Familiengottesdienstteam für die inhaltliche und musikalische Gestaltung und lud zum anschließenden Kirchenkaffee ein.
Nina Reuling
Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.