„Es steht ein Baum im Odenwald“: Der Landkreis Miltenberg, der Odenwaldkreis und der Neckar-Odenwald-Kreis pflanzen gemeinsam einen Bergahorn zum Gedenken an Alt-Landrat Roland Schwing
Oberzent-Hesseneck. Vor exakt 20 Jahren hat die beispielhafte grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Odenwald mit der Unterzeichnung einer entsprechenden Erklärung am Dreiländerstein in Hesseneck (heute: Stadt Oberzent) ihren Anfang genommen. Daraus hat sich inzwischen nicht nur im Tourismussektor, sondern auch in ganz vielen anderen Bereichen eine enge Kooperation über Ländergrenzen hinweg entwickelt. Maßgebliche Wegbereiter dieses regionalen Dialogs waren die damaligen Landräte Roland Schwing (Miltenberg), Horst Schnur (Odenwaldkreis) und Detlef Piepenburg (Neckar-Odenwald-Kreis).
Nachdem Roland Schwing, der von 1986 bis 2014 Landrat des Landkreises Miltenberg war, am 3. Oktober 2017 im Alter von nur 68 Jahren völlig unerwartet gestorben ist, haben die drei Odenwald-Landkreise deshalb spontan beschlossen, anlässlich des ersten Todestages zu seinem Gedenken eben in Hesseneck in unmittelbarer Nähe zum Römerkastell einen Baum zu pflanzen. Hierzu hieß Landrat Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) als inzwischen dienstältester Landrat nicht nur Renate Schwing, die Frau des Verstorbenen, und deren Kinder samt Familien, sondern auch seine beiden Landratskollegen Jens Marco Scherf (Miltenberg) und Frank Matiaske (Odenwaldkreis), sowie die ehemaligen Landräte Horst Schnur und Dietrich Kübler willkommen. Von Seiten der Stadt Oberzent nahmen Bürgermeister Christian Kehrer und Bürgermeister a.D. Thomas Ihrig teil.
Man habe, so Brötel, mit Roland Schwing nicht nur einen guten Freund und Kollegen, sondern vor allem auch einen wunderbaren Menschen verloren. Dabei habe sich einmal mehr gezeigt, dass das Leben eben doch nur ein kurzer Augenblick zwischen zwei Ewigkeiten sei, wie es in einer norwegischen Weisheit heißt. Roland Schwing werde aber im gesamten Odenwald unvergessen bleiben. Vieles von dem, was er angestoßen habe, lebe weiter fort. Deshalb sei man auch übereingekommen, das symbolisch mit der Pflanzung eines standorttypischen Bergahorns im besonderen Gedenken an ihn zu bekräftigen. Dort, wo die Zusammenarbeit im Odenwald begonnen habe, solle der Bergahorn künftig Wurzeln schlagen und sich so zu einem stattlichen Baum entwickeln, der immer mit dem Namen von Roland Schwing verbunden bleibt. An den Hintergrund der Baumpflanzung erinnert deshalb auch eine Gedenktafel, die unmittelbar neben dem Baum angebracht und im Rahmen der kleinen Feierstunde offiziell enthüllt wurde.
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