Einsturzgefährdete Wand nach Wohnhausbrand gesichert
Aufgrund eines Wohnhausbrandes in der Freitag-Nacht im Miltenberger Fährweg wurden die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks am Samstagmorgen zu Abstützung einer Giebelwand gerufen. Nach der Übergabe der Einsatzstelle durch den Einsatzleiter wurde gleich mit einer ersten Lageerkundung begonnen. Während eine Gruppe bereits mit der Anlage einer Materialablage begann, ermittelte die weitere Gruppe die Größe des Trümmerschattens (also der Bereich, wohin die Hauswand evtl. fallen könnte), der dann abgesperrt wurde.
Unter der Leitung der beiden Gruppenführer Matthias Zipf und Michael Zipf wurde nun begonnen eine Sicherung der Gebäudewand durch das Einsatz-Gerüst-System (EGS) aufzubauen. Beim EGS handelt es sich um ein vielseitig verwendbares, modulares Gerüstsystem, mit dem im Einsatzfall unterschiedliche Hilfskonstruktionen erstellt werden können. Die anwesenden Baufachberater standen den Führungskräften mit Ihrem Fachwissen beratend zur Seite.
Um die Einsatzkräfte nicht im Gefahrenbereich arbeiten zu lassen, wurde das Grundgerüst außerhalb des Trümmerschattens zusammen gebaut, um es anschließend direkt an der Hauswand zu auszurichten. Danach wurde das Einsatz-Gerüst-System in die Höhe gebaut und vor allem immer wieder nach hinten verstrebt. Ebenso wurde eine sogenannte Aufgleitsicherung installiert. Damit soll unterbunden werden, dass das Gerüst durch den Druck der einsturzgefährdeten Hauswand weg rutscht. Der Druck der Hauswand wurde durch entsprechende Bohlen zwischen Hauswand und Gerüst gleichermaßen auf das Gerüstsystem abgeleitet.
Nach rund vier Stunden stand die komplette Abstützung, so dass von der Wand bis zur endgültigen Begutachtung durch einen Sachverständigen keine weitere Gefahr ausgehen kann - so jedenfalls im tatsächlichen Einsatzfall. Da es sich bei diesem Aufbau nur um eine Ausbildung handelte, wurde das EGS im Anschluss wieder zurück gebaut.
Neben dem Einsatz-Gerüst-System verfügt der THW-Ortsverband auch über ein Abstütz-System-Holz, mit welchem Gebäudeabstützungen bis zu einer Höhe von sechs Metern hergestellt werden können. Welches System im Einsatzfall benutzt werden kann, hängt immer von den örtlichen Verhältnissen ab und kann dank der modularen Aufbauweise auch entsprechend angepasst werden.
Autor:Stefan Wolf aus Miltenberg | |
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