Ehrenamtliche gesucht:
DIGITALLOTSEN FÜR MEHR DIGITALE TEILHABE
Die fortschreitende Digitalisierung im öffentlichen, kommerziellen und sozialen Bereich stellt „digital-ferne“ Menschen vor erhebliche Probleme im täglichen Leben. Personen ohne Internetzugang sowie Personen, die sich sehr unsicher im Umgang mit digitalen Angeboten fühlen, sind auf die Hilfe (und die Hilfsbereitschaft) angewiesen. Zugleich gibt es viele kundige Menschen, die sich leicht tun, den Umgang mit Handy oder Laptop zu erklären. Hier setzt die Arbeit der ehrenamtlichen Digitallotsen an und Bürgerinnen und Bürger sind angefragt hier mitzuhelfen.
Was ist die Aufgabe der Digitallotsen?
Ziel ist die ehrenamtliche Hilfe und Vermittlung von Informationen für digitale Zugänge und zwar alltagsnah und direkt vor Ort. Die derzeit wichtigste Aufgabe ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Kleine Workshops oder Sprechstunden richten sich an Menschen, die prinzipiell Zugang zur digitalen Welt haben, also einen Internetzugang und ein entsprechendes Endgerät. Meist sind das ein Laptop, Handy oder Tablet. Für diese Menschen wird ca. alle zwei Monate wohnortsnah ein Mini-Workshop zu wechselnden Themen angeboten. Dabei geht es um den Umgang mit dem Smartphone oder die Nutzung eines Internet-Browsers für den Einkauf, die Buchung von Tickets und Terminen, die Erstellung von Anträgen und all die digitalen Dinge, die gerade für weniger mobile Menschen hilfreich sein können.
Die Digitallotsen sind nicht unbedingt Fachkräfte für IT, kennen aber den alltäglichen Umgang mit Smartphone und Co. Sie entwickeln gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen kurze Workshops und setzen sie im Team um. Neue Digitallotsen können bereits auf ein Portfolio an Workshopunterlagen zugreifen, die über eine gemeinsame digitale Plattform geteilt werden. Um die Raumbuchung, notwendiges Equipment und die Bewerbung der Veranstaltung kümmert sich der Träger „KAB sozial & gerecht“ gemeinsam mit den Kooperationspartnern vor Ort.
Wer kann Digitallotse werden?
Ehrenamtliche Digitallotsen können alle Personen werden, die sich als sichere Anwender von elektronischen Endgeräten, wie PC, Tablet und Smartphone verstehen. Spezielle IT- oder gar Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich. Neben diesen grundlegenden technischen Kenntnissen helfen den Digitallotsen auch die Freude am Umgang mit Menschen.
Was wird schon gemacht?
Die Idee der nachbarschaftlichen Unterstützung in digitalen Fragen ist nicht neu in der Region. In den Kommunen gibt es schon vereinzelnde Initiativen wie z. B. die “Appler“ mit ihren Workshops und Sprechstunden in Niedernberg. Auch Schulen haben schon mehrfach Kurse wie „Handyführerschein“ als Generationen-Projekte umgesetzt. In Erlenbach und Trennfurt wurde der Impuls bereits in ersten Workshops realisiert und es werden regelmäßig weitere folgen. Für den Herbst ist der erste Einsatz in Miltenberg geplant. Mit weiteren Menschen, die sich engagieren wollen, können weitere Orte erschlossen werden. Der Ausbau wird sich an den Wohn- und Arbeitsorten sowie den Interessen der Beteiligten orientieren.
Wie können Menschen einsteigen oder Unternehmen vermitteln?
Digitallotsen engagieren sich mit ihrer alltagsnahen digitalen Kompetenz und vor Ort. Das sind nicht notwendigerweise jene Menschen, die in den traditionellen Gelegenheiten von Engagement und Ehrenamt unterwegs sind. Interessierte können sich direkt beim Träger KAB sozial & gerecht melden. Darüber hinaus braucht es eine breitere Ansprache von kompetenten Menschen über die Firmen in der Region. Als z. B. die Digitallotsen in Trennfurt eingeführt wurden, hat die Geschäftsführung der Firma WIKA eine entsprechende E-Mail-Anfrage an alle Mitarbeitenden am Standort Klingenberg geschickt. Die Anfrage war sofort erfolgreich und unterstützt damit das Engagement vor Ort auf sehr effektive Weise.
Woher kommt diese Idee?
Die Initiative ist aus der „Open-Sozial - Plattform für soziales Engagement im Landkreis Miltenberg“ entstanden. Der Träger "KAB sozial & gerecht" bietet die Vernetzung der Engagierten und die Infrastruktur, um alle Aktivitäten kooperativ umzusetzen. Gemeinsam mit Caritas-Kreisverband, Sozialgenossenschaft digitalvital, Seniorenbeiräten, Sozialbeauftragten und den Nachbarschaftshilfen im Landkreis Miltenberg werden nun die Angebote an die Menschen vor Ort gebracht. Dafür werden weitere Menschen gesucht.
Mögliche UnterstützerInnen der Idee – ob direkt als Digitallotse oder als MultiplikatorIn in die Belegschaft
– sprechen gerne Meike Schumacher und Michael Göb vom Koordinationsteam unter kontakt@sozialundgerecht.com an. InteressentInnen können auch einfach bei einem der nächsten Workshop-Termine vorbeikommen, sich selbst und unverbindlich ein Bild von der Idee machen und sich mit dem Digitallotsen vor Ort austauschen. Termine und Informationen unter www.sozialundgerecht.com
Autor:KAB sozial & gerecht aus Miltenberg |
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