Die Feuerwehr – Grundpfeiler der Sicherheitsarchitektur
Mit den Dreiländerwettspielen der Jugendfeuerwehren startete am Samstag in Trennfurt der Kreisfeuerwehrtag 2016. Am Sonntag überzeugten sich bei traumhaftem Wetter zahlreiche Besucher von der Leistungsfähigkeit der Feuerwehren des Landkreises. Vorführungen, eine Fahrzeug- und Geräteschau sowie diverse Informationstafeln rückten die Bedeutung der Feuerwehren in der Sicherheitsarchitektur des Landkreises in das Bewusstsein.
Wie wichtig die Feuerwehr ist, betonte Landrat Jens Marco Scherf am Sonntagmorgen beim Kreisfeuerwehrtag im Festzelt, der vom Musikzug des TV Trennfurt musikalisch umrahmt wurde. „Die Leistungspalette der Feuerwehr müssen wir in die Öffentlichkeit tragen“, steht für Scherf fest, der das große Engagement aller Aktiven lobte. „Wir können uns zu jeder Zeit beruhigt zurücklehnen, denn bei jedem Notfall hilft die Feuerwehr kompetent und schnell“, sagte der Landrat und dankte auch den Kommunen, dass diese stets ein offenes Ohr bei Ausstattungswünschen der Feuerwehren hätten. Die Feuerwehr sei „kein Hobby, sondern ein Grundfundament der Sicherheit“, stellte er fest. Wie wichtig die Hilfsorganisation sei, habe man beispielsweise beim großen Brand im ICO gesehen, wo 700 Kräfte ein ganzes Wochenende lang im Einsatz gewesen seien. Scherf lobte auch die Teilnahme der Feuerwehr an der Kontingentübung im Hunsrück mit dem Hintergrund, dass man im waldreichen Landkreis Miltenberg immer auf größere Waldbrände vorbereitet sein müsse.
Kreisbrandrat Meinrad Lebold machte den Gästen Vorfreude auf die große Leistungsschau der Feuerwehr am Nachmittag. Ein Teil der Darstellung widme sich auch dem Katastrophenschutz. Gerade in jenem Bereich würden die Wehren immer mehr gefordert, verwies Lebold auf die Wetterkapriolen wie Starkregen und Hochwasser. Die Katastrophe von Simbach habe gezeigt, wie wichtig die schnelle Warnung der Bevölkerung sei, sagte Lebold und sagte zurückblickend, dass viele der tödlich Verunglückten beim Versuch, ihre Keller zu räumen, ertrunken seien. Der Kreisbrandrat wies zudem auf die Aktionswoche „Die Feuerwehr im Katastrophenschutz“ hin. Im Landkreis Miltenberg habe man sich dieses Themas schon seit langem angenommen, sagte Lebold und blickte auf die Hilfskontingentübung im Hunsrück zurück. Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Landkreis Aschaffenburg habe man gezeigt, dass man in der Lage sei, 120 Feuerwehrleute zu verlegen, ohne dass der Grundschutz im Landkreis Miltenberg leidet. Der Freistaat verlasse sich auch auf seine Feuerwehren für den Fall, dass Kaliumjodid-Tabletten landkreisweit verteilt werden müssen.
Klingenbergs Bürgermeister Ralf Reichwein freute sich über zahlreiche Gäste aus Politik, Feuerwehr und THW, die zum Kreisfeuerwehrtag gekommen waren. Er ging zudem auf die Segnung von zwei neuen Fahrzeugen ein – ein Mannschaftstransportfahrzeug für die Feuerwehr Trennfurt und ein weiteres MTF für die Feuerwehr Klingenberg –, die die Stadt Klingenberg 110.000 Euro gekostet hatten; der Freistaat habe pro Fahrzeug 13.100 Euro zugeschossen. Die Fahrzeuge waren von den Pfarrern Reinhold Ball und Hannes Wagner am Sonntagmorgen vor dem offiziellen Kreisfeuerwehrtag im ökumenischen Festgottesdienst gesegnet worden. Die Stadt Klingenberg werde weitere Investitionen tätigen und in naher Zukunft für die Feuerwehr Trennfurt ein HLF 20 und für die Feuerwehr Klingenberg ein LF 10 beschaffen.
Mit 146 Aktiven, mittlerweile zehn Fahrzeugen und zwei in naher Zukunft geplanten neuen Fahrzeugen sei die Feuerwehr Klingenberg Bürgermeister Reichwein zufolge vermutlich die größte im Landkreis. Auch in der Jugendförderung liege man seit Jahren schon weit vorne, was der Sieg im Dreiländertreffen der Jugendfeuerwehren gezeigt habe. Reichwein bezog sich dabei auf den Sieg des Trennfurter Feuerwehrnachwuchses, der schon zum dritten Mal in Folge 38 andere Feuerwehrteams aus den Landkreisen Miltenberg, Neckar-Odenwald und Odenwald hinter sich gelassen hatten. Die Jugendlichen hatten, wie Kreisbrandrat Meinrad Lebold ergänzte, am Samstagmorgen drei Stunden lang an neun Spielstationen ihr Allgemeinwissen gezeigt und feuerwehrspezifische Aufgaben gelöst. Hinter den Trennfurtern waren die Teams Auerbach I (Neckar-Odenwald-Kreis) und Kirchzell auf den Rängen zwei und drei gelandet.
Der Kreisfeuerwehrtag klang am Sonntagabend mit einem Dämmerschoppen der Stammtischkapelle Trennfurt aus.
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