Bessere Ausrüstung zur Gefahrenabwehr übergeben
Einen Unimog und ein Mehrzweckboot hat Landrat Jens Marco Scherf am Sonntagmorgen an die Feuerwehren Altenbuch und Collenberg übergeben. Mit diesen Ausrüstungsgegenständen wird die Sicherheit im Landkreis Miltenberg weiter verbessert.
Die Bürgerinnen und Bürger wüssten genau, was sie an ihren Feuerwehren hätten, stellte der Landrat fest. Damit die Wehr ihren Dienst leisten kann, sei es sowohl für die Gemeinden – für den örtlichen Brandschutz – als auch für den Landkreis – für den überörtlichen Brand- und Katastrophenschutz –Verpflichtung, eine gute Ausstattung zu gewährleisten. Dank dem Hinweis von Kreisbrandrat Meinrad Lebold habe der Landkreis von der Bundeswehr mehrere Geräte für den Katastrophenschutz übernehmen können, blickte Scherf zurück. So sei der Landkreis mittlerweile flächendeckend mit Notstromaggregaten ausgestattet worden, nun habe man noch zwei Unimogs übernehmen können. Einer dieser Unimogs werde der Altenbucher Wehr übergeben. Der Landkreis habe das Fahrzeug für rund 15.000 Euro ertüchtigt – etwa mit dem roten Anstrich, neuen Reifen und neuer Batterie. Die beiden Unimogs – der andere wird in Kirchzell stehen – sollten unter anderem bei der Waldbrandbekämpfung sowie zum Materialtransport im Hochwasserfall dienen.
Gefahrenpotenzial biete auch die Bundeswasserstraße Main, die im Landkreis auf 60 Kilometern von Güter- und Personenschiffen genutzt wird. Auch hier stünden rund um die Uhr hunderte Ehrenamtliche der Feuerwehr, der BRK-Wasserwacht und der THW-Ortsgruppen für den Notfall parat. Mit der Beschaffung des Mehrzweckbootes „Faster 635 BK“ sei der Kreistag im Beschaffungsprogramm 2016 dem Hinweis der Kreisbrandinspektion gefolgt, wonach im Flussabschnitt oberhalb der Schleuse Freudenberg kein Boot zur Verfügung steht, das Ölsperren schleppen oder größere Rettungseinsätze auf dem Main bewältigen kann. Das Boot sei ein neuwertiges Vorführboot mit nur 16 Betriebsstunden, das Scherf zufolge von der Rostocker Firma Nordland für 45.000 Euro netto angeboten worden sei. Das Boot mit seiner umfangreichen Ausstattung entspreche dem Boot, das der Landkreis 2010 für den Standort Obernburg angeschafft habe. Zudem habe man für 6000 Euro einen Bootstrailer angeschafft. Insgesamt sprach der Landrat von Anschaffungskosten von rund 60.000 Euro brutto – ein guter Preis angesichts der Kosten von 100.000 Euro für das Obernburger Boot.
Einen großen Dank richtete der Landrat an die Feuerwehrleute aus Altenbuch und Collenberg, die nicht nur die Gerätschaften, sondern auch die Verantwortung für Wartung und Verwendung im Übungs- und Einsatzfall übernehmen.
Für Kreisbrandrat Meinrad Lebold ist die Anschaffung des Mehrzweckboots ein wichtiger Baustein für die Gefahrenabwehr auf dem Main, „die Beseitigung eines weißen Flecks auf der Stationierungskarte.“ Die Beschaffung des Boots sei zum Großteil den Mitarbeitern des zuständigen Sachgebiets im Landratsamt zu verdanken, stellte Lebold fest, der aber auch dem Kreistag für die Bereitstellung der Mittel dankte. Mit dem Unimog wolle man nicht nur Transportleistungen bei Hochwasser sichern, sondern auch Unterstützung bei Waldbränden leisten. Der Unimog füge sich gut in das Altenbucher Fahrzeugkonzept ein, so Lebold.
Dankesworte für die Gerätschaften überbrachten auch die Bürgermeister der Kommunen Altenbuch und Collenberg. Karl-Josef Ullrich (Collenberg) stellte fest, dass während seiner Amtszeit rund 1,4 Millionen in die Feuerwehr investiert worden sei. Er lobte zudem das Vorgehen in der kommunalen Allianz Südspessart, durch das die gemeinsame Anschaffung einer Drehleiter ermöglicht worden sei. Mit dem Boot sei nun schnelle Hilfe auf dem Main möglich. Sein Amtskollege Andreas Amend (Altenbuch) listete die möglichen Gefahrenquellen in und um Altenbuch auf, etwa die dort verlaufende Gashochdruckleitung sowie den großen, von Bränden bedrohten Waldbestand. Der Unimog trage dazu bei, solche Gefahren zu meistern.
Collenbergs Feuerwehrkommandant Willi Lindner listete die technischen Daten des mit 140 PS motorisierten Boots auf, das umfangreich ausgestattet sei – etwa mit Echolot und Sonar. Altenbuchs Feuerwehrkommandantin Christina Hegmann erzählte, dass man schon bei der Überführung des Fahrzeugs begeistert gewesen sei. Nach diversen Arbeiten an der Ausrüstung werde der Unimog wohl im Herbst den dritten Stellplatz im Feuerwehrhaus einnehmen.
Den Segen für die neue Ausrüstung erteilte Diakon Günter Scheurich. Er zählte die Ausrüstungsgegenstände wie Helm, Hose, Jacke und Stiefel auf, die die Feuerwehrleute von außen gegen Hitze und Kälte schützen. Aber die Seele sei ohne Schutz, so Scheurich, dafür sei „Jesus die Einsatzjacke für unser Herz.“
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