Bei Luftbeobachterfortbildung echten Brand entdeckt
Das Frühjahr ist eine der trockensten Jahreszeit, darüber hinaus steigt durch das Verbrennen von ersten Gartenabfällen die Gefahr von Wald- und Flächenbränden. Für die Luftbeobachter Unterfrankens bedeutet das den Einstieg in ihre Saison. Sie versuchen, vom Flugzeug aus Brände schon in der Entstehungsphase zu entdecken und damit größeren Schaden zu vermeiden. Um auch mit dem bereits 2016 eingeführten Digitalfunk arbeiten zu können, hat die Regierung von Unterfranken allen unterfränkischen Luftbeobachtern am vergangenen Dienstag eine Fortbildung auf dem Flugplatz Mainbullau angeboten.
Von Seiten der Kreisbrandinspektion Miltenberg nahmen Kreisbrandrat Meinrad Lebold, die Kreisbrandinspektoren Hauke Muders und Johannes Becker, Kreisbrandmeister Tho-mas Zimmermann sowie der Fachberater Funk, Christopher Braun, an der Fortbildung teil. Zur Führung aus der Luft wurden folgende Feuerwehrfahrzeuge aus dem Landkreis Miltenberg benötigt: Für den Bereich Obernburg der Einsatzleitwagen 1 (Kommandant Dominik Reis), für den Bereich Eschau das Mehrzweckfahrzeug aus Eschau (Kreisbrandmeister Oliver Hegemer), das Mehrzweckfahrzeug aus Kirchzell (Kreisbrandmeister Frank Schäfer) und für den Bereich Neunkirchen der Mannschaftstransportwagen aus Umpfenbach (Kreisbrandmeister Jürgen Schell).
Nach der Begrüßung durch Wolfgang Raps und einer Einweisung in die Luftbeobachteraufgaben sowie in die neuen Digitlafunkgeräte durch den Fachberater für
Brand-und Katastrophenschutz der Regierung von Unterfranken, Steffen Weber, wurden sechs Sportmaschinen vom Typ Cessna und Piper besetzt, so dass der aktive Teil des Seminars beginnen konnte. Steffen Weber und Karl Hermann jr., Leiter Einsatz der Luftrettungsstaffel Bayern, der die Flugrouten und einzelnen Aufgaben erstellt hatte, überwachten die Flüge. Die Einsatzkräfte übten unter anderem den Umgang mit Digitalfunkgeräten. Gegenüber dem Analogfunk hat der Digitalfunk viele Vorteile: So werden beispielsweise Hintergrundstörgeräusche, etwa dröhnende Flugzeugmotoren, aus einer Verbindung herausgefiltert – unhörbar für den Empfänger. Auch sind digitale Geräte weniger störanfällig als herkömmliche Geräte. Die Übung diente zudem der Verbesserung verschiedener Fähigkeiten der Teilnehmer wie dem Festlegen von Flugrouten, dem Auffinden vorgegebener Ziele und nicht zuletzt dem Sammeln von Einsatz-, Funk- und Flugerfahrung.
Noch während der Fortbildung meldete der Einsatzleitwagen Obernburg gegen 11.15 Uhr ein größeres Feuer im Bereich östlich von Obernburg an den für diesen Bereich eingeteilten Luftbeobachter. Nach Überfliegen stellte der Pilot fest, dass ein großer Holzstapel in der Sonnenstraße in Hausen brannte. Die Leitstelle Untermain alarmierte daraufhin die Feuerwehren aus Hausen und Kleinwallstadt, deren Anfahrt und Einsatz mit Bildern aus dem Flugzeug dokumentiert wurden. Wie sich später herausstellte, hatte ein Mann Gartenabfälle verbrannt, als das Feuer außer Kontrolle geriet und auf den angrenzenden Holzstapel übergriff.
Gegen 15 Uhr war die Fortbildung beendet und die Regierung von Unterfranken belohnte die Inspektionsmitglieder mit einem Rundflug in einer Cessna. Über Wertheim, Rohrbrunn und Aschaffenburg ging es zurück nach Mainbullau – für die Führungskräfte der Feuerwehr ein unvergessliches Erlebnis.
Die Beobachter fliegen ihre Einsätze zur Luftbeobachtung neben ihren hauptamtlichen Tätigkeiten. Alle Piloten der Luftrettungsstaffel Bayern sind ehrenamtlich tätig, lediglich die Flugkosten werden vom Freistaat Bayern übernommen. Mittlerweile ist die Luftrettungsstaffel Bayern längst nicht mehr aus der Katastrophenschutzplanung und dem Katastrophenschutzeinsatz in Bayern, besonders in den trockenen Frühjahrs- und Sommermonaten, wegzudenken.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.