Ausstellung - Eine Urkatastrophe als Mahnung für den Frieden

VDK-Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer (rechts) ging mit Landrat Jens Marco Scherf durch die Ausstellung „14/18 – Mitten in Europa, die Urkatastrophe des ersten Weltkrieges und ihre Folgen für das 20. und 21. Jahrhundert“.
  • VDK-Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer (rechts) ging mit Landrat Jens Marco Scherf durch die Ausstellung „14/18 – Mitten in Europa, die Urkatastrophe des ersten Weltkrieges und ihre Folgen für das 20. und 21. Jahrhundert“.
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„14/18 – Mitten in Europa, die Urkatastrophe des ersten Weltkrieges und ihre Folgen für das 20. und 21. Jahrhundert“ – mit einem nachdenkenswerten Thema befasst sich die Ausstellung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK), die noch bis ein-schließlich Montag, 30. April, im Foyer des Landratsamts zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen ist.

Für Landrat Jens Marco Scherf zeigt der Blick auf die Ausstellung, wie wichtig der Frieden in Europa ist. Er berichtete von einer Fahrt mit einer Schulklasse nach Polen vor zehn Jahren. Es sei ein beklemmendes Gefühl gewesen, Gräber von jungen Soldaten zu sehen, die zum Zeitpunkt ihres Todes nur einige Jahre älter als die Schülerinnen und Schüler aus Deutschland waren. Wenn man sich dies vergegenwärtige, zeige sich der Wert von Europa, sagte Scherf, „denn Europa heißt Frieden und Freiheit.“ Wenn man am 8. Mai das Ende des Zweiten Weltkriegs feiert, solle man vielmehr den Beginn und den Geburtstag des Friedens feiern, fand der Landrat und wurde in dieser Meinung auch von Oliver Bauer, VDK-Geschäftsführer des Bezirks Unterfranken, bestätigt.

Die Ausstellung sei zwar textlastig, aber prägnant formuliert, sagte Bauer und forderte insbesondere die Schulen auf, die Ausstellung anzuschauen. Für Schulen gebe es auch pädagogische Handreichungen, warb er für die Beschäftigung mit diesem Thema.
Die Folgen des Ersten Weltkriegs seien heute noch spürbar, wies er unter anderem auf Grenzziehungen im Nahen Osten hin. Der VDK, im Dezember 1919 gegründet, sei seit dieser Zeit im Einsatz, um Kriegsgräber zu pflegen und die Aussöhnung sowie die Begegnung zu fördern. In der Gründungszeit des Verbands sei es ein guter Schritt gewesen, die Aufgaben einem Verein zu übertragen und nicht der Regierung.

Erste Pflegeeinsätze habe es bereits in den 20-er Jahren gegeben, erinnerte Bauer, nach dem Zweiten Weltkrieg sei der VDK neu aufgebaut worden. Heute sei man für 2,7 Millionen Kriegsgräber in 832 Kriegsgräberstätten in 46 Nationen tätig, führte er auf. Kriegsgräber hätten im Gegensatz zu normalen Gräbern ein dauerhaftes Ruherecht, erklärte er. Die Ausstellung vermittle, um was es dem VDK geht, sagte er in die Runde. Sie stelle nicht nur die Entwicklung des VDK dar, sondern lege den Fokus auch auf viele Aspekte des furchtbaren Ersten Weltkriegs. Dieser Krieg habe die Welt aus den Fugen gerissen, wobei der Faktor Mensch keine Rolle gespielt habe. Mindestens neun Millionen Soldaten und sechs Millionen Zivilisten seien ums Leben gekommen, wusste er.

Bei einem Rundgang zeigte Bauer anschließend die Ausstellung, die unter anderem den Weg in den Krieg zeigt, die wichtigsten Ereignisse aufführt und auf die Beteiligten wie Soldaten und Zivilisten sowie Gruppen wie Pazifisten und Künstler eingeht. Die Kriegspropaganda wird ebenso erwähnt wie die verschiedenen Sichtweisen der Kriegsparteien und deren Kriegsziele. Auf einer Tafel geht die Ausstellung auf politische Entwicklungen ein, die dem Ersten Weltkrieg folgten, etwa die Gründung des Völkerbunds, dem Vorgänger der UNO.

Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Katharina Rehmann (Gitarre).

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