Arbeitskreis »Frauen und Politik« hatte am 16.11.2017 Kinderbetreuung zum Thema

Am vergangenen Donnerstag, dem 16.11.2017 trafen sich Kommunalpolitikerinnen des Landkreises Miltenberg in Mömlingen. Die von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, Sabine Farrenkopf, geleitete Arbeitsgruppe »Frauen und Politik« thematisierte bei ihrem Treffen den Bereich der Kinderbetreuung. Zunächst gab es eine Führung durch die Kindertagesstätte Regenbogen, wobei sich die Politikerinnen einen Eindruck vor Ort verschaffen konnten.

Sarah Kraus führte durch die Kita und erklärte das Konzept. Beeindruckt waren alle von den Öffnungszeiten, die Einrichtung ist bis 17 Uhr geöffnet, und von der großzügig ausgestatteten Außenfläche.
Im Anschluss daran ging es weiter ins Bürgerhaus Mömlingen wo bereits die beiden Landkreis-Fachberaterinnen Katharina Fluhrer und Elfriede Häßler warteten, um dem Arbeitskreis viele Hintergrundinformationen zu Fördermöglichkeiten und zur pädagogischen Ausrichtung zu geben.

Mömlingens dritte Bürgermeisterin Birgit Hotz (FW), die seit Ende der 1980er Jahre im Gemeinderat sitzt, hatte das Treffen organisiert. Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen ist, wie in vielen anderen Kommunen auch, in Mömlingen gestiegen. Die beiden Betreuungseinrichtungen Regenbogen und Sonnenschein benötigen zusätzliche Plätze. Die knapp 20-köpfige Delegation wurde im Bürgerhaus von Bürgermeister Siegfried Scholtka empfangen. Dieser erläuterte auch gleich die aktuellen Zahlen. 150 Kinder insgesamt werden in Kindergartengruppen betreut, 36 Kinder in der Kinderkrippe. Zudem wurde der Frauenanteil von acht Rätinnen im 20-köpfigen Mömlinger Gemeinderat erwähnt, davon zwei Bürgermeister-Stellvertreterinnen. Diese Tatsache bewertete Scholtka als positiv und bezeichnete die Zusammenarbeit als sehr konstruktiv, gerade durch die weibliche Komponente. Bürgermeister Scholtka berichtete des Weiteren, dass ein Anbau an der Kita Regenbogen und eine Generalsanierung der Kita Sonnenschein anstehe. Beide Einrichtungen sind in kommunaler Trägerschaft.

Im anschließenden Vortrag von Elfriede Häßler, der Fachaufsicht für Kinderbetreuungseinrichtungen im Landratsamt, wurden Zahlen und Daten über die Kinderbetreuung im Landkreis erläutert und über die Aufgaben der rechtlichen Fachaufsicht informiert. Die Kommunalpolitikerinnen wurden detaillierte über die Fördermöglichkeiten bei Neu-, Anbau oder Generalsanierung von Kinderbetreuungseinrichtungen informiert. Kritisch sahen alle das bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG). Besonders die Finanzierung und das Buchungsmodell. Birgit Zehtner, Stadträtin aus Wörth und Erzieherin, konnte aus eigener Erfahrung berichten und bemängelte, dass dies auch auf Kosten des Personals gehe. Wegen der unterschiedlichen Buchungsmöglichkeiten, die auch ständig wechselten, sei eine sichere Planung gar nicht möglich und brächte einen enormen Verwaltungsaufwand mit sich.

Abschließend berichtete die seit Februar dieses Jahres im Landratsamt tätige pädagogische Fachberaterin Katharina Fluhrer unter anderem über die vielschichtigen Aufgaben einer Kindergartenleitung, sowie über Inklusion und konzeptionelle Fragen. Es sei wichtig, Partizipation immer zu leben, stellte sie fest. Weiterhin sei es unabdingbar, dass Kindern Freiräume gelassen werden, damit sie eigene Entscheidungen treffen können.

Hintergrund Kinderbetreuungsplätze

Im Landkreis Miltenberg gibt es 62 Kindergärten. 31 davon in kommunaler Trägerschaft, 29 werden von der katholischen Kirche getragene und zwei evangelische Kindergärten. Zusätzlich gibt es drei private Einrichtungen, unter anderem Waldkindergärten. Dazu kommen in der vorgelegten Statistik 28 Tagespflegpersonen, die 80 Betreuungsplätze anbieten. Gewachsen ist der Anteil an Krippenplätzen. Von ursprünglich 822 Plätzen vor drei Jahren sind es aktuell 970. Nahezu konstant geblieben ist laut Häßler die Anzahl der Kita Plätze (40 207 in 2014 und 4 209 in 2017), während Hortplätze innerhalb von drei Jahren von 432 auf 560 gewachsen sind.

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