50 Auszeichnungen für jahrzehntelangen Feuerwehrdienst
Landrat Jens Marco Scherf und Kreisbrandrat Meinrad Lebold haben am Freitagabend in der Wallstadthalle in Kleinwallstadt Staatliche Feuerwehr-Ehrenzeichen an 50 Feuerwehrleute überreicht, die seit 25 und 40 Jahren ehrenamtlichen Dienst tun. Zahlreiche Ehrengäste aus Reihen der Politik zeigten mit ihrem Erscheinen, dass auch ihnen die Wertschätzung der Feuerwehrmänner und -frauen am Herzen liegt.
Kreisbrandrat Meinrad Lebold rief in Erinnerung, wie viele Einsätze die zu Ehrenden bereits geleistet haben. Neben dem Ehrenzeichen lasse der Freistaat ihnen auch einen Freiplatz im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain zukommen, die Bayerische Ehrenamtskarte sei eine zusätzliche Anerkennung der Leistungen. Die meisten Einsätze der rund 2800 Feuerwehrleute im Landkreis seien nicht planbar, wies der Kreisbrandrat auf die ständige Einsatzbereitschaft hin, zudem brächten sie häufig Belastungen mit sich. Neue Herausforderungen stellten seit einiger Zeit etwa Gaffer dar, die Rettungsarbeiten behindern, Retterinnen und Retter anpöbeln und sogar körperlich angreifen. Im ländlichen Raum funktioniere der Brandschutz nur ehrenamtlich, steht für ihn fest, zentralisierte hauptamtliche Feuerwachen könnten das nicht leisten. Die Wehren profitierten auch von der Jugendarbeit, sagte er und überreichte gemeinsam mit Landrat Jens Marco Scherf an die Kommandanten aus Großwallstadt, Mechenhard und Niedernberg Handreichungsordner für die Kinderfeuerwehr, erstellt vom Landesfeuerwehrverband Bayern.
Sinn der vom damaligen Landrat Roland Schwing ins Leben gerufenen Feierstunden ist es laut Landrat Jens Marco Scherf, den persönlichen Einsatz der Feuerwehrleute öffentlich wertzuschätzen. Wie der Kreisbrandrat zuvor, dankte auch Scherf den Partnerinnen und Partnern der Geehrten, denn diese leisteten wichtige Rückendeckung. Aktives Mitglied der Feuerwehr zu sein, bedeute Einsatzbereitschaft rund um die Uhr, stellte Scherf heraus. Dafür gebühre den Feuerwehrleuten nicht nur Wertschätzung, sondern auch die öffentliche Anerkennung. Sie seien „das Fundament einer Gesellschaft, deren wertvollstes Gut die gelebte Verantwortung für den Mitmenschen ist.“ Die Aktiven hätten sich großes Wissen durch ständige Aus- und Fortbildung erarbeitet, einen großen Erfahrungsschatz gewonnen und damit auch Routine und Sicherheit in ihren vielfältigen Einsätzen erlangt. „Es ist unsere Pflicht, unseren Feuerwehrkräften für ihren unermüdlichen und dauerhaften Einsatz öffentlich und wirkungsvoll zu danken“, so der Landrat. Er dankte auch dem Kreisverband des Bayerischen Gemeindetags in Person des Kreisvorsitzenden Oettinger, der den Partnerinnen und Partnern der Geehrten ebenfalls einen einwöchigen Aufenthalt inklusive Gutschein über 100 Euro für Fahrtkosten spendiert. Jeder zu Ehrende bekomme neben dem Ehrenzeichen auch die unbefristete Bayerische Ehrenamtskarte ausgehändigt, sagte der Landrat, über 80 Akzeptanzpartner im Landkreis und viele weitere in Bayern böten attraktive Vergünstigungen. „Sie sind dauerhafte Vorbilder in unserer Gesellschaft“, würdigte der Landrat die Geehrten, „in Ihrem Engagement gehen Freiheit und Verantwortung Hand in Hand!“
Anschließend hielten die Kreisbrandinspektoren Johannes Becker und Hauke Muders persönlich gehaltene Laudationes für jeden einzelnen Geehrten und jede einzelne Geehrte. Landrat Jens Marco Scherf und Kreisbrandrat Meinrad Lebold überreichten ihnen Ehrenzeichen, Urkunde und Ehrenamtskarten.
Für den Markt Kleinwallstadt stellte Bürgermeister Thomas Köhler fest, dass die Gemein-de in den letzten Jahren viel für die Feuerwehr getan habe – unter anderem mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses und der Modernisierung des Fuhrparks. 2011 habe man eine Gemeindestaffel gegründet, die den Brandschutz tagsüber sicherstellt. Mittler-weile sei laut Köhler ein Umdenken in der Bevölkerung festzustellen, dass jede Anschaf-fung für die Feuerwehr für die Sicherheit notwendig ist. In Kleinwallstadt sei erfreulich, dass eine junge Feuerwehrtruppe aktiv sei – eine Folge der guten Jugendarbeit. Den Feuerwehrleuten stattete er einen „ganz großen Dank“ für einen Einsatz ab, der seinesgleichen suche.
Für die musikalische Umrahmung sorgte wie gewohnt das „Kommunalgebläse“ mit Thomas Köhler (Bürgermeister Kleinwallstadt), Andreas Fath (Bürgermeister Wörth), Otto Schmedding (Altbürgermeister Eichenbühl), Matthias Luxem (Bürgermeister Elsen-feld), Manfred Schüßler (Bürgermeister Hausen), Joachim Bieber (Altbürgermeister Mil-tenberg), Gerhard Rüth (Landratsamt) und Dieter Michler (ehemals Landratsamt).
Die Geehrten
Diese Feuerwehrleute wurden für 40-jährige Dienstzeit ausgezeichnet: Gerhard Weimer (Amorbach-Beuchen), Erich Hennig (Bürgstadt), Hans Müller und Christoph Müller (beide Erlenbach-Mechenhard), Rainer Friedrich (Eschau-Wildensee), Günter Rohleder (Hausen), Hans-Peter Friedrich (Kleinheubach), Dietmar Dirlam und Bernhard Kempf (beide Kleinwallstadt), Dietmar Caps (Kleinwallstadt-Hofstetten), Harald Keller (Leidersbach-Roßbach), Gerald Reichert (Leidersbach-Ebersbach), Martin Bräutigam und Dietmar Graner (beide Mömlingen), Evangelos Dellis, Ingbert Hartlaub und Gerhard Hartlaub (alle Niedernberg), Rainer Schlerpf und Ruthard Dick (beide Stadtprozelten), Roland Hornung (Sulzbach) sowie Klaus-Peter Zoll und Rainer Orgeldinger (beide Wörth).
Eine Auszeichnung für 25-jährige Dienstzeit ging an: Tobias Deutsch und Matthias Bretz (beide Bürgstadt), Christoph Giegerich und Thomas Heilmann (beide Collenberg-Kirschfurt), Andreas Ebert und Julian Sudra (beide Elsenfeld), Markus Unkelbach, Frank Unkelbach und Simon Oberle (alle Erlenbach-Mechenhard), Marc Hein (Großwallstadt), Andreas Meixner und Arno Haas (beide Kirchzell-Watterbach), Matthias Schorn (Klein-wallstadt), Stefan Kolke (Laudenbach), Andreas Stapf und Mario Sommer (beide Leiders-bach-Ebersbach), Christian Selg, Sandra Kämmer, Matthias Rudolf und Axel Broßler (alle Miltenberg), Jürgen Neuberger und Martin Enzmann (beide Miltenberg-Schippach), Thorsten Lieb und Birgit Babilon (beide Mömlingen), Marco Fecher, Klaus Lingelbach und Roman Seitz (alle Niedernberg) sowie Jürgen Albert (Schneeberg).
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