Tourismusstrukturen in drei Naturräumen
Spessart, Main und Odenwald

Blick auf das Schnatterloch | Foto: ©Jasmin Kaemmerer
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Politische Grenzen von Verwaltungseinheiten orientieren sich in den seltensten Fällen an den Grenzen von geographischen Räumen.

Während die Menschen in der Regel eine einigermaßen konkrete Vorstellung von der Lage von Mittelgebirgen oder Bundesländern haben, kennen die wenigsten Auswärtigen den Zuschnitt von Landkreisen oder Regierungsbezirken. Urlauber fahren nicht in Landkreise oder Bezirke – sie machen Urlaub naturräumlich definierten Regionen. Im Tourismus spricht man in diesem Fall von Destinationen. Hinzu kommt, dass Landkreise in der Regel zu klein sind, um im Wettbewerb der Destinationen als potenzielles Reiseziel wahrgenommen zu werden. Gäste orientieren sich nicht an Landkreis- ja nicht einmal an Bundesländergrenzen.

Vor dem Hintergrund dieser Tatsache hat der Landkreis Miltenberg schon früh seine Rolle in der Tourismusarbeit definiert:
Die Verwaltung beschränkt sich auf die Ko-Finanzierung, Kon­trolle und Steuerung von bestehenden Tourismusorganisationen.
Die besondere Lage in Bayern an der Grenze zu Baden-Württemberg und Hessen bringt dabei besondere Herausforderungen und ein vielfältiges Engagement mit sich:

Zunächst einmal ist der Landkreis Mitglied beim Tourismusverband Franken, der die fränkische Urlaubsregion mit seinen 16 Reisedestinationen national und international vermarktet. Eines dieser Gebiete wird durch den Tourismusverband Spessart-Mainland betreut. Dieser ist zuständig für die touristische Entwicklung und Vermarktung des gesamten bayerischen und hessischen Spessarts und des Mainvierecks. In dem Verband sind 85 Gemeinden, vier Landkreise und die Stadt Aschaffenburg vereint. Der Zuständigkeitsbereich des Tourismusverbands Spessart-Mainland erstreckt sich mit einigen wenigen Ausnahmen auf den gesamten Landkreis Miltenberg. Seite 2014 ist Landrat Jens Marco Scherf der 1 .Vorsitzende. Das Pendant im Odenwald ist die Destination „Bergstraße-Odenwald“, in die sich der Landkreis ebenfalls einbringt.

Unter der Ebene dieser beiden Destinationen wurden vor etwa 15 Jahren sogenannte touristische Arbeitsgemeinschaften (TAGs) geschaffen. Angestoßen wurde der Prozess durch die Kreisverwaltung mit dem Ziel, auf der Ortsebene über eine interkommunale Zusammenarbeit Synergien zu nutzen, Ressourcen zu bündeln und den Tourismus und den Gästeservice vor Ort zu professionalisieren. Außerdem sollten die vom Tourismus profitierenden Betriebe auch in die Tourismusarbeit und in deren Finanzierung mit eingebunden werden. Mittlerweile sind im Landkreis vier TAGs aktiv, die aber auch über den Landkreis hinauswirken.

Die größte ist Churfranken – ein Zusammenschluss von 25 Gemeinden und mehreren Hundert Mitgliedern aus den Bereichen Gastgewerbe, Handel und Land- bzw. Weinwirtschaft, aber auch aus dem produzierenden Gewerbe. Sitz der TAG ist Miltenberg.
Im Südosten des Landkreises agiert die TAG Bayerischer Odenwald von Amorbach aus mit sechs Gemeinden aus dem Landkreis. Die Gemeinden Eschau und Leidersbach haben sich mit vier Gemeinden aus dem Landkreis Aschaffenburg zum „Räuberland im Spessart“ zusammengeschlossen. Auch diese TAG hat zahlreiche Mitglieder aus der Privatwirtschaft und betreibt eine Tourist-Information in Heimbuchenthal. Zu guter Letzt ist die Gemeinde Mömlingen Teil der TAG „Munteres Mümlingtal“, zu der weitere fünf Gemeinden aus dem Nachbarlandkreis gehören.

Alle TAGs werden vom Landkreis dauerhaft gefördert und durch die Verwaltung fachlich begleitet. Außerdem erfolgt eine regelmäßige Abstimmung sowohl zwischen den einzelnen TAGs als auch mit den übergeordneten Destinationen „Bergstraße-Odenwald“ und „Spessart-Mainland“.

Dieses sogenannte Drei-Ebenen-Modell der touristischen Strukturen aus Destinations-, TAG- und Ortsebene hat sich im Landkreis Miltenberg etabliert und nicht nur bewährt, sondern wurde auch mehrfach durch externe Gutachter bestätigt. Ziel des Engagements des Landkreises ist die Förderung des Tourismus als wichtigen heimischen Wirtschaftsfaktor und damit auch die Sicherung der hiesigen Arbeitsplätze.

seit

Blick auf das Schnatterloch | Foto: ©Jasmin Kaemmerer
Tourismusentwicklung 1995 bis 2021 | Foto: © Landratsamt Miltenberg
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Blickpunkt MIL aus Miltenberg

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